Haus der offenen Tür Sinzig

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Diese Infotafel informiert über die Geschichte des Gebäudes, das 1929/1930 im Auftrag der Städtischen Sparkasse Sinzig erbaut wurde.
Ansicht von Südosten
Ansicht von Nordwesten
Ansicht von Südwesten

Die Stadt Sinzig und die Katholische Pfarrgemeinde „St. Peter“ Sinzig tragen gemeinsam das Haus der offenen Tür Sinzig (HoT), das im ehemaligen Rathaus der Stadt an der Barbarossastraße 43 untergebracht ist. Das Gebäude war im Jahr 1930 ursprünglich für die städtische Sparkasse erbaut worden.[1]


Anschrift & Standort[Bearbeiten]

Barbarossastraße 43

53489 Sinzig

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Kontakt[Bearbeiten]

Trägerschaft[Bearbeiten]

Die Katholische Pfarrgemeinde „St. Peter“ Sinzig trägt die Personalkosten, die Stadt Sinzig stellt das Gebäude. Außerdem wird die Einrichtung vom Kreis Ahrweiler unterstützt.

Der zuständige Ausschuss der Stadt beschäftigte sich im September 2013 mit einem neuen Vertrag über die Trägerschaft. Vertragspartner der Stadt sollte nicht mehr die katholische Pfarrgemeinde Sinzig sein, sondern das Bistum Trier.[2]

Mitarbeiter[Bearbeiten]

Ex-Mitarbeiter[Bearbeiten]

Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung[3][Bearbeiten]

Bereits ab Anfang der 1970er Jahre – in einer Zeit vor der Massenverbreitung von Handy, Computer und Rund-um-die-Uhr-Fernsehen - gab es im Haus „St. Peter“ in Sinzig verschiedene Angebote für junge Leute - Disko-Veranstaltungen im Keller etwa und Konzerte im Saal. Im Sommer trafen sich die Jugendlichen häufig auf dem Marktplatz vor dem Eiscafé Vallazza und veranstalteten mit frisierten Mofas, Mokicks und Mopeds Wettbewerbe mit der schnellsten Runde durch die Stadt. An der Zielgeraden winkte dann mehrfach die Polizei die „Rekordhalter“ heraus und inspizierte deren gepimpte fahrbare Untersätze.

Auf Initiative von Kurt Heuser und Kaplan Franz Josef Gebert sowie von Rolf und Reiner Friedsam und mit Unterstützung durch die Schreinerei Dedenbach wurde dann im Jahr 1981 im im Haus „St. Peter“ ein neuer gemütlicher Jugendtreff eröffnet. Dieser Raum war die Keimzelle des späteren HoT. Denn die Verantwortlichen erkannten damals, dass für Sinziger Jugendlichen ein Treffpunkt fehlte. So wurden im Sommer 1984 – zunächst auf ehrenamtlicher Basis – erste Angebote für Jugendliche aus Sinzig und Umgebung ins Leben gerufen. Der Zuspruch war groß. Endlich gab es neben der „Kiste“, der Kultkneipe am Kirchplatz, ein attraktives Angebot für Jugendliche.

Im Jahr 1983 schloss die Stadt Sinzig als Hauseigentümerin einen Kooperationsvertrag mit der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Peter“ Sinzig, die seitdem Trägerin der Einrichtung ist.

Schon bald wurde klar, dass Kontinuität und Qualität des Angebots auf Dauer nur mit einer hauptamtlichen Leitung und einem Stamm von neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zu gewährleisten waren. Dass mehr Raum erforderlich war, wurde ebenfalls rasch deutlich. Nachdem die Stadt in der ehemaligen Schießbergschule Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, nahm Elmar Wietor im Mai 1985 die Arbeit als erster hauptamtlicher Mitarbeiter des offenen Jugendtreffs auf. Die Resonanz war groß. Und so wurden Disko-, Konzert- und Koch-Arbeitsgemeinschaften sowie eine Hausaufgabenhilfe gegründet. Diese Angebote wurden von 30 bis 50 Jugendlichen täglich wahrgenommen.

Aufgrund des Umzugs in die Schießbergschule im Dezember 1985 konnte das Angebot für den offenen Treff erweitert werden. Weil das Geld für eine fertige Anlage nicht reichte, baute eine Elektronik-AG eine Disko- und Lichtanlage. Reiner Friedsam unterstützte die jungen Elektroniker damals mit Rat und Tat. Die schwarze Couch in dem kleinen Büro von Elmar Wietor reichte nur selten für alle aus, die mitdiskutieren wollten - beispielsweise über die Ausführung der Lautsprecherboxen.

