Wilhelmstraße 8 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

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Zustand im Juli 2019
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In dem Gebäude an der Wilhelmstraße 8 in Ahrweiler lebte zunächst die Familie Kreuzberg. Später beherbergte es die Kreisleitung der NSDAP, nach dem Krieg Mietwohnungen. Später zog das Druckhaus Warlich ein. Heute befindet sich im Parterre ein Friseursalon.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Dieses große Haus hatte früher, wie das Nachbarhaus Wilhelmstraße 6, eine sichtbare Bruchsteinfassade. Damals bestand es aus drei Gebäudesegmenten. Nach Westen, in Richtung Niedertor, befand sich ein breiter, flach gedeckter Hausteil, dann folgte das Mittelhaus mit seinen fünf Fensterachsen, nach Osten vom Torbau mit einer großen Dachterrasse gefolgt.

Der westliche, flach gedeckte Teil war breit gelagert, wuchtig und beherbergte im Erdgeschoss den Hauseingang und ein gestauchtes, breiteres Fenster. Das Stockwerk darüber wurde durch ein repräsentatives flachbogiges Fenster betont, das bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts durch zwei Fenster ersetzt wurde. Diese passten sich im Stil völlig den Fenstern des Mittelteils an.

Der Mittelteil des Ensembles war fünfachsig. Die Fenster im Erdgeschoss wurden von einfachen Stürzen verziert, während die Fenster des Obergeschosses durch eingezogene Baldachine auf Rollwerk bekrönt und betont waren.

Der verloren gegangene östliche Teil schließlich bestand aus einer Toreinfahrt mit schönem geschnitzten Tor, und darüber lag eine große Dachterrasse mit zwei Öffnungen zur Wilhelmstraße hin.

Die gesamte Hausfront wurde durch einen Vorgarten, der von einem schmiedeeisernen Gitter mit Gartentor abgeschlossen war, von der Straße separiert. Außerdem war das Haus sehr üppig mit wildem Wein bewachsen.

Die Dreiteiligkeit des Hauses vermittelte einen abwechslungsreichen, fast palaisartigen Eindruck. Dadurch wirkte es ausgesprochen vornehm und gediegenen.

Karl Heinen schrieb im Sommer 2019 in einer Serie Die Ahrweiler Wilhelmstraße im Wandel der Zeit in der Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler:

Leider kann dieses Haus nur noch eine vage Vorstellung seiner früheren Eleganz vermitteln. Der viel zu hohe verglaste Giebel, die unpassenden Balkone, die fehlende Toreinfahrt, der Verputz und die unnötige Bemalung über den Fenstern mindern den authentischen Eindruck. Besonders störend sind die großen lieblos aufgesetzten Dachfenster, die dem Haus ohne Rücksicht auf die vorhandenen fünf Fensterachsen aufgestülpt wurden. Im Übrigen wirkten die Fenster, die acht Scheiben anstelle der heutigen sechs Scheiben hatten, stimmiger. Trotzdem ließe sich bei diesem Haus schon mit neuen passenderen Fenstern - besonders der Dachfenster – und einer ansprechenden Farbgestaltung noch vieles wieder gut machen.