Michael Schaefer (Reifferscheid)

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Michael Schaefer (* 1943 in Reifferscheid), Pfarrer im Ruhestand, lebt in Reifferscheid. Schaefer hat sich 24 Jahre lang für Straßenkinder in St. Petersburg in Russland eingesetzt. Und in der Haftanstalt Ottweiler im Saarland gründete er einen Gefangenensportverein, dessen Vorsitzender er 25 Jahre lang war.


Vita[Bearbeiten]

Michael Schaefer studierte Theologie in Trier und in Würzburg. Im Januar 1978 wurde er in Trier zum Priester geweiht; dann arbeitete er als Kaplan und Vikar im Saarland. Auf eigenen Wunsch wurde er anschließend Gefängnispfarrer in der Jugendstrafanstalt Ottweiler. Um für die jugendlichen Inhaftierten eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit zu schaffen und um den Ansatz für eine Resozialisierung zu legen, gründete er in dieser Zeit den Gefangenensportverein „VSJ – Ottweiler“. Später wurde er Krankenhauspfarrer am Caritas-Krankenhaus in Lebach. Daneben arbeitete Schaefer als Kooperator in der Seelsorge der Pfarreiengemeinschaft Lebach. Etwa 2015 ging er in den Ruhestand und kehrte in seinen Heimatort Reifferscheid zurück. Seitdem wirkt er in der Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land mit. In seiner Freizeit fährt er Rad und arbeitet im Garten. Daneben widmet er sich nach wie vor Straßenkindern im russischen Heim „Bereg – Das Ufer“. Er unterstützt die Arbeit des Heims mit dem von ihm im Jahr 2012 gegründeten Verein „Brücke zum Ufer – Pfarrer Michael Schaefer – BEREG e.V. Seit 2013 trägt er mit diesem Verein die alleinige Verantwortung für das Heim. Durch eine Fernsehsendung war er auf die Straßenkinder aufmerksam geworden. Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1993 verzichtete er auf Geschenke und bat darum, stattdessen zu spenden. So gelang es ihm, das Heim über viele Jahre zu finanzieren. 1,2 Millionen Euro Spendengelder sammelte er im Laufe der Jahre für das Projekt, in dessen Rahmen insgesamt etwa 1000 Kinder betreut und auf ein eigenständiges Leben vorbereitet wurden. „Neben einem festen Stamm von bis zu acht Kindern und Jugendlichen, die jeweils für einige Jahre dauerhaft in dem Heim wohnen, werden viele Kinder und Jugendliche ambulant betreut“, berichtete die Rhein-Zeitung.[1]

In seiner Heimatgemeinde Reifferscheid wurde Schaefer im Oktober 2017 mit der Ehrenplakette der Ortsgemeinde Reifferscheid ausgezeichnet. Josef Bauer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Vorsitzender des Pfarreienrates, dankte Pfarrer Schaefer dafür, dass er sich, obwohl er im Ruhestands ist, in kirchlichen Gremien engagiert dass er weiterhin Gottesdienste in der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land zelebriert, die es ohne ihn nicht mehr geben würde. Besonders zu begrüßen seien etwa die Messen, die Schaefer anlässlich des Junggesellenfests hält. Mit diesen Messen fördere er den Zugang der Jugend zu Gott und zur Kirche. Auch in den Messen zur Karnevalszeit finde Schaefer den richtigen Ton.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Am 4. Oktober 2017 wurde er im Schloss Bellevue in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
  • Wenige Wochen später wurde er in seiner Heimatgemeinde Reifferscheid mit der Ehrenplakette der Ortsgemeinde Reifferscheid ausgezeichnet.

Mediografie[Bearbeiten]

Göran Schattauer: „Quatschen Sie nicht länger, die Leute brauchen Sie jetzt": Als Pastor Schaefer ins Flut-Tal hinabstieg, focus.de, 7. Oktober 2021

Weblink[Bearbeiten]

http://www.schaefer-lebach.bplaced.net

Fußnoten

  1. Quelle: Werner Dreschers: Michael Schaefer kämpft für Straßenkinder – Warum der Pfarrer im Ruhestand aus Reifferscheid heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens erhält, in: Rhein-Zeitung vom 4. Oktober 2017
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 2. November 2017