Anfang der 1990er Jahre zog das HoT ins ehemalige Sinziger Rathaus um. Das Obergeschoss wurde ab August 1994 vorübergehend von der katholischen Kindertagesstätte „St. Peter“ genutzt. Stefan Raabe übernahm 1994 die Leitung des offenen Jugendtreffs.

Große überregionale Beachtung fanden damals die Perry Rhodan-Tage Rheinland-Pfalz, die zwischen 1993 bis 2007 insgesamt zehn Mal im HoT veranstaltet wurden. Zu den Referenten zählte 1995 die damalige Juso-Bundesvorsitzende Andrea Nahles. Und 2007 übernahm der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, die Schirmherrschaft.

Im August 2000 übernahm Petra Klein die Leitung des Hauses. Eines ihrer Hauptthemen ist Europa. Mit Blick auf die anstehende Europawahl wurde im Jahr 2004 im HoT das „Café Europa“ eröffnet. Das zu diesem Zweck neu gestaltete Café wartete mit einer bunten Mischung von Informationen zu Europa auf – und verfolgte dabei auch das Ziel, neue Zielgruppen anzusprechen. Damit wurde im HoT zugleich eine neue Ära der internationalen Jugendarbeit eingeläutet. Zum Programm gehörten unter anderem Jugendbegegnungen, auch mit Verantwortlichen aus der Jugendpolitik, Fachkräftetreffen, Mitgliedschaften in verschiedenen Expertengruppen und der Aufbau einer Entsendungsorganisation für den Europäischen Freiwilligendienst.

In den folgenden Jahren war bei den Jugendlichen das Internetcafé sehr begehrt. 2005 startet ein internationales Projekt mit jungen Menschen aus Bolivien und Sinzig unter der Leitfrage „Schein – oder sein?“ 2007/2008 gelang es Petra Klein, Förderzusagen für zwei bedeutende Projekte der Jugend- und Schulsozialarbeit zu erhalten: für eine Kompetenzagentur und für das Projekt „Schulverweigerung - 2. Chance“. Im Juni 2007 wurde im HoT ein Büro der Kompetenzagentur Sinzig - Breisig - Remagen untergebracht. Jugendliche mit Problemen bei der Jobsuche können sich dort beraten lassen. In Zusammenarbeit mit den Fachkräften Julia Bachtin und Ulrike Michelt finden sie heraus, was sie überhaupt können und wollen und welche Ziele realisierbar sind.

Im Jahr 2009 verfügte die Einrichtung über fünfeinhalb Mitarbeiter-Stellen – plus Zivi und zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Die Einrichtung bietet zu dieser Zeit Ferienprogramme und eigene Konzerte an und es beteiligt sich an öffentlichen Veranstaltungen der Stadt Sinzig, der Aktivgemeinschaft Sinzig e.V. und der katholischen Pfarrgemeinde „St. Peter“. Das Haus verfügt über eine eigene Bücherei „Stöberland“, eine Kaffeeküche, einen offenen Treff mit Bühne, ein Internet-Cafe, einen Band-Probenraum, einen Chillingraum und einen Töpferraum mit Brennofen.

Seit Januar 2009 gehört auch der Aufgabenbereich „Schulverweigerung“ zu den Aufgaben der Einrichtung. Beim Langzeitprojekt „2. Chance“ ist Mitarbeiter Patrick Book Ansprechpartner für Schulverweigerer, macht Einzelbetreuung und geht direkt in die Schulen, um dort bei Problemen zu helfen. Wie auch die Kompetenzagentur erhält dieser Bereich Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfond.

Im Obergeschoss findet in den Schulungsräumen eine Hausaufgabenbetreuung für 30 Kinder von der zweiten bis achten Klasse. Außerdem werden dort Sprach- und Integrationsschulungen für Migrantinnen angeboten.

2011 wird das HoT als Entsendeorganisation für den Europäischen Freiwilligendienst akkreditiert. Mit der Einladung des HoT zur Teilnahme an den „Bridges to Work“, einer multidisziplinären Konferenz, erhielt die Entwicklung der internationalen Jugendarbeit im HoT einen enormen Schub. Im Folgejahr wurde im und mit dem HoT in Sinzig eine internationale Jugendbegegnung mit 70 Jugendlichen aus zwölf Nationen veranstaltet. Nach den Sommerferien startete unter anderem das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt „Yepicando“ (Ja, ich kann das). Im gleichen Jahr erhielt das HoT den Europapreis des Landes Rheinland-Pfalz.

