Gasthof „Zur Saffenburg“ Mayschoß

Aus AW-Wiki

Mayschoß - Heinz Grates (5).jpg
Beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde der Gasthof schwer beschädigt.
Mayschoß - Heinz Grates (172).jpg

Der Gasthof „Zur Saffenburg“ an der Ahr-Rotweinstraße 43 in Mayschoß wurde beim Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 schwer beschädigt und deshalb im März 2023 abgerissen, mehr als 120 Jahre nach seiner Eröffnung. Ein Wiederaufbau wäre den Inhabern wegen der Anforderungen an den Brand- und Hochwasserschutz zu teuer geworden. Das Restaurant stand wenige Meter von der Ahr entfernt. Es verfügte über eine schattige Terrasse und einen rustikal eingerichteten Gastraum mit großen zur Ahr hin gelegenen Fenstern. Auf der Speisenkarte dominierte deutsche Küche. „Beim Essen, vielleicht auch mit einem Glas Wein auf dem Tisch, genossen die Gäste den Blick ins klare Wasser der Ahr und hoch zu den Ruinenresten der Saffenburg“, schrieb Christine Schulze im März 2023 in einer Art Nachruf auf das Haus, das zu dieser Zeit abgerissen wurde, im General-Anzeiger.


Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Chronik[1][Bearbeiten]

Thomas Kraus war letzter Besitzer des Gasthofs. Der gelernte Koch war auch für die Küche zuständig. Um 1900 hatten seine Vorfahren mit dem Bau des Gasthofs begonnen - mit Schiefer im Erdgeschoss und Fachwerk in den oberen Geschossen. Später wurden das Gebäude vergrößert und das Fachwerk außen verputzt. Nach vielem Hin und Her verließen der zu dieser Zeit 51-jährige Thomas Kraus und seine Ehefrau Jela nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 das Ahrtal und zogen zu einer Tochter in die Pfalz, um dort etwa Neues aufzubauen.

Über die Flutnacht schrieb GA-Reporterin Christine Schulze:

Bis in den zweiten Stock hatte sich das Wasser in der Flutnacht hoch gearbeitet. Danach war der Gastraum total verschlammt, alles kaputt, auch die Küche mit dem neuen Induktionsherd und das 30 Quadratmeter große Tiefkühlhaus. Zusammen mit drei Mitarbeitern hatte das Ehepaar Kraus die Flutnacht im dritten Stock und später auf dem Dach verbracht, war am nächsten Morgen per Hubschrauber vom Dach gerettet worden. Zu Fuß konnten sie das Gebäude nicht mehr verlassen. Alle Türen waren verschlammt und von außen mit Geröll zugesetzt. Und die Straße war einfach nicht mehr vorhanden, statt der Straße ein großes Loch vor dem Haus. ... Die Wassermassen hatten nicht nur zerstörerisch gewirkt, sondern ... auch Heizöl in seinen Keller und die Geschosse gebracht. Der eigene Öltank, frisch aufgefüllt mit 8000 Litern, war heil geblieben.

Für ein paar Tage kam das Ehepaaar nach der Flut bei seiner Mutter unter, die nach der Flut in Mayschoß blieb. Dann konnten die beiden eine Wohnung in Bad Neuenahr ergattern. Im Herbst 2022 zogen die beiden in die Pfalz.

Wenn die Mauern weg, die Steine und Balken abgefahren sind, rechnete Thomas Kraus damit, das Grundstück an die SGD Nord verkaufen zu können. Der Erlös werde sich vermutlich nur auf einen Bruchteil des Wertes von vor der Flut belaufen.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Abriss[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Petra Kraus

Mediografie[Bearbeiten]

Christine Schulze: Abriss in Mayschoß wegen Flutschäden: Wirtin blickt auf bewegende Geschichte des Hotels „Zur Saffenburg“ zurück, ga.de, 21. April 2023

Fußnoten