Kapelle zum heiligen Kreuz (Spessart)

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Basaltportal auf der Westseite der Kapelle.
Landgasthof "Zum Bockshahn" Spessart mit Kapelle zum heiligen Kreuz.

Die Kapelle zum heiligen Kreuz in der Ortsmitte von Spessart (bei Kempenich) wurde ab 1792 unter dem Pfarrverwalter Johannes Petrus Bergmann gebaut. Bürger der Gemeinde hatten dazu 300 Tale gespendet.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die rund 300 Taler zum Bau der Kapelle „Zum Heiligen Kreuz“, der 1792 unter Pfarrverwalter Johannes Petrus Bergmann eingeleitet wurde, stammten aus Spenden der Spessarter Bevölkerung. Dank Spenden aus der Bevölkerung ist die Kapelle später immer wieder renoviert worden. Ca. 1983 wurden mit den Erlösen aus Kapellenfesten dringende Renovierungsarbeiten vorgenommen. Ende der 1970er-Jahre wurde ein Kapellenausschuss gegründet, der 2011 unter Ex-Wehrführer Willi Schneider zu neuem Leben erweckt wurde und sich für Sanierungen stark macht.[1]

Aus der Zeit des Baus stammen zwei Weihwasserbecken aus Basalt, die schlichte, auf zwei Säulen stehende Westempore und ein klassizistischer marmorierter Holzaltar. Über der profilierten Sarkophag-Mensa zeigt er die 92 Zentimeter hohe Figur des Gekreuzigten zwischen den seitlichen Figuren von Maria und Johannes.

Auf seiner Westseite besitzt das Kirchlein ein rundbogiges Basaltportal mit profilierten Kämpfern und einem Keilstein mit der Jahreszahl 1792. Außerdem gibt es ein rechteckiges Ostportal mit Basaltrahmung und alter Holztür. Zwei entgegengesetzte Portale deuten auf Wallfahrten und Prozessionen hin: St. Jost-Wallfahrer konnten die Kapelle im Westen betreten, am Altar vorbeiziehen und das kleine Gotteshaus im Osten wieder verlassen. Ein zehn Zentimeter hohes aus Silber bestehendes Kreuzreliquiar aus einem größeren Teil des Kreuzes Christi aus der Abtei und der Kirche St. Nikolaus zu Maria Laach. Nach der Verstaatlichung durch die Franzosen 1802 wurde es entnommen.

Im Jahr 1793 besaß die in der Ortsmitte stehende aus Basalt bestehende Kapelle zwei Glocken - eine davon ist im Jahr 1905 eingeschmolzen worden. Die zweite kam nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder nach Spessart zurück. Diese Glocke, die einen Durchmesser von 52 Zentimetern hat, zeigt auf dem Mantel die Reliefs des Gekreuzigten und der Madonna. Im Jahr 1980 wurde eine zweite Glocke eingebaut. In dieser Zeit wurde die Kapelle auch umfassend renoviert: Sie wurde unterfangen, Dach und Dachreiter wurden erneuert und es wurde ein kleiner hölzerner Altar mit Weinlaub-Ornament und seitlichen Pilastern (Wandpfeilern) aufgestellt.[2]

Im Jahr 2013 sorgte die Helfergemeinschaft für die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe. Die Figuren über dem Altar, mit Jesus am Kreuz und Mutter Maria sowie Lieblingsjünger Johannes an seiner Seite, erstrahlten nach mehr als einem Jahr wieder in neuem Glanz. In einer sehr gut besuchten Andacht wurden sie Anfang September 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt und von Pfarrer Erich Fuchs gesegnet. Eine saarländische Fachfirma nahm die Restaurierung vor. Die Oberfläche wurde mit eigens dazu hergestellten Achaten aufpoliert, die Säume der Gewänder mit Blattgold versehen. Die Gesamtkosten von 12.000 Euro wurden zu 25 Prozent vom Bistum finanziert, 6500 Euro stammten vom Kapellenkonto und 2500 Euro gab der Kapellenausschuss dazu.[3]

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde der Zugang zur Kapelle im Frühjahr 2016 barrierefrei ausgebaut. Von einer ortsansässigen Baufirma mit Maschinen unterstützt, wurden die Arbeiten von Rentnern um Hugo Schneider und Mitgliedern des Kapellenausschusses erledigt. Eine Privatspende und Zuwendungen von Bistum und Kreis Ahrweiler hatten das Projekt möglich gemacht.[4]

Kapellenausschuss[Bearbeiten]

Ende der 1970er Jahre wurde ein Kapellenausschuss gegründet. Ein Herzensanliegen von Klaus Schmitt, dem verstorbenen Vorsitzenden dieses Ausschusses, war es, ein elektrisches Läutwerk zu kaufen und in die Kapelle einzubauen. In den 1990er Jahren renovierte der Ausschuss die Kapelle: Treppenstufen wurden neu verlegt und der Sockel beigeputzt, außerdem wurden Außenfassade und Turm gestrichen. Innen sind die Decke über der Empore und der Wandverputz erneuert worden.

Heute – Stand: Januar 2011 – kümmern sich Ex-Wehrführer Willi Schneider und der Ausschuss um den weiteren Erhalt der Kapelle.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Hans-Josef Schneider: Spessart unterstützt Arbeiten an Kapelle: Gemeinde fördert den Fassadenanstrich mit 2000 Euro, rhein-zeitung.de, 21. Oktober 2022

Weblink[Bearbeiten]

glasmalerei-ev.de: Spessart (Brohltal), Kapelle Zum Heiligen Kreuz

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Kreuzigungsgruppe erstrahlt in neuem Glanz - Spenden haben Arbeiten an Kapelle in Spessart erst möglich gemacht, in: Rhein-Zeitung vom 6. September 2013
  2. Quelle: Hans-Josef Schneider: Gläubige zeigen sich traditionell großzügig - Kapellenausschuss sorgt für den Erhalt der 1792 erbauten Spessarter Kapelle „Zum Heiligen Kreuz“, in: Rhein-Zeitung vom 24. Januar 2011
  3. Quelle: Hans-Josef Schneider: Kreuzigungsgruppe erstrahlt in neuem Glanz - Spenden haben Arbeiten an Kapelle in Spessart erst möglich gemacht, in: Rhein-Zeitung vom 6. September 2013
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 28. April 2016