Daneben wurde im HoT die Gemeinwesenarbeit aufgebaut. Von den Jugendlichen selbst angeregte sowie von den hauptamtlichen Mitarbeitern initiierte Projekte finden zunehmend außerhalb der Räumlichkeiten statt. Mit Beiträgen vom Kinderschminken über das Basteln von Pappmache-Eiern und Drachen, mit Gewinnspielen und einer digitalen Schnitzeljagd beteiligte sich das HoT am Unterhaltungsprogramm von Veranstaltungen der Aktivgemeinschaft in der Sinziger Innenstadt. Ein herausragendes Projekt, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung fand, war das Beteiligungsprojekt „Kinderstadt“ im Sommer 2011. Dort simulierten und regierten mehr als 200 Kinder zwei Wochen lang in einem bunten Hüttendorf ihr eigenes Sinzig.

Außerdem engagierte sich das HoT bei karitativen Hilfsprojekten zugunsten krebskranker und hilfsbedürftiger Kinder, etwa bei der Vor-Tour der Hoffnung. Dabei haben die Jugendlichen Waffeln, selbstgestrickte Taschen und eine eigene Musik-CD verkauft, eine kreisweite Sternfahrt organisiert, Fotoaktionen und Schulbuchbasar organisiert und beim Aufbau der 120 Quadratmeter großen Showbühne für das Benefizkonzert der Big Band der Bundeswehr auf dem Kirchplatz im Mai 2008 geholfen.

Seit März 2010 werden die Räumlichkeiten des offenen Treffs wöchentlich von der Tafel für die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige aus Bad Breisig, Remagen und Sinzig genutzt. Außerdem werden im HoT niederschwellige Sprachkurse für Eltern von Migrantenkinder angeboten - als Grundlage für die ebenfalls im HoT stattfindenden weiterführenden Sprachkurse der Wirtschaftsfachschule. Aus der schulnahen Sozialarbeit entstand im Jahr 2012 ein wöchentlich stattfindendes Müttercafé. Regelmäßig angeboten wird im HoT auch ein kostengünstiges gemeinsames Mittagessen, für dessen Zubereitung ehrenamtliche Mitarbeiterinnen die HoT-Küche nutzen.

Bei einer kleinen Jahresabschlussfeier im Dezember 2012 zogen HoT-Leiterin Petra Klein und Pastor Achim Thieser als Vertreter des katholischen Trägers Bilanz. Zu den Gästen zählten Vertreter aus Politik und Kirche sowie Partner des Zentrums, die sich zu den Jugendlichen und den acht Mitarbeitern des Zentrums gesellten. Klein und Thieser informierten über Projekte des HoT, die zum großen Teil aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert werden. Insgesamt 13 Projekte hatten im Jahr 2012 einen europäischen Hintergrund. Dazu zählten die Projekte „Life is creation“ in Zusammenarbeit mit dem RheinAhrCampus Remagen und „Yepicando“, was für „Yep i can do“ steht. Zuletzt führte diese Aktion Jugendliche aus Sinzig in einem Tour-Bus durch ganz Deutschland und in die Nachbarländer. Ziel war es, Stärken zu entdecken und zu präsentieren. Neu angegangen werde das Projekt „Cultural Library“, bei dem die HoT-Bibliothek die Kulturarbeit rund ums Buch entwickelt werden sollen. Die Mitarbeiter des HoT praktizieren nicht nur klassische Jugendarbeit, sondern sind auch in der Kompetenzagentur für die Rheinschiene und den Kreis Ahrweiler und im Schulverweigerungsprojekt „Zweite Chance“ tätig.[4]

Im HoT werden außerdem Sprechstunden von Kooperations- und Netzwerkpartnern angeboten, etwa Berufs- und Schuldnerberatung, Jugendmigrationsdienst, Jugendamt, Bewährungshilfe und Drogenberatung.

Im Rahmen einer Festveranstaltung Ende 2013 verkündeten Vertreter des Europäischen Sozialfonds, dass die „Kompetenzagentur im HoT“ des europaweit geförderten Projektes eine Leuchtturmfunktion innehabe und mit dem 3. Platz bewertet wurde. „Unser Rat ist bundesweit und darüber hinaus auch in Europa gefragt“, sagte Petra Klein damals. Während der Projektlaufzeit vermittelte die Kompetenzagentur 330 Jugendliche, und 125 Jugendliche wurden zurück in die Schule gebracht.

