MK Technology GmbH Grafschaft-Gelsdorf

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Gelsdorf - Heinz Grates (99).jpg

Die Firma MK Technology GmbH Grafschaft-Gelsdorf, 1997 von Michael Kügelgen gegründet, entwickelt, produziert und vertreibt weltweit unter anderem Spezialanlagen für den Vakuum- und Feinguss von Kunststoff- und Metall-Produkten.


Anschrift[Bearbeiten]

Robert-Koch-Straße 11

53501 Grafschaft-Gelsdorf

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Kontakt[Bearbeiten]

Inhaber[Bearbeiten]

Dipl.-Ing. Michael Kügelgen

Produkte[Bearbeiten]

Das Unternehmen produziert ein neues Vakuumgieß-System. Die damit verbundene Technik dient zur schnellen Schalenherstellung beim Feinguss. "Das Gerät nutzt ein elektronisch gesteuertes Verfahren zur Herstellung von Kunststoffprototypen ohne den Gebrauch von teuren Stahlformen", erklärt Kügelgen. Mit Hilfe eines so genannten Soft-Tools könnte man innerhalb von nur wenigen Stunden entsprechende Kunststoff-Vorserienteile anfertigen. Früher, so Kügelgen, habe der Prozess rund sieben Tage benötigt, "nun geht's rapide schneller. Will heißen, mit diesem System lassen sich gegenüber herkömmlichen Verfahren bis zu 90 Prozent an Kosten und Zeit sparen."

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Die Volksbank Bonn-Rhein-Sieg zeichnete Kügelgen 1999 mit einem Innovationspreis aus.

Das von Michael Kügelgen entwickelte Verfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen durch eine Vakuumgießtechnik wurde 2002 mit dem von der ISB vergebenen "Success"-Preis und mit dem Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.

2003 Erfinderpreis der ISB

In Mainz verlieh der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage dem Unternehmen im November 2005 den Innovationspreis "Success 2005" der Investions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Insgesamt wurden 15 Unternehmen damit ausgezeichnet. Die Grafschafter Firma landete auf dem Siegertreppchen allerdings ganz oben und belegte den ersten Platz, der mit 25 000 Euro dotiert ist. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für die Entwicklung einer Anlage zur Herstellung einer Schalenform für den Feinguss, wodurch anhand eines neuen Schnelltrocknungsverfahrens die Entwicklungs- und Produktionszeiten erheblich verkürzt werden. Mittels eines speziellen Luftwirbels (Cyclone) und einer Infrarot-Wärmebestrahlung wird die Trockenzeit der Wachsmodelle, aus der ein Metallgussstück hergestellt wird, pro Schicht von 24 Stunden auf nur 30 Minuten verkürzt. Diese Innovation bedeutet für den industriellen Feingießer ebenso wie für den Prototypenbauer so etwas wie eine Revolution. Man erwartet durch die Neuentwicklung eine Umsatzsteigerung von über 100 Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren. Der Preis "Success 2005" wird innerhalb der Innovationsförderung verliehen und zeichnet Unternehmen aus, die außergewöhnliche neue Produkte entwickelt und diese bereits erfolgreich am Markt eingeführt haben. Die Höhe der Förderung richtet sich nach dem Innovationsgrad der Neuentwicklung und dem damit erzielten Umsatz.

Im Juni 2010 wurde die Firma erneut mit dem Success-Preis der landeseigenen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH ausgezeichnet. Der Success-Wettbewerb wird von ausgeschrieben und richtet sich an Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr erfolgreich ein neues Produkt oder ein innovatives Verfahren entwickelt und auf den Markt gebracht haben. MK Technology habe einen neuartigen Überdruckbehälter, einen sogenannten „Autoklaven“, für den Feinguss konzipiert, mit dem Keramikschalen schnell und schonend entwachst werden können, hieß es.

2015 wurde das Unternehmen erneut ausgezeichnet.

Die Universität Trier hat im März 2021 die Ergebnisse einer Studie zu den stillen Stars unter den führenden Unternehmen der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz vorgestellt. Sechs dieser „Hidden Champions“ kamen dabei aus dem Kreis Ahrweiler: Akro-Plastic GmbH Niederzissen, Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co. KG Niederzissen, Heuft Systemtechnik GmbH Burgbrohl, MK Technology GmbH Grafschaft-Gelsdorf, Rhodius Schleifwerkzeuge GmbH & Co. KG Burgbrohl und Wolfcraft GmbH (Kempenich). Der AW-Kreis belegte damit den landesweit achten Platz im Ranking der unbekannten Weltmarktführer pro Kreis. Die Studie identifizierte insgesamt 146 Unternehmen in Rheinland-Pfalz als „Hidden Champions“. Die Schlüssel ihres Erfolgs lägen in der Fokussierung auf internationale Marktnischen, Beschäftigung speziell ausgebildeter Mitarbeiter sowie steter Innovationsentwicklung.[1]

