Eduard Profittlich

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Eduard Profittlich
Erinnerungsplakette an der St. Hubertus-Kapelle Birresdorf

Eduard Profittlich (* 11. September 1890, † 22. Februar 1942 in Kirow im Stadtgefängnis Nr. 1) war der wohl bekannteste Einwohner von Birresdorf. Er war ein deutscher Jesuit, Glaubenszeuge, Märtyrer, Apostolischer Administrator für Estland und Titularerzbischof. In seinem Geburtsort Birresdorf wurde eine Straße nach ihm benannt. Im Rahmen der 900-Jahr-Feier von Birresdorf wurde am 19. Juni 2011 an der St.-Hubertus-Kapelle Birresdorf eine Eduard-Profittlich-Gedenktafel enthüllt.


Vita[Bearbeiten]

Als achtes von insgesamt zehn Kindern brachte seine Mutter Dorothea ihren Sohn Eduard am 11. September 1890 in Birresdorf zur Welt. Bereits in der Volksschule in Leimersdorf bestacht der Junge durch sein Wissen. Der begabte Sohn von Markus Profittlich, da waren sich sein Lehrer Watzig und der damalige Pastor Buhr einig, hatte nach seiner achtjährigen Schulzeit in Leimersdorf zu studieren.

Im Jahr 1905 bestand Eduard die Aufnahmeprüfung im Progymnasium Ahrweiler für die Quarta, 1912 legte er in Linz seine Reifeprüfung ab. Für den jungen Birresdorfer stand bereits früh fest, dass er wie sein Bruder Peter Priester wird. In den Wochen nach Ostern 1912 zog es ihn ins Priesterseminar nach Trier. Bereits während der ersten Semester wurde sein Wunsch immer stärker, es seinem Bruder gleich zu tun: Er wollte in den Jesuitenorden eintreten.

Am 11. April 1913 wurde der junge Theologiestudent Novize der Jesuiten im holländischen Heerenberg. Nach Tonsur und Weihen durch Bischof Doering veränderte der Weltkrieg sein Leben. Nach der Grundausbildung beim Militär wurde Eduard Profittlich als Militärkrankenwärter ins Kriegslazarett nach Verziers versetzt. Dort arbeitete er als Operationsgehilfe.

Nach dem Ersten Weltkrieg absolvierte er seine Studien in Valkenburg, empfing Ende März 1922 die Diakonweihe, um einige Monate später zum Priester geweiht zu werden. Der Weg Eduard Profittlichs führte anschließend mit einer Gruppe junger Jesuiten nach Polen. Später arbeitete er in Hamburg in der Seelsorge für polnische Staatsbürger.

Von dort aus berief man ihn 1930 zum Pfarrer der Peter- und Paulskirche zu Tallinn in Estland. 1936 wurde Eduard Profittlich zum Erzbischof ernannt. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Überfall auf Russland wird der aus Birresdorf gebürtige Erzbischof unter der Anschuldigung verhaftet, Spionage für Deutschland gegen die Sowjetunion betrieben zu haben. Es folgten Monate quälender Verhöre. Am Verbannungsort Kirow wird er schließlich vor Gericht gestellt und am 21. November 1941 zum Tod durch Erschießen verurteilt. Später beteuerten die Verantwortlichen, der Erzbischof sei noch vor seiner Hinrichtung verstorben.

Am Dienstag, 22. Februar 2022, jährte sich zum 80. Mal der Todestag des in Birresdorf geborenen Eduard Profittlich. Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Grafschaft erinnerte aus diesem Anlass in einem Pfarrbrief und einer Gedenkveranstaltung an den Jesuiten. Das Verfahren zur Seligsprechung von Eduard Profittlich ist im Februar 2022 in der Endphase.[1]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Eduard Profittlich

Fußnoten