Verena Krichel aus Sinzig machte sich in einem Leserbrief, der am 27. November 2013 in der Rhein-Zeitung erschien, dafür stark, dass der Kreis Ahrweiler die Kosten für die Jugendsozialarbeit finanziert:

Seit sieben Jahren findet im HoT in Sinzig engagierte und erfolgreiche Jugendsozialarbeit statt. Wie erfolgreich, beweist die Tatsache, dass das HoT und seine Projekte mit Mitteln aus dem EU-Sozialfonds unterstützt wurden. Diese Förderung läuft zum Ende des Jahres aus, und nun braucht es eine Anschlussfinanzierung durch den Kreis Ahrweiler. Nur so können fünf Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten und viele Jugendliche einen Platz finden, an dem sie sich nicht nur treffen, sondern aktiv aufgenommen und gezielt gefördert werden können. 138 000 Euro kostet diese Förderung den Kreis für das kommende Jahr, danach übernimmt die EU wieder die Kosten. 138.000 Euro: Eine große Summe auf den ersten Blick. Aber wenn man sich bewusst macht, dass ein jugendlicher Arbeitsloser den Staat im Jahr 12 000 Euro kostet und die Kompetenzagentur mehr als 50 Jugendliche pro Jahr in Arbeit vermittelt, wirkt die Summe nicht mehr so groß. Am 6. Dezember tagt der Kreistag. Bislang steht die Zwischenfinanzierung nicht auf der Tagesordnung. Ich hoffe sehr, dass sich das ändert.

Mit Spätsommerfest und Tag der offenen Tür, mit Streetfood, 90er-Party und jeder Menge Gästen feierten Nutzer und Betreuter des HoT am Freitag, 30. August 2019 das 35-jährige Bestehen der Einrichtung. Vertreter von Stadtratsfraktionen und Stadtteilen, von Schulen und anderen Kooperationspartnern sowie haupt- und ehrenamtliche Jugendarbeiter umliegender Kommunen überbrachten gute Wünsche. Ebenfalls unter den Gästen: Gerhard Hensel, von 1991 bis 2011 katholischer Pfarrer in Sinzig und „alter Chef“ der Einrichtung, sowie sein ehemaliger evangelischer Amtskollege Klaus Neufang. Petra Klein - sie leitet das HoT seit kurz nach der Jahrhundertwende und hat sein Gesicht seitdem ganz wesentlich mitgeprägt - nahm die Glückwünsche entgegen und moderierte den kleinen Festakt. Reiner Friedsam war Hauptredner des Nachmittags. In anschaulicher Rede schilderte er Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung des Hauses – von seinen Anfängen im Haus St. Peter über die Zeit in der Schießbergschule, dem späteren Bauamt, bis zum Umzug ins ehemalige Gebäude der Sinziger Stadtsparkasse, das bis unmittelbar vor dem HoT-Einzug als Rathaus gedient hatte. Der ehemalige Dechant Achim Thieser übermittelte aus Berlin schriftlich Segenswünsche an all jene, denen das HoT „ein Stück Heimat, Halt und Hilfe“ sei. Die Mitglieder des Betreuerteams lobte er, im HoT würden „wahre Verkündigung gepflegt und Nächstenliebe gelebt.“ Thomas Rohde, der seit fast 13 Jahren im Dachgeschoss des HoT die Sinziger Musikschule betreibt, wies auf die kürzlich bewilligte finanzielle Förderung für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Motto „Kultur macht stark“ hin, in dessen Rahmen zeitgleich vier spartenübergreifende Kunstworkshops veranstaltet werden. Der examinierte Konzertpianist brachte auch seine Freude darüber zum Ausdruck, dass für dieses Projekt vom 2. bis 4. Oktober ein wertvoller Flügel „in Bio-Stimmung“ zur Verfügung stehe. Der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch gratulierte ebenso wie Kaplan Thomas Hufschmidt und erinnerte daran, dass der AW-Kreis sein Scherflein zur HoT-Finanzierung beitrage. Monika Buckstegge, Vorsitzende der Sinziger kfd, überreichte einen 300-Euro-Scheck aus dem Erlös eines Weihnachtsbasars der kfd. Annette Hoffmann, zwei Wochen zuvor zur Heimersheimer Weinkönigin gekürt, war charmanter Überraschungsgast der Jubiläumsveranstaltung. Sie gehört seit November 2018 zum HoT-Betreuerteam und brachte mehrere Flaschen gesegneten Heimersheimer Weins mit nach Sinzig.[5]

