Wilhelmstraße 12 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

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Das um 1870 von der Familie Plachner erbaute Wohnhaus
Das einzige, was von der ganzen früheren Schönheit übrig geblieben ist, ist der Klötzchenfries unter dem viel zu wuchtigen Dachaufbau.

Das vierachsige Haus an der Wilhelmstraße 12 in Ahrweiler wurde um das Jahr 1870 von der Familie Plachner als Wohnhaus gebaut. Dahinter gelegen war die Druckerei Plachner, die viele Jahre lang die Ahrweiler Zeitung (Ahrweiler-Bad Neuenahrer-Zeitung) herausgab. Später beherbergte das Gebäude dann das Verlagshaus Linus Wittich.


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Der Baustil war, ähnlich wie beim Haus an der Wilhelmstraße 2, ganz dem späten Klassizismus verhaftet; es hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Größe besaß das Haus eine vornehme Ausstrahlung, was nicht zuletzt den beiden Dachaufbauten zu danken war.

Das Erdgeschoss verzierte eine Putzstreifenbänderung, dazu die schöne zweiflügelige Haustüre, damals noch zur Wilhelmstraße hin mit schmiedeeisernen Gittern. Als Trennung zum Obergeschoss diente ein doppeltes Gurtgesims.

Das Obergeschoss wies eine edle Fensterreihung auf. Die Fenster waren sehr schlicht mit geraden Sturzbekrönungen versehen. Im doppelten Gurtgesims unter dem Dachgeschoss, das wesentlich schmaler als das Gurtgesims über dem Erdgeschoss war, verteilten sich kleine, symmetrisch über den Fenstern angebrachte Zierrosetten. Darüber befand sich ein Klötzchenfries.

Bekrönt wurde das Haus sehr wirkungsvoll von zwei seitlich liegenden Zwerchhäusern, die jeweils doppelte Pilaster aufwiesen.

Karl Heinen – er hat sich intensiv mit den Gebäuden entlang der Wilhelmstraße beschäftigt – schrieb 2019 in einem Bericht für die Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler:

Leider wurde das Haus, wahrscheinlich in den 1960er Jahren, dem sogenannten Zeitgeist angepasst. Dadurch hat es jeden historischen Wert verloren. So wurde die ehemalige Vierachsigkeit durch den Austausch der vertikalen Fenster durch horizontal gelegene Fenster aufgegeben, was dem Haus heute eine Wucht verleiht. Die dadurch entstandene Unproportionalität versucht der Anstrich zu mildern. Das einzige, was von der ganzen früheren Schönheit noch übrig geblieben ist, ist der Klötzchenfries unter dem viel zu wuchtigen Dachaufbau.