Chronik[Bearbeiten]

Nach der Gründung seines Unternehmens im Jahr 1997 verlegte sich Michael Kügelgen zunächst auf Kunststoffteile. Mit der Hilfe von Vakuumgießanlagen gelang es ihm, Gussteile erheblich schneller zu produzieren als es bis dahin möglich war. Zunächst entwickelte Kügelgen die Anlagen in einer Kellerwerkstatt im Haus seiner Eltern in Köln. Ende der 1990er-Jahre zog er dann in eine Halle in St. Augustin um. 2001 zog das Unternehmen in die Grafschaft um. 2003 wendete Kügelgen sein Verfahren auf Metall an. Dank einer beschleunigten Aushärtung gelang es ihm, die Herstellungszeit für voll funktionsfähige Prototypen, für die ein Feingießer Monate benötigte, auf drei bis vier Stunden zu reduzieren. „Die Anlagen sind nicht nur schneller, sondern produzieren weniger Ausschuss, sind damit wirtschaftlicher und lassen alle Designfreiheiten“, so Kügelgen. Dass Hersteller aus dem fernen Osten den Vakuumbau „sehr genau kopiert“ hätten, sei für ihn kein Problem, er sei bestrebt, der allgemeinen Entwicklung immer fünf Jahre voraus zu sein.

Im September 2018 zählt das Unternehmen 25 Mitarbeiter und montiert in Kalifornien Anlagen für die Triebwerke, die Elon Musk in seinem Raumfahrtunternehmen Space X bauen will, um sie später ins All zu schicken. Musk sei auf MK Technology aufmerksam geworden, weil die Grafschafter eine Technik entwickelt hätten, „mit der man die Formschalen für Metallfeinguss wesentlich schneller bauen kann und die Ausschussrate trotz der Geschwindigkeit deutlich gesenkt wird“, wie er der Rhein-Zeitung erklärte. Musks ursprünglicher Plan, Steuerdüsen und andere Komponenten seiner Marsraketen mit einem 3-D-Metalldrucker zu produzieren, hätten sich nämlich als kaum durchführbar erweisen, weil diese Drucker nur eine bestimmte Größe von Einzelteilen zuließen, die man nach dem Ausdruck zusammensetzen müsste. Dieses Vorgehen wäre auch sehr teuer geworden. MK Technology sei in der Lage, Produktionsanlagen zu bauen, die es zulassen, die riesigen Teile fehlerfrei in einem Stück zu produzieren. Wogen derartige Feingussteile bislang meist nur wenige Kilogramm gewogen hätten, müssen für Musks Riesenraketen mehrere Tonnen Material bewegt werden. Kügelgen schilderte der RZ-Reporterin Katharina Demleitner:

Die Sieben-Achs-Roboter, die zum Einsatz kommen, sind die größten der Welt, und auch die Autoklaven setzen neue Maßstäbe: Diese Kessel zum Auswachsen der bis zu drei Meter großen Keramikschalen sind fast neun Meter hoch und wiegen 35 Tonnen.[2]

Bis zum Frühjahr 2019 solle die Anlage stehen. Musks Marsraketen-Projekt sei aber nur ein Beispiel für den derzeitigen Boom des Metallfeingusses. Kügelgen berichtete:

Hochpräzise Gussteile sind enorm gefragt, es gibt drastische Zuwächse bei medizinischen Implantaten, Titanteilen für Golfschläger, aber auch Automobilteile wie Turboladerrädchen für Benzinmotoren, die nach dem Dieselskandal in den Fokus rücken.

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.mk-technology.com

Fußnoten

  1. Quelle: Uni Trier stellt Studie zu wenig bekannten Unternehmen vor - „Hidden Champions“ in AW, blick-aktuell.de, 28. Juni 2021, siehe auch: Jörn Block/Alexandra Moritz/Lena Benz/Matthias Johann: Hidden Champions in Rheinland-Pfalz ‒ Identifikation, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen, Forschungszentrum Mittelstand der Universität Trier (Hrsg.), Trier 2021, 77 Seiten (pdf)
  2. Quelle: Katharina Demleitner: Grafschafter Maschinen für den Start der Marsrakete – MK Technology ist an spektakulärer Weltraummission beteiligt – Anfänge in der Kellerwerkstatt – Warum Metallfeinguss boomt, in: Rhein-Zeitung vom 27. September 2018