Matthias Bertram

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Matthias Bertram bei der Vorstellung seines Buches ... in einem anderen Lande - Geschichte, Leben und Lebenswege von Juden im Rheinland im Herbst 2015 in der ehemaligen Synagoge Ahrweiler.
Jüdischer Friedhof Dernau 2.jpg
Buch: ... in einem anderen Lande - Geschichte, Leben und Lebenswege von Juden im Rheinland
Buch: Untertageverlagerung Geheimkommando "Rebstock", Menschen und Fakten, Erinnerungskultur in Deutschland
Buch: Mit Ihren eigenen Worten, Juden aus dem Rheinland erzählen aus ihrem Leben
Buch: Ein Tag der alles änderte. 13. März 1933 BONN, Familienleben im braunen Bonn und im Ahrkreis

Matthias Bertram (* 1950) stammt aus einer alten Dernauer Winzerfamilie. In seiner Freizeit beschäftigt er sich, zusammen mit interessierten Freunden, mit historischen Themen aus der Region Ahr-Eifel-Rhein. Historische Ursprünge, Entwicklung des Weinbaus, Entwicklung der regionalen Sprache, politische Veränderungen, Lebensgeschichten der Bewohner, Infrastruktur und wirtschaftliche Veränderungen sind einige seiner Themen. Vor Eintritt in den Ruhestand arbeitete Matthias Bertram als Projektleiter bzw. Geschäftsführer von Baukonzernen und Beratungsunternehmen im Wasser- und Energiebereich in Deutschland und im Ausland (Kuwait, Irak, Pakistan, Nigeria, Angola, etc.)


Vita[Bearbeiten]

Matthias Bertram wurde 1950 in Dernau geboren. Er besuchte die ehemalige Volksschule Dernau, anschließend die Klosterschule Maria Veen der Mariannhiller Missionare im Münsterland. Lange lebte er in Hannover, verlor aber nie das Interesse an seinem Geburtsort. Nach seinem Eintritt in den beruflichen Ruhestand zog Bertram ins Ahrtal zurück - nach Ahrweiler.

Der Band … in einem anderen Lande – Geschichte, Leben und Lebenswege von Juden im Rheinland, den Matthias Bertram im Sommer 2015 veröffentlichte, "ist spannender als mancher Kriminalroman und zeichnet sich durch akribische Recherchen des Autors sowie eine umfassende geschichtliche Darstellung aus", berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) am 18. Juli 2015, "vor dem Hintergrund der Heimatgeschichte behandelt der Autor das Leben und teilweise überraschende Wirken der Juden in Dernau, Ahrweiler und in anderen Orten. Längst vergessene Dinge werden dabei wieder lebendig und vor dem Vergessen gerettet." Einige Absätze später hieß es in dem RZ-Artikel:

"Der Autor macht mit seiner Geschichte auch interessante Ausflüge in andere Regionen der Welt. So zum Beispiel nach Amerika, wohin viele der Ahrtaler Juden nicht erst in der Nazizeit ausgewandert sind. Bis in unsere Tage hinein verfolgt er den Lebensweg der jüdischen Familien, hat deren Nachfahren aufgespürt und berichtet über ihr Schicksal.[1]

Seit 1985 habe der inzwischen 65-jährige Matthias Bertram, Geschäftsführer eines Bauunternehmens, an seinem Werk gearbeitet und dabei unzählige Archive in ganz Deutschland und in den USA konsultiert. Die Sorgfältigkeit, mit der er in all den Forschungsjahren zu Werke ging, macht sein Buch so wertvoll.

Auch im Ruhestand widmet sich Bertram der Kunst. Seine Radierungen bietet er in geringen Stückzahlen zum Kauf an.

Als Reaktion auf die Eröffnung der Erinnerungsstätte Lager „Rebstock“ am 9. November 2017 in Marienthal veröffentlichte Bertram im April 2018 das Bändchen Untertageverlagerung Geheimkommando 'Rebstock' – Menschen und Fakten, Erinnerungskultur in Deutschland (154 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 978-3-95631-656-2), in dem er Fragen wie den folgenden nachgeht:

  • „Wer plante eine Fertigungslinie für den Bau der V1 im Ahrtal?“,
  • „gab es überhaupt getötete Häftlinge im Ahrtal?“ und
  • „was sagten die ehemaligen Häftlinge selbst zu diesen und anderen Behauptungen?“

Bertram sagte dazu dem General-Anzeiger (GA): „Es geht dabei um den Umgang mit historischer Wahrheit, Meinungsmache interessierter Kreise und die Leichtfertigkeit, mit der regierungsamtliche Institutionen populistische Thesen und Behauptungen ungeprüft übernehmen.“ Das sei „starker Tobak, der sich auch gegen die von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Blätter zum Lager 'Rebstock' wendet“, schrieb GA-Redakteur Günther Schmitt. Deren Autor sei Wolfgang Gückelhorn. Bertram wolle zeigen, „wie schwierig Erinnerungskultur in Deutschland heute sein kann und wie leichtfertig mit Ereignissen der Geschichte umgegangen wird“. Er sprach für seinen Band mit Zeitzeugen, auch aus Israel, und führte Protokolle von insgesamt drei staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren an. Dort würden Positionen wie „Hunderte Menschen seien verschwunden, erschossen oder erhängt worden“ negiert. So solle sein Buch nach Bertrams Auffassung „einer Versachlichung, aber auch einer Richtigstellung der kontroversen 'Rebstock'-Diskussion dienen“.[2]

Nominierungen[Bearbeiten]

Bei der Aufstellungsversammlung des FDP-Stadtverbands Bad Neuenahr-Ahrweiler im Januar 2019 im Vorfeld der Kommunalwahl 2019 wurde Bertram als Stadtratskandidat nominiert.[3]. Seit der Kommunalwahl 2019 ist Bertram Mitglied des Ortsbeirates der Stadt Ahrweiler.

Gemälde, Radierungen und Linolschnitte von Matthias Bertram[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: Buch erinnert an Juden im Ahrtal - Viel Recherche für Matthias Bertram, Rhein-Zeitung vom 18. Juli 2015
  2. Quelle: Günther Schmitt: Schriftsteller aus dem Kreis Ahrweiler – Autoren aus Ahrweiler veröffentlichen Bücher über das Dritte Reich, general-anzeiger-bonn.de vom 6. Mai 2018
  3. Quelle: Victor Francke: David Jacobs und Rolf Deißler – FDP-Kandidaten für den Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler, general-anzeiger-bonn.de vom 1. Februar 2019
  4. siehe auch: Günther Schmitt: Jüdische Familien im Rheinland - Spurensuche in Dernau, general-anzeiger-bonn.de vom 18. Oktober 2014
  5. Leseprobe: Leseprobe zum Buch von Matthias Bertram: "... in einem anderen Lande. Geschichte, Leben und Lebenswege von Juden im Rheinland. (Dernau, Ahrweiler, Neuenahr, Siegburg, Weilerswist, Köln, Trier, etc.)
  6. Siehe auch: Buchvorstellung und Lesung in der ehemaligen Synagoge – Rheinische Juden erzählen aus ihrem Leben – Matthias Bertram gibt die Schilderungen in seiner neuen Veröffentlichung heraus, blick-aktuell.de vom 22. September 2017, und Hildegard Ginzler: Einblicke die Geschichte in Ahrweiler – Rheinische Juden erzählen aus ihrem Leben, general-anzeiger-bonn.de vom 24. September 2017
  7. Quelle: Text einer Werbeanzeige in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler, Nr. 12/2021, S. 39)