Im Dezember 2019 wurde im HoT das in Rheinland-Pfalz laufende Pilotprojekt „H 16“ der Jugendsozialhilfe gestartet, das jungen Menschen, die gravierende soziale Problemen haben, Beratung, Waschmöglichkeiten und einen Mittagstisch anbietet. Das Projekt soll junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren unterstützen, die bis dahin durch das soziale Netzwerk gerutscht sind. Die Klientel schleppe meist eine ganze Palette von Problemen durch ihr junges Leben, sagten Ulrike Michelt und Tatjana Francesconie. Sie leiten das Projekt im HoT. „Keine Arbeit, keine Ausbildung, kein Geld, unterentwickelte soziale Kompetenzen, wenig Leistungsbereitschaft und fehlendes Pflichtbewusstsein. Mit diesem Problembündel schlägt sich eine ganze Reihe junger Menschen im Kreis Ahrweiler herum“, sagte Michelt. H 16 wolle ihnen eine Perspektive bieten. Dazu stehen ihnen im HoT neben Beratung auch eine Waschmaschine und ein Trockner zur Verfügung. Dienstags, mittwochs und donnerstags soll es einen warmen Mittagstisch geben, der offen für alle Bürger ist und auch als Kommunikationsplattform dienen soll. Zum Projektauftakt trafen sich im HoT Landrat Jürgen Pföhler, Bürgermeister Andreas Geron sowie Vertreter von Politik und Wirtschaft. „H 16“ ist dabei ein Buchstabenspiel mit dem Paragrafen 16 H des Sozialgesetzbuches (SGB II). Das Projekt ist dabei finanziell gut aufgestellt. Denn das Jobcenter stellt mit dem Kreis Ahrweiler rund 250.000 Euro zur Verfügung, die Stadt Sinzig weitere 20.000 Euro. H 16 wurde kurzfristig und unbürokratisch, wie Jobcenter-Geschäftsführer Daniel Stellmacher-Huck, Landrat Pföhler und Bürgermeister Andreas Geron deutlich machten. Warum dieses Projekt gerade beim HoT angesiedelt wurde, war für dessen Leiterin Petra Klein klar: „Wir haben ein flexibles und leistungsfähiges Netzwerk.“[6]

Zum 1. Januar 2020 wechselt die Trägerschaft des HoT von der katholischen Pfarrgemeinde Sinzig zum Bistum Trier.[7]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Arbeitsgemeinschaft offene Jugendarbeit im Kreis Ahrweiler

Mediografie[Bearbeiten]

Fortführung der Projekte „Kompetenzagentur“ und „Schulverweigerer - Die zweite Chance“[Bearbeiten]

Trägerwechsel zum 1. Januar 2020[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Bernd Linnarz: Sinzig, Wolfland-Verlag 2007, 60 Seiten, ISBN 978-3-936414-24-0, S. 21
  2. Quelle: Jugendausschuss tagte – Bevölkerungswachstum in Sinzig, blick-aktuell.de vom 24. September 2018
  3. Quelle: Bei einem Spätsommerfest am 30. August 2019 ließ Reiner Friedsam die Vorgeschichte und die 35-jährige Geschichte der Einrichtung Revue passieren, zu auch er selbst mehrfach kleine Puzzlestücke beigetrug. Diese Chronik beruht zum weitaus größten Teil auf seinem Vortrag.
  4. Quelle: Judith Schumacher: HoT: Jugendliche überschreiten Grenzen - Haus der offenen Tür zieht Bilanz, in: Rhein-Zeitung vom 31. Dezember 2012
  5. Siehe auch: Haus der offenen Tür Sinzig: Der 35. Geburtstag wurde groß gefeiert – Die Heimersheimer Weinkönigin Annette Hoffmann kam sozusagen als Überraschungsgast zum Spätsommerfest, blick-aktuell.de, 4. September 2019
  6. Quelle: Bernd Linnarz: Hoffnungsschimmer „H 16“: Startschuss eines Sinziger Projekts für obdachlose Jugendliche, general-anzeiger-bonn.de, 7. Dezember 2019
  7. Quelle: Bernd Linnarz: Hoffnungsschimmer „H 16“: Startschuss eines Sinziger Projekts für obdachlose Jugendliche, general-anzeiger-bonn.de, 7. Dezember 2019