Wilhelmstraße 75 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

Aus AW-Wiki

Wilhelmstraße 75.jpg
Ehem Gesundheitsamt.jpg
Wilhelmstraße (6).jpg

In dem Haus an der Wilhelmstraße 75 in Ahrweiler war viele Jahre lang das Gesundheitsamt des Kreises Ahrweiler untergebracht.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Chronik[1][Bearbeiten]

Diese um das Jahr 1912 erbaute Villa wurde zunächst von der Familie des Farbfabrikanten Reetz bewohnt. In den 1930er Jahren wohnten dort ein Bankvorsteher, ein Gerichtsassessor und ein Kreisausschussinspektor. Anschließend war dort viele Jahre lang das Gesundheitsamt des Kreises Ahrweiler untergebracht; später beherbergte es die Arztpraxis des Urologen Dr. Rieger. 2020 ist das Gebäude Eigentum der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim gGmbH. Der anspruchsvolle Bau präsentiert sich in einem zeitgemäßen Stilmix mit dem Schwerpunkt Barock. Zur Wilhelmstraße hin zeigt es sich fünfachsig mit einem Ober- und einen Speichergeschoss. Die Fassadenmitte wird nicht wie meist üblich durch ein Vorspringen der Mittelachse, sondern durch einen Rücksprung betont. Durch diesen Architekturkniff entsteht der Eindruck, dass das Gebäude Seitenflügel hat. Die Fenster des Erdgeschosses, die auf kleinen Stützen stehen, sind stuckverziert, während die Fenster des Obergeschosses schlichter gehalten sind. Die Mittelachse wird durch einen Flachgiebel betont, der aus dem Mansarddach hervorspringt. Die Fenster dieses Giebels werden durch Pilaster gesäumt. Das schiefergedeckte Mansarddach ruht auf einem eleganten Klötzchenfries.

Der an das Vorhaus anschließende Hofflügel wird ebenfalls von einem Mansarddach bekrönt, setzt aber ganz andere Schwerpunkte. Bögen im Erdgeschoss, das mit Phantasieblumenrahmung stark betonte Eingangsportal, zu dem drei Sandsteinstufen führen, auffällig große Fenster im Dachgeschoss, dieses wieder durch Fledermausgauben bekrönt. Den Abschluss des hinteren Flügels macht ein sehr malerisch wirkender und mit einer barockisierenden Haube abgeschlossene Turm. Früher befand sich hinter dem Gebäude ein großer Garten, den man von dem noch vorhandenen Balkon genießen konnte. Karl Heinen schreibt:

Die neuen Besitzer haben eine neue, leider moderne, Tür in der Vorderfront eingepasst, den unschönen Parkplatz allerdings haben diese mit zwei Beeten und zwei Bäumen verschönert. Vielleicht werden irgendwann bei einer Erneuerung der Fenster, passendere gewählt.

Fußnoten

  1. Quelle: Karl Heinen: Die Ahrweiler Wilhelmstraße im Wandel der Zeit – Teil 27, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler Nr. 27/2020, S. 10