Basaltbruch Hoffeld

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Der einstige Basaltbruch auf der Bergkuppe Burgkopf bei Hoffeld wird auch „Burg“ genannt. Von dem Bruch ist nur noch ein großer See geblieben, unter dessen Wasseroberfläche sich die Abbausohlen verbergen. Der Basaltabbau prägte Hoffeld bis ins 20. Jahrhundert hinein. Roswitha Sesterheim hat Infotafeln zu diesem Thema gestaltet und leitet Privatführungen zu den Abbaustätten von einst. Damit die Geschichte des Basaltwerks nicht in Vergessenheit gerät, wurde auf Initiative von Roswitha Sesterheim hin das ehemalige Windenhaus, in dem die Loren aus den Sohlen gezogen wurden, „reaktiviert“: Ausgestattet mit Schautafeln, dient es Wanderern zur Information. Darüber hinaus führen drei Wanderwege, die mit weiteren Infotafeln beschildert sind, durch das Gebiet des Basaltkopfs. Mit ihrem Engagement wandelt Sesterheim auf den Pfaden des ehemaligen Hoffelder Volksschullehrers Neumann, der seinen Schülern in den 1950er-Jahren Heimatkunde vermitteln wollte und zu diesem Zweck eine Chronik über die erdgeschichtliche Entstehung der Eifel, das dörfliche Leben in Hoffeld und über den Hoffelder Basaltbruch verfasste. [1]


Hoffeld 4.jpg
Hoffeld - Heinz Grates (5).jpg

Lage[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Zwischen 1850 und 1980 wurde auf dem Burgkopf Basalt abgebaut. So besteht etwa der Hindenburgdamm nach Sylt aus Hoffelder Basalt. In Hoffeld wurden vor allem Basaltsäulen sowie Grenz-, Pflaster- und Wasserbausteine sowie Schotter und Splitt für den Bau von Straßen und Eisenbahntrassen hergestellt. Als sich die Gemeinde Hoffeld nicht mehr in der Lage sah, die immer größere Nachfrage nach Basalt zu bedienen, verpachtete sie ihre Basaltvorkommen im Jahr 1913 an die Basalt AG Linz. Die Aktiengesellschaft ließ Gleise zwischen den Abbaustellen verlegen und einen Bremsberg anlegen, auf dem der Basalt auf Waggons der Ahrtalbahn verladen wurde. In den Jahren 1921 und 1922 ließ sie eine Großbrecheranlage bauen, die bis zu 50 Tonnen Basalt stündlich zu Schotter verarbeitet konnte. Basaltschotter aus Hoffeld wurde in den Jahren 1925 bis 1928 in großen Mengen beim Bau des Nürburgrings verwendet.

Früher war die Kuppe des Burgkopfes 519 Meter hoch; nach dem Abbau sind es nur noch 480 Meter. Die sieben Abbausohlen reichen bis in eine Tiefe von mehr als 70 Metern. Nach der Stilllegung des Bruchs füllten sich die Sohlen nach und nach mit Grundwasser, so, dass ein 50 Meter tiefer See entstand. Rund um den Burgkopf hat sich ein Ökosystem mit vielfältiger Flora und Fauna entwickelt. Auf den den Berg umgebenden Halbtrockenrasen wachsen unter anderem seltene Orchideen-Sorten. Der ringsum eingezäunte See wird heute von einem Anglerverein genutzt. In der Rhein-Zeitung vom 14. August 2014 hieß es über den Burgkopf:

Wie die Orgelpfeifen waren hier die fünf- und sechseckigen Basaltsäulen angeordnet, die jeweils in einer Länge von zwölf Metern abgekappt wurden. Der Burgberg ist wie sein kleinerer „Zwillingsvulkan“ Düngerlei, dessen Kuppe ebenso im Zuge des Basaltabbaus abgetragen wurde, älter als 30 Millionen Jahre. Das Besondere: Die beiden Vulkane brachen nie wirklich aus – das flüssige Magma drang nicht bis an die Erdoberfläche, sondern sorgte nur für eine kuppelförmige Aufwölbung, ehe es durch die Bildung von „Abkühlungsrissen“ zu fünf- oder sechskantigen Basaltsäulen erstarrte.

Fußnoten

  1. Quelle: Petra Ochs: Feuer und Flamme für Basalt - Hoffelds Schätze werden gehütet, in: Rhein-Zeitung vom 14. August 2014