Wilhelm Fix senior

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Die Baufirma von Wilhelm Fix senior wurde von der SS zur Durchführung von Erweiterungsbauten der Tunnelanlagen in Marienthal und Dernau herangezogen. Als Nachfolgefirma der Peter Fix Söhne AG aus Duisburg-Meiderich, die während und nach dem 1. Weltkrieg die ursprünglich ausführende Baufirma der Bahnstrecke Lindlar-Rech gewesen war, verfügte seine Firma über das notwendige Know-how im Tunnelbau. Ewald Ahrem schrieb über seinen Großvater:

Nach vorliegenden Protokollen widersetzte sich Wilhelm Fix senior dem mörderischen Einsatz von Juden und italienischen Kriegsgefangenen gegenüber der SS. 1943 zog er sich aus der Führung der Firma Wilhelm Fix zurück. Er war 60 Jahre alt. Er wollte den Verstrickungen mit dem Regime aus dem Wege gehen und lebte bis nach dem 2. Weltkrieg in Hessen in seiner Jagdhütte, in Dillbrecht, Kreis Dillenburg. Ich erinnere mich noch daran, dass er mit Rucksack nach Dillenburg aufbrach und sich den Befragungen zu seiner Verantwortung während des NS-Regimes stellen musste. Er wurde als Mitläufer eingestuft und zahlte 1000 Reichsmark.[1]


Vita[Bearbeiten]

Seine geschäftlichen Beziehungen zu den NS-Organisationen nutzte Wilhelm Fix bereits Mitte der 1930er-Jahre, indem er seinen in Kloster Haina in Hessen in psychiatrischer Behandlung befindlichen Bruder Heinrich Konrad Fix vor der Vergasung in Hadamar rettete. Durch Bestechung ließ er die Krankenakten seines Bruders frisieren und Konrad Fix zu einem nützlichen Arbeiter deklarieren. Denn wer nicht arbeitsfähig war, kam auf eine sogenannte „Transportliste“, die von NS-Gutachtern in Berlin ausgewertet wurden. Ziel war die Verlegung der Kranken zur Landesheilanstalt Hadamar. Kranke und Behinderte wurden dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[2]

Fußnoten

  1. Quelle: Ewald Wilhelm Ahrem: Stille Helfer im Dritten Reich aus dem Kreis Ahrweiler, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 107-111, S. 109 f.
  2. Quelle: Ewald Wilhelm Ahrem: Stille Helfer im Dritten Reich aus dem Kreis Ahrweiler, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 107-111, S. 110