Ahrradweg- und Fußgängerbrücke Ahrbrück

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Bauzeichnung
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Die Ahrradweg- und Fußgängerbrücke Ahrbrück, eine freitragende Brücke aus Stahl und Aluminium, wurde in den Jahren 2017 bis 2019 vom Landesbetrieb Mobilität an Stelle der ehemaligen Eisenbahnbrücke Ahrbrück gebaut. Einen Mittelpfeiler hatte die Brücke, die beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wieder zerstört wurde, anders als ihr Vorgängerin, nicht. So könne sich bei Hochwasser kein Treibgut unter der Brücke verkeilen, hieß es. Radfahrer wurden, bis die Brücke zur Nutzung freigegeben war, über die viel befahrene Bundesstraße 257 geleitet.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem legte im Januar 2017 seine Pläne zum Bau der Brücke vor. Die Pläne seien „im derzeitigen Stadium jedoch nur als Vorentwurf zu werten und bedürften in Bezug auf eine möglich Ausführung noch einer entsprechenden Abstimmung“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 14. Januar 2017. Der Baubeginn der 28 Meter langen und etwa 500.000 Euro teuren Brücke, die eine Lücke im Ahr-Radweg war für das vierte Quartal 2017 geplant. Die neue Brücke solle rund 50 Meter unterhalb des Standorts der ehemaligen Eisenbahnbrücke Ahrbrück gebaut werden. Vor Baubeginn wurde nach Lösungen einer Brückengründung gesucht, die es ermöglichen sollte, die vorhandenen Versorgungsleitungen in ihrer Lage zu belassen beziehungsweise den Aufwand einer Umverlegung so gering wie möglich zu halten, hieß es in der RZ weiter.

Im November 2018 begann das vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) beauftragte Unternehmen mit dem Bau der Auflagerkonstruktion, einer Mittelstütze sowie der beiden Widerlager, für die geplante Brücke. Spielt das Wetter mit, könne dieser Bauabschnitt Anfang Februar 2019 abgeschlossen sein. Die Fahrbahn werde in Beton ausgeführt. Anschließend werde der Überbau, ein Leichtmetall-Fertigteil, auf die Auflagerkonstruktion aufgelegt. Die rund 32 Meter lange Brücke soll aus zwei Teilen bestehen. Der kleinere Teil am linken Ahrufer soll dabei dazu dienen, die Versorgungsleitungen zu überspannen, die sich in diesem Bereich befinden. „Diese Überbrückung hat sich als kostengünstiger erwiesen als eine Verlegung der betreffenden Leitungen, die zum Teil Hauptversorgungsleitungen des Ahrtals betroffen hätten“, teilte der LBM der Rhein-Zeitung auf Nachfrage mit. Sollten Arbeiten an den Leitungen nötig sein, könne dieser Brückenteil ausgehoben werden. Zum Schluss werde die Brücke in beide Richtungen an den Radweg angeschlossen. Bis zum späten Frühjahr 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Für die Gesamtkosten, etwa 400.000 Euro, kommt der Bund auf.[2]

Die beiden 25 und neuneinhalb Meter langen und 7,3 beziehungsweise drei Tonnen schweren Brückenteile wurden von der Firma Peter Meyer Leichtbau (PML) in Singen am Bodensee gefertigt. In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 2019 wurden die Teile über 534 Kilometer an die Ahr transportiert. Um 3.26 Uhr kamen sie am Bestimmungsort an. Die letzten Meter hatten es allerdings in sich. Weil vom linken Ahrufer aus gearbeitet werden sollte, führte der Transport, der über Ulmen geleitet worden war, am Ende über die schmale alte Straßenbrücke. Aber nach einer halben Stunde war auch diese letzte Hürde genommen, wie Projektleiter Robert Helmrich von der Johann Augel Bauunternehmung GmbH Weibern dem General-Anzeiger sagte. Bereits am Donnerstag, 16. Mai 2019, wurden die beiden Teile der Brücke Kran der Dietmar Floßdorf GmbH Bad Neuenahr auf die beiden Widerlager an den Ufern und dem Stützpfeiler gehoben und anschließend montiert. Unter der Konstruktion waren zuvor noch Leerrohre für mögliche künftige Versorgungsleitungen eingepasst worden. Christine Schulze schilderte sehr anschaulich im General-Anzeiger:

Danach entwickelte sich der Einhub auf dem schmalen Weg zwischen Wasser und Steilhang als Zentimeterarbeit. ... Imposant hievte der Kran das Brückenteil in die Luft, drehte es um 90 Grad quer zur Ahr ... Mit schweren Drahtseilen halfen Männer vom Ufer aus bei der Justierung. Dann dauerte es lange Minuten, bis der exakte Auflagepunkt des Brückenendes auf dem rechten Widerlager erreicht war. Mit Akribie wurde anschließend das andere Brückenende auf den Stützfeiler gebracht. War damit der schwierigste Teil der Montage geschafft, so galt es anschließend auch das kleinere Brückenteil ebenso präzise auf den Pfeiler und auf das linke Widerlager zu platzieren.

Die Zweiteilung des Bauwerks war erforderlich geworden, nachdem während der Vorarbeiten am linken Ufer Versorgungsleitungen zutage gekommen waren, die nun mit dem zweiten Brückenteil überspannt werden. Anschließend wurden zu beiden Seiten der Brücke Gitter und Handläufe montiert. Die Brücke besteht aus Aluminium, die Oberflächen sind in Bronze eloxiert.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

im Juni 2019 und 5 Monate nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Christine Schulze: "Brückentausch" in Ahrbrück: Das Ende der alten Bahnbrücke, general-anzeiger-bonn.de vom 1. November 2016
  2. Quelle: Frieder Bluhm: Ahrradweg vor dem Sprung über die Ahr – Bau der neuen Flussquerung bei Ahrbrück hat begonnen – Brücke soll zur kommenden Fahrradsaison zur Verfügung stehen, in: Rhein-Zeitung vom 3. Dezember 2018
  3. Quelle: Christine Schulze: Drahtseilakt über der Ahr – Fahrradfahrern und Wanderern kommt die 400.000 Euro teure Brücke in Ahrbrück zugute, in: General-Anzeiger vom 17. Mai 2019