Wilhelmstraße 15 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

Aus AW-Wiki

Wilhelmstraße 15 2 bb.jpg
Wilhelmstraße 15 3 b.jpg
Wilhelmstraße 13 (v.r.), 15 und 17
Wilhelmstraße 15 4 b.jpg
Wilhelmstraße 15 1 b.jpg

Das Haus an der Wilhelmstraße 15 in Ahrweiler , im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts im Stil des späten Klassizismus erbaut, ähnelt stilistisch der benachbarten Villa Hilger. Auch sie hat ein flach geneigtes Dach und darunter liegende kleine Attikafenster. Daher könne man davon ausgehen, dass beide Häuser ungefähr zur gleichen Zeit erbaut wurden, meint der Heimatforscher Karl Heinen.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Besitzer und Bewohner[Bearbeiten]

1902: Dr. Gustav Quednow als Hausbesitzer

1926/1927: Maria Anna Quednow (Witwe ohne Geschäft)

1936/1937: Dipl.-Volkswirt Dr. Lorenz Marx als Hausbesitzer

1953/1954: Dr. jur. Lorenz Marx (Wirtschaftsberater und Steuerhelfer) als Hausbesitzer, außerdem Walter Freiherr von Berlepsch (Versicherungsvertreter) und Albert Schulz (Arbeiter)

1965: Stefanie Marx (Apothekerin) als Hausbesitzerin

Seit einigen Jahren ist das Haus im Besitz von Paul und Barbara Radermacher, schrieb Heinen im Februar 2022.

Baubeschreibung[1][Bearbeiten]

Die Vorderfront des Hauses, die gleichzeitig die Langseite bildet, hat in der Hauptsache vier Achsen. 1902 wurde an der rechten Seite ein etwas zurückspringender Anbau hinzugefügt. 1929 wurde geplant, das Dach zu erhöhen und einen Segmentbogen-Giebel davor zu stellen. Diese Pläne kamen aber nicht zur Ausführung.

Das Gebäude (die vier alten Achsen) wird durch schlichte glatte Pilaster gerahmt, die hier keine statische Funktion haben. Die Mittelachse wird im Erdgeschoss durch einen Scheinbogen betont, der die Symmetrie etwas aufbricht und so dem Haus eine interessante Note verleiht. Erd- und Obergeschoss werden durch ein starkes Gurtgesims begrenzt. Die Fenster beider Geschosse werden durch schlichte, aber markante Faschen betont. „In jüngster Zeit haben die im Obergeschoss liegenden Fenster hübsche Fenstergitter erhalten, die sehr gut zum Stil des Gebäudes passen“, schreibt Karl Heinen.

Ein Attikageschoss mit kleinen Fenstern bekrönt die Villa. Heinen schreibt weiter:

Interessant ist, dass seit der letzten Renovierung durch die Familie Radermacher, die Fenster nur noch als Scheinfenster agieren. Diese wurden durch einen Lüftlmaler so geschickt bemalt, dass der alte Eindruck erhalten blieb. Die Räume erhalten nun über liegende Dachfenster Licht.

Über dem rechten Anbau von 1902 befindet sich ein Belvedere mit schmuckem Gitter, den Fenstergittern entsprechend. Bis zum Umbau im Jahr 2010 befand sich die alte Haustür an der linken Schmalseite. Wo sich die Tür früher befand, ist an den bis zum Boden laufenden Blenden auch heute noch gut zu erkennen. „Diese schöne zeittypische Türe wurde zum Glück erhalten, renoviert und etwas weiter am neuen Treppenhaus, das als Anbau entstand, genutzt“, so Heinen weiter. Seiner Meinung nach biete das Gebäude ...

wieder ein schönes Beispiel für eine gelungene Restaurierung. So wurde dieses schöne Gebäude von seinen neuen Besitzern dankenswerterweise in seltener Einfühlsamkeit renoviert.

Dies setze sich auch im Inneren fort. So seien beispielsweise die Stuckdecken und viele andere Details erhalten. „Der Vorgarten mit seinem alten Gitter passt mit seinem neuen straffen Bewuchs hervorragend zum Stil des Hauses“, so Heinen, und: „Hinter dem Haus befindet sich ein wunderbarer großer Garten.“ Die Villa sei „ein Schmuckstück der Wilhelmstraße.“

Der Pilaster ist ein in den Mauerverbund eingearbeiteter Teilpfeiler, der eine tragende Funktion haben kann, aber nicht muss. Ähnlich wie die „Halb- oder Blendsäule“ kann der Pilaster ein Element der Scheinarchitektur in Putz und Stuck sein. Im Gegensatz zur Lisene hat er Basis, Kapitell oder Kämpfer.

Fußnoten