Katholische Filialkirche „St. Wendalinus“ Jammelshofen

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Skulptur des Kirchenpatrons St. Wendelinus

Merkmal der aus Bruchstein erbauten Katholischen Filialkirche „St. Wendalinus“ in Jammelshofen ist die mehrfach geschweifte Haube auf dem Walmdach, die zwei Reihen Schallschlitze für das Läutwerk hat. Eine Kapelle wird in Jammelshofen erstmals im Jahr 1716 erwähnt. Sie könnte aus dem Jahre 1661 stammen. Denn ein Kreuz mit dieser Jahreszahl ist in die Ostwand eingelassen. Es wurde beim Bau der neuen Kirche im Jahr 1921 entdeckt.


Standort[Bearbeiten]

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Geschichte[Bearbeiten]

Jammelshofen war einst Filiale der Pfarrei Wanderath im Bistum Trier, kam 1600 zur Pfarrei Adenau in der Erzdiözese Köln, 1771 wurde es der Pfarrei Kaltenborn unterstellt.

Nachdem die alte Kapelle zu Beginn des 20. Jahrhunderts baufällig geworden war, fiel der Entschluss zu einem Neubau nach den Plänen des Trierer Dombaumeisters Reinhold Wirtz. Der Barockaltar, der bereits lange Zeit vorher entfernt worden war, ist nach seiner erneuten Zusammensetzung, Ergänzung und Neufassung durch Louis Kieffer aus Trier 1927 in der neuen Kirche wieder aufgestellt worden. Neu sind die Wangen mit den beiden Holzfiguren: St. Wendelinus als Schutzpatron und St. Quintinus, dessen Hände auf den Kopf genagelt sind.[1]

Lange Zeit diente die Kapelle als Wallfahrtsziel. Hans-Josef Schneider berichtet am 29. April 2011 in der Rhein-Zeitung:

"Zu meiner Jugendzeit kam jedes Jahr am Wendelin-Sonntag um den 20. Oktober eine Prozession aus Kesseling", erinnert sich Johannes Tempel, der sich zusammen mit seiner Frau Martha, die das Küsteramt 1978 von ihrem Schwiegervater übernommen hat und bis heute ausübt, um das Gotteshaus kümmert. Bekanntlich wird der heilige Wendelin, der selbst Schafhirte war, als Schutzpatron für das Vieh verehrt.

Von 1976 bis 1978 wurde die neue Kirche erstmals gründlich renoviert. Dabei wurde der Barockaltar zurückgesetzt. Zuvor befanden sich ein Schrank und eine kleine Umkleidekabine für Priester und Messdiener hinter dem Altar. Die Schränke wurden in die dicken Seitenmauern eingestemmt und es wurde ein neuer Zelebrationsaltar aufgestellt. Die vermutlich aus der alten Kapelle stammende Altarplatte war beim Ausschachten des Chorraums gefunden worden. Die hölzerne Empore, die vermutlich zu Anfang des Zweiten Weltkriegs in Lederbach ausgebaut worden war, ist durch eine Empore aus Beton ersetzt worden. Lediglich das Geländer blieb erhalten.

Als die deutsche Wehrmacht im März 1945 zurückflutete, wurde der Glockenturm durch eine Granate stark beschädigt. Das Glöcklein, das im Jahr 1752 von Barthel Gunder in Köln gegossene worden war, ist 1939 eingezogen und dann eingeschmolzen worden. Heute läuten in dem Türmchen zwei neue Glocken. Um 1980 bekam die Kapelle einen neuen Anstrich. Weil sich bei Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Nachbarschaft Risse gebildet hatten, wurde die Kapelle in den 1990er Jahren abermals generalsaniert. Dabei wurden Beleuchtung und Fußboden erneuert und eine Elektroheizung installiert. Außerdem wurden die bis dahin vorhandenen Fensternischen zugemauert sowie Decke und Wände neu gestrichen. Der Altar erhielt eine Tuffstein-Verkleidung und die Bänke sind gegen Holzwürmer behandelt worden. Mehr als die Hälfte der Gesamtkosten von 17.000 Mark konnte durch Zuschüsse und Spenden abgedeckt werden.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 318
  • Manfred Reinnarth: Filialkirche St. Wendalinus Jammelshofen, in: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, hrsg. von der Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, S. 73−74, ISBN 3-9804818-5-9

Siehe auch[Bearbeiten]

St. Wendelinus

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Als die Granate im Glockenturm einschlug, rhein-zeitung.de vom 28. April 2011