Ahrtalbrücke

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Bad Neuenahr - Heinz Grates (552) .jpg
Ahrtalbrücke - Bad Neuenahr.jpg
Blick vom Aussichtsturm "Langer Köbes" auf die Ahrtalbrücke
Heppingen neu.jpg
Ahrtalbrücke und Landskrone (links daneben) von der Weinbergskapelle "St. Urban" Ahrweiler aus fotografiert.
Panoramafoto von der Besucherplattform auf der Landskrone. Zu sehen sind die Ahrtalbrücke, dahinter Bad Neuenahr-Ahrweiler und auf der linken Seite Heimersheim.
Die Ahrtalbrücke von der Landskrone aus gesehen.
Das Firmengelände der Apollinaris GmbH Bad Neuenahr erstreckt sich bis unter die Ahrtalbrücke.
Ahrtalbrücke HGR.jpg
Dieser Flyer wurde anlässlich der Verkehrsfreigabe der Brücke am 18. Dezember 1975 gedruckt.

Die bis zu 50 Meter hohe und auf 21 Pfeilerpaaren ruhende Ahrtalbrücke, eine von vier Autobahn-61-Brücken im Kreis Ahrweiler, ist mit 1521 Metern Länge die längste Brücke der Autobahn 61. Sie führt zwischen den Stadtteilen Heimersheim und Bad Neuenahr der der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler über das Ahrtal und überspannt dabei auch das Gelände der Apollinaris GmbH Bad Neuenahr. Eingeweiht wurde die Brücke am 18. Dezember 1975 - gleichzeitig mit der Talbrücke Karweiler und der Talbrücke Bengen - durch den damaligen Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle aus Bonn und den Mainzer Ministerpräsidenten Helmut Kohl. Die damalige Ahr-Gebietsweinkönigin Hedwig Hörsch durchtrennte das rote Band gemeinsam mit den beiden Spitzenpolitikern.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Technische Daten[Bearbeiten]

Die Ahrtalbrücke ist das mit 1522 Metern längste und mit 30,5 Metern Breite eines der höchsten Brückenbauwerke in Rheinland-Pfalz. Die Brücke hat eine Oberflächengröße von 46.410 Quadratmetern. Die Unterseite misst 75.000 Quadratmeter, die Pfeiler haben eine Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern. Die Brücke ist an ihrer höchsten Stelle 54 Meter über der Ahr hoch. Die 21 Betonpfeiler-Paare sind, ebenso wie die Fahrbahntröge, innen hohl. Sie wurden vom Boden aus in einem Stück gegossen; lediglich die sechs letzten Meter bestehen aus aufgesetzten Fertigbauteilen. Die Fahrbahnen verlaufen auf zwei durchgehenden Hohlkästen, die vier bis 5,5 Meter hoch und sieben Meter breit sind. In den Hohlkästen befinden sich Entwässerungsrohre und Elektrik. Die Brücke besteht aus vier Elementen: Die beide Fahrbahnen sind nämlich nicht miteinander verbunden, und in der Brückenmitte sind die Fahrbahnen durch Dehnungsfugen voneinander getrennt. Die Brücke besteht u.a. aus 84.000 Kubikmetern Beton, 7200 Tonnen Betonstahl und 1700 Tonnen Spannstahl.

Optik[Bearbeiten]

Zur Optik der Brücke, die das Bild des „Tals der roten Trauben“ wesentlich geprägt hat, hieß es in einem Beitrag der Rhein-Zeitung (RZ) vom Dezember 2015 anlässlich des 40. Jahrestages der Freigabe der Brücke:

Viele Bürger empfinden die Ahrtalbrücke der A 61 zwischen Bad Neuenahr und Heppingen mit ihrem kühnen Schwung über das Tal als ebenso beeindruckendes wie schönes Bauwerk. Andere wiederum empfinden es als hässlich und störend. Den besten Überblick hat man vom Gipfel der Landskrone, um sich von dort aus seine eigene Meinung zu bilden.[2]

Chronik[Bearbeiten]

Der Auftrag zum Bau der Brücke wurde am 9. Februar 1973 erteilt. Erster Spatenstich war am 7. Mai 1973. Die unteren Pfeilerteile wurden aus einem Stück gegossen, die oberen sechs Meter hingegen wurden anschließend als Fertigbauteile aufgesetzt.

Am 18. Dezember 1975 wurden die beiden ersten der insgesamt vier Fahrspuren für den Verkehr freigegeben. Fertigstellung im Jahr 1976. Im Jahr 1992 wurden auf der Brücke nachträglich Lärmschutzwände aufgestellt.

Bis 1992 hatte der Verkehrslärm, der von der Brücke ausging, derart zugenommen, dass auf der Brücke nachträglich Lärmschutzwände angebracht wurden. Karl Deres aus Sinzig, damals Bundestagsabgeordneter, hatte sich für den Lärmschutz eingesetzt.

In der zweiten Jahreshälfte 2006 begann eine 4,5 Millionen Euro teure Generalsanierung der auf 100 Jahre ausgelegten Ahrtalbrücke. An einigen Stellen des Brückenbetons waren Abplatzungen und Risse festgestellt worden; sie hätten, wenn sie nicht behoben worden wären, auf Dauer zu weitaus größeren Schäden geführt. Deshalb wurden zunächst die 75.000 Quadratmeter große Unterseite der Brücke sowie weitere 30.000 Quadratmeter Fläche an den Pfeilern in zwei Arbeitsschritten mit Hochdruck abgestrahlt und gereinigt. Außerdem wurden lose Stellen und Abplatzungen entfernt sowie Schäden beseitigt, bevor ein Dünnputz sowie ein zweischichtiger grauer Schutzanstrich aufgetragen worden sind. In einem Beitrag, den die Rhein-Zeitung (RZ) vom Dezember 2015 anlässlich des 40. Jahrestages der Freigabe der Brücke veröffentlichte, hieß es:

Ungewöhnlich war das ... Gerüst für die Brückenunterfläche. Wie von zwei überdimensionalen Haken getragen, hing es unter der Fahrbahn. Auf den Standstreifen neben der Richtungsfahrbahn wurden Laufschienen angebracht, auf denen die Haken liefen, sodass das Gerüst unter der Brücke entlanggefahren werden konnte. Zwischen den Pfeilern hing ein weiteres Gerüstteil an schon beim Bau vorsorglich angebrachten Gewindestangen. Zeitraubend war es, die Mittelteile ab- und anzubauen. Die Pfeiler selbst wurden vom Boden aus eingerüstet.''[3]

Ansprechpartner[Bearbeiten]

Michael Palm, Leiter der Abteilung Brückenbau beim Autobahnamt Montabaur

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Ahrbrücken im Kreis Ahrweiler

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Günther Schmitt: Ein einmaliger Anflug: Die A 61 auf der Grafschaft war einst Landebahn für den Regierungsbunker, in: General-Anzeiger vom 20. August 2013
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Mit der Ahrtalbrücke kam der Aufschwung - Bauwerk bei Bad Neuenahr wurde vor 40 Jahren feierlich eingeweiht, in: Rhein-Zeitung vom 12. Dezember 2015
  3. Quelle: Brückenschlag in die Zukunft - Freigabe der Ahrtalbrücke war Beginn einer anhaltenden Erfolgsgeschichte für die Region, in: Rhein-Zeitung vom 12. Dezember 2015