Heymann Baer

Aus AW-Wiki

Heymann Baer, manchmal auch „Heimann“ geschrieben, kam im Jahr 1820 als Sohn von Moses und Helene Baer (geb. Heymann) in Dernau zur Welt. Seinen Vornamen erhielt er wohl in Anlehnung an den seit 1808 geltenden Familiennamen seiner Mutter. Dieser Name sei, wie Matthias Bertram schreibt, aus dem Hebräischen „Le Chaim“ entstanden und stehe für Gesundheit/Wohlergehen. Urkundlich erwähnt werde Heimann im Jahr 1850. Zu dieser Zeit sei einer Händler in Rödingen im Kreis Düren gewesen habe gegen ein Entgelt die jüdischen Kinder der Region in der neuen Synagoge des Ortes unterrichtet. Der Landschaftsverband Rheinland zeige in diesem Gebäude heute eine Dauerausstellung zum Thema „Jüdisches Leben im Rheinland“.[1]

Nach seiner Heirat mit Johanna Abraham/Manes aus Bendorf sei Baer zurück nach Dernau gezogen, bevor er in den 60iger Jahren, nach der Geburt von vier Kindern, in die Ahrhutstraße 43 in Ahrweiler umgezogen sei. Als Geschäftsmann sei Heimann „gut vernetzt“ gewesen, schreibt Bertram. Auch nach seinem Umzug nach Ahrweiler sei er Mitglied des Verwaltungsrats des Dernauer Creditvereins gewesen. Noch 1880 habe dieser Creditverein beschlossen, seine Guthaben bei dem Ahrweiler Kaufmann Baer anlegen zu lassen. „Dies verwundert insofern, da es schon seit 1865 im Kreis eine öffentliche Sparkasse gab“, ergänzt Bertram.

Neben dem Weinhandel habe Baer auch andere Waren im- und exportiert. Das gehe aus einer Annonce aus dem 1860er Jahren hervor, in der es heiße, französischer Roggen feinster Qualität sei eingetroffen und in Dernau und Marienthal erhältlich. In einer anderen Anzeige aus dem Jahr 1868 warnte Baer seine jüdischen Glaubensgenossen vor nicht koscheren Inhaltsstoffen mancher Weine und Schnäpse. Später hat einer von Heymann Baers Söhnen, Abraham Baer, die väterliche Weinhandlung übernommen, schreibt Bertram. Heymann Baer starb im Juni 1898 in Ahrweiler. Seine Grabstelle auf dem jüdischen Friedhof Ahrweiler ist nicht mehr unmittelbar zu erkennen.

Fußnoten