Stahlfachwerkbrücke Brohl

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Die 78 Tonnen schwere Brücke wurde vor der Sanierung von zwei Mobilkränen „aus der Strecke gehoben“ und am Bahnhof abgesetzt.

Über eine genietete Stahlfachwerkbrücke überquert die Brohltalbahn in Brohl die Linksrheinische Eisenbahnstrecke. Das Stahlbauwerk stammt aus dem Jahr 1901, dem Jahr der Eröffnung der durch das Brohltal führenden Schmalspurstrecke. 1957, als die zweigleisige DB-Linie elektrifiziert wurde, musste die Brücke mit einem Stahlunterbau um 93 Zentimeter angehoben werden, damit die Fahrdrähte für die E-Lokomotiven darunter passten. „Über eine lange Rampe hinunter und in sogenannten „Sägefahrten“ hin und zurück rangierend geht es zum Umladebahnhof und zum Rheinhafen“, beschrieb das Frank Bugge einmal in der Rhein-Zeitung.[1]


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

120 Jahre nach Inbetriebnahme der Brücke hatten Korrosionsschäden dem Stahlbauwerk zugesetzt - insbesondere an den tragenden Teilen. Die „Auflaschungen“ von 2015 waren stark angegriffen. Dort, wo die Spannung führenden Drähte vorbeilaufen, waren deutliche Abnutzungsspuren sichtbar. Deshalb ließ Bauwerksprüfingenieur Manfred Schlich aus Kempenich, der für die Sicherheit der Brohltalbahn zuständig ist, die Brücke nicht mehr für die weitere Befahrung zulassen. Zusammen mit allen Beteiligten von Bahn- und Straßenverkehr wurde ein Sanierungsplan entwickelt, bevor die 78 Tonnen schwere Brücke von zwei Mobilkränen „aus der Strecke gehoben“ und am Bahnhof abgesetzt wurde. Vor ihrer Reinigung und Sanierung durch eine Fachfirma aus dem Saarland wurde die Brücke mit einem schützenden Zeltdach versehen. Zeitgleich werden die Widerlager am Brückendamm nebenan erneuert. Das zum Umladebahnhof hinab führende Rampengleis wird mit Betonmauern und Stahlankern saniert und stabilisiert. Für das Aus- und das für 19. Juli 2023 geplante Wiedereinheben der Brücke wurden mit der Bahn-AG Sperrpausen vereinbart, in denen kein Zug auf der Rheinstrecke fährt.

Wenn die Brücke wieder an Ort und Stelle steht, sind im Rahmen der Sanierung sechs weitere Stahlbrücken, drei Gewölbebrücken, vier Stützwände und zwei Streckenabschnitte zu sanieren. Brohltal-Bürgermeister Johannes Bell bezeichnete die Bahn-Sanierung als „das mit Abstand größte und umfangreichste Projekt, das je in der Verbandsgemeinde Brohltal vorgenommen wurde“.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Einheben der Brücke nach der Sanierung[Bearbeiten]