Karl-Heinz Nikodemus

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Der Musiker, Schmetterlingssammler und Diplomat Karl-Heinz Nikodemus (* 10. Februar 1926) aus Oedingen war Insasse des Kriegsgefangenenlagers "Goldene Meile". Für mehr als 30 Jahre im diplomatischen und konsularischen Dienst wurde er von Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.


Vita[Bearbeiten]

Bereits sein Vater war begeisterter Schmetterlingssammler und Hobby-Cellist. So Karl-Heinz bereits im Alter von fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Mit acht komponierte er sein erstes Klavierstück und mit zehn seine erste Sonate. Weil sich die Familie die Musikstunden am Konservatorium nicht leisten konnte, klappte es mit der Musiker-Karriere nicht. Den Krieg erlebte er als Soldat in Russland, wo er viermal verwundet wurde. Nach Kriegsende war er Insasse des Kriegsgefangenenlagers "Goldene Meile". Dann heuerte er beim Auswärtigen Amt in Bonn an. Zehn Jahre lang war er Verwaltungsattaché an der deutschen Botschaft in Tokio und sechs Jahre Vizekonsul beim Generalkonsulat in Istanbul, bevor er 1974 nach Bonn zurückkehrte, um Büroleiter der Zentralabteilung des Auswärtigen Amtes zu werden. 1976 zog er mit Ehefrau Renate und den beiden Söhnen in einen Neubau in Oedingen. Als Diplomatischer Kurier reiste er in dieser Zeit in mehr als 60 Länder in aller Welt. Als er 1976 am Flughafen von Tel Aviv war, explodierten bei einem Terroranschlag ganz in seiner Nähe zwei Bomben. Überall dort, wohin es in verschlug, ging Nikodemus seinem Hobby, dem Sammeln von Schmetterlingen, nach. In der Türkei entdeckte er eine bis dahin nicht bekannte Tagfalter-Art, die 1989 von den wissenschaftlichen Gremien den Namen "Archon apollinus nikodemusi" erhielt.[1]

Fußnoten

  1. Quelle: Erinnerungen an aufregende Zeiten - Musiker, Schmetterlingsfänger und Diplomat: Karl-Heinz Nikodemus wird heute 80 Jahre alt, in: Rhein-Zeitung vom 10. Februar 2006