Hans Wallow

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Der Ministerialrat a.D. Hans Wallow (* 25. Dezember 1939 in Göttingen) ist Politiker. Als Bundestagsabgeordneter (1981 bis 1983 und 1990 bis 1998) aus dem Bundestagswahlkreis Ahrweiler-Mayen, setzte er sich unter anderem dafür ein, dass die Region im Rahmen der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung eine Entschädigung für den Wegzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin erhielt.


Anschrift[Bearbeiten]

Heussallee 36

53113 Bonn

Kontakt[Bearbeiten]

  • Telefon 0228 2079834
  • Handy 0172 6596579

Fax 0228 2079835

E-Mail hans-wallow@web.de

Vita[Bearbeiten]

Hans Wallow wurde am 25. Dezember 1939 in Göttingen geboren, er ist geschieden und hat einen Sohn. Nach der Volksschule machte Wallow eine Bau- und Kunstschlosser-Lehre, erwarb die Hochschulreife, studierte Medien-Pädagogik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und besuchte die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung. Seine Militärdienstzeit 1958 bis 1961 beschloss er als Oberleutnant der Reserve. Von 1962 bis 1965 war Wallow Redakteur, später Chefredakteur der Werkzeitschriften der Chemischen Werke Hüls AG in Marl.

1966 trat Wallow der SPD bei. 1965 und 1966 leitete er die Werbeabteilung der Studiengemeinschaft Darmstadt. Dann wechselte er als Angestellter des höheren Dienstes ins Pressereferat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit über, wo er bis 1971 blieb. Bis 1974 war Wallow als Leiter des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Information Mitglied der Geschäftsleitung des Deutschen Entwicklungsdienstes. Von 1974 bis 1981 ist er Referatsleiter und Regierungsdirektor im Bundespresseamt gewesen - zuständig für die Bereiche Jugend, Familie, Gesundheit, Forschung und Technologie sowie Bildung und Wissenschaft.

Von 1981 bis 1983 war Wallow Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion, anschließend ging er als Referatsleiter zurück ins Bundespresseamt; zuletzt war er dort als Ministerialrat zuständig für Mittel- und Lateinamerika. 1990 gelang Wallow abermals der Sprung in den Bundestag - für zwei Legislaturen. Als Abgeordneter der 12. Legislaturperiode war er außerdem:

  • ordentliches Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit,
  • Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe für wirtschaftliche Zusammenarbeit,
  • Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe,
  • Mitglied der Personal- und Sozialkommission des Ältestenrats,
  • Mitglied der Ad-hoc-Gruppe "Sicherstellung staatlicher Aufgaben unter Einbeziehung von Wehrpflichtigen" der SPD-Fraktion und
  • stellvertretender Vorsitzender der deutsch-lateinamerikanischen Parlamentariergruppe.

Bei der Bundestagswahl 1998 kandidierte Wallow nicht mehr; seine Nachfolgerin wurde Andrea Nahles, die zuvor als seine studentische Bürohilfskraft gearbeitet hatte. Wallow kehrte im April 1999 als stellvertretender Leiter der innenpolitischen Abteilung ins Bundespresseamts zurück, wo er als leitender Ministerialrat für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich war. Er verließ das BPA auf eigenen Wunsch im Juni 2000.

Mit der „Goldenen Brücke“ der Deutschen Publik-Relations-Gesellschaft wurde im Jahr 1978 Wallows Jugend-Broschüre Frag mal ausgezeichnet, die insgesamt 17 Auflagen erlebte. Auch als Film-Produzent verdiente sich Wallow Meriten: In Cannes erhielt er den Silbernen Löwen für einen Kino-Vorfilm, der Jugendliche motivieren soll, in die Entwicklungsarbeit zu gehen, den Preis der Oberhausener Kurzfilmtage holte er mit seinem Beitrag "Der stumme Dialog", der von einer von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt und Jugendlichen handelt.

Im Juli 2019 brachte sich Wallow als Kandidat für den SPD-Vorsitz, also als Nachfolger für die zuvor zurückgetretene Bundesvorsitzende Andrea Nahles, ins Gespräch. In einem Schreiben an den kommissarischen Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel erklärte Wallow seine Kandidatur.

„Der Tanker SPD ist im Sturm. Vielleicht sitzt er sogar fest im Treibsand und kann nicht vor und zurück“, diagnostizierte der zu dieser Zeit 79-Jährige, „notwendig ist, dass einer, wenn man im Sturm ist, die letzte Verantwortung trägt.“ Er selbst bringe die langjährige Erfahrung mit, die für den Neuanfang nötig sei. Er wolle vor allem die Wirtschaftspolitik seiner Partei reformieren. Wallow engagierte sich zu dieser Zeit in der Arbeitsgruppe „Migration und Vielfalt“ des SPD-Landesverbands Rheinland-Pfalz. Dennoch schloss die rheinland-pfälzische SPD eine Unterstützung von Wallows Kandidatur aus.[1]

Funktionen[Bearbeiten]

Von 1974 bis 1997 war er Mitglied des SPD-Bezirksvorstandes von Rheinland-Hessen-Nassau und von 1977 bis 1997 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Ahrweiler.

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

  • ÖTV
  • AWO
  • Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND)

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • "Bitte einsteigen“ (1981)
  • "Die verdrossene Gesellschaft - Richard von Weizsäcker in der Diskussion" (1992)
  • "Rudolf Scharping - Der Profi" (1994)

Theater[Bearbeiten]

  • "Glatzer oder Der hektische Stillstand" (1998; UA: Stadttheater Brandenburg)
  • "Der Kaschmirfaschismus oder Die Rache der Fledermäuse" (2002; UA: Schloßtheater Dresden)
  • "Die Brücke von Varvarin" (2009; UA: Neue Bühne Senftenberg)

Mediografie[Bearbeiten]

Bernd Eyermann: Ältester Kandidat Hans Wallow: Welche Chance hat dieser Bonner auf den SPD-Vorsitz?, general-anzeiger-bonn.de, 2019

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Der nächste Kandidat für den SPD-Vorsitz, in: Rhein-Zeitung vom 16. Juli 2019, und Bewerbung für Vorsitz: Ein 79-Jähriger und ein Neu-Genosse wollen SPD-Chefs werden, maz-online.de vom 15. Juli 2019