Jörg-Peter Bierach

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Ausstellungsplakat

Auf Initiative von Heinrich Graf von Spee erinnerte der Abiturjahrgang 1969 des Peter-Joerres-Gymnasiums Bad Neuenahr-Ahrweiler anlässlich seines 50. Abi-Jubiläums im Jahr 2019 mit einer kleinen Ausstellung in der Stadtgalerie Weißer Turm in Ahrweiler posthum an seinen Mitschüler, den Künstler, Journalist und Filmemacher Jörg-Peter Bierach (* 31. Dezember 1950 in Detmold).


Vita[Bearbeiten]

Jörg-Peter Bierach wurde am 31. Dezember 1950 in Detmold geboren. 1958 kam er mit seiner Familie nach Bad Neuenahr, wo er seine Jugendzeit verbrachte. 1969 machte er am Peter-Joerres-Gymnasium Bad Neuenahr-Ahrweiler Abitur. Im gleichen Jahr stellte er im Seniorenwohnstift „Augustinum“ Bad Neuenahr grafische Arbeiten aus. Es folgten weitere kleinere Einzelausstellungen, vorrangig in Bad Neuenahr und Koblenz, aber auch in Amsterdam und Münster. 1977 hielt er sich für seine Promotionsarbeit über Rock- und Popkultur in San Francisco auf. Sein beruflicher Weg als Freier Journalist führte ihn 1979 nach Baden-Baden, wo er ab 1980 zahlreiche Beiträge zu bekannten Schauspielern, Schriftstellern und Künstlern veröffentlichte. Ab 1985 war Bierach freier Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks tätig. Von 1998 bis zu seinem Tod war er dort fest angestellt. Zu seinen Themenbereichen gehörten Politik und Zeitgeschehen.

Zu Lebzeiten seiner Eltern kam er später immer wieder ins Ahrtal zurück. Nach Abitur und Bundeswehrzeit studierte er ab 1971 Publizistik in Münster. Dort begann er mit studienbegleitenden Aktivitäten als Redakteur, Illustrator, Discjockey, Talkmaster und Konzertveranstalter.

Bierach verstarb im Jahr 2014 nach kurzer Krankheit im Saarland. Bierachs künstlerisches Werk an Zeichnungen, Grafiken, Film- und Hörbeiträgen blieb nach seinem Tod zu großen Teilen erhalten. Im Juni 2019 befand es sich überwiegend im Besitz eines Luxemburger Künstlers und Sammlers. Für die Ausstellung anlässlich des 50. Abiturjubiläums im Jahr 2019 stellte er etwa 40 Arbeiten von Bierach als Leihgabe zur Verfügung. In der Ankündigung der Rhein-Zeitung (RZ) zu der Ausstellung hieß es:

Aus der Zeit um 1993 existieren von ihm spektakuläre Dokumentarfilme für den Saarländischen Rundfunk und die ARD. Die Persönlichkeit Bierachs und seine berufsbedingte Auseinandersetzung mit dem „Allzumenschlichen“ in den unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen prägen auch seine Kunst. Sie ist ein Spiegel dessen, was im Leben auf ihn eingeströmt ist und was er in einer ungeheuren Vielschichtigkeit bildnerisch verarbeitet hat. Es ist keine Ausstellung des Schönen und Dekorativen.[1]

Was Bierach antrieb, hat er selbst in einem Beiblatt zu einer Ausstellung in Bad Bodendorf in den 1970er-Jahren beschrieben, das sich in der Sammlung eines Freundes erhalten hat:

Ich verstehe mich als zeichnender Journalist und Beobachter, der da zu Feder und Pinsel greift, wo es Zustände, Situationen und Beziehungen zu beschreiben gilt, die mit den Mitteln des Wortes nicht mehr genügend emotional vermittel werden können. Mein Hauptmotiv ist der Mensch ... Ich zeichne eigene Erlebnisse, Begegnungen, Konfrontationen auf. Dieses Niederschreiben ist kein Ereignis, sondern ein jahrelanger Prozess. Wenn ich schocke oder verletze, dann gerät – das ist zumindest meine Absicht – ein Kommunikationsprozess in Gang; ich möchte mit dem Betrachter kommunizieren.

In der RZ hieß es weiter:

Nach 50 Jahren ist Jörg Peter Bierach nun mit seiner Kunst in die Stadt seiner Jugend zurückgekehrt. Seine Werke – „Seelenlandschaften“, Grotesken und vor Farben sprühende „Lebensbilder“ – öffnen einen Blick auf einen zutiefst empfindsamen Menschen mit einem scharfen Verstand und einem guten Auge für seine Zeit.

Videos[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

saarbruecker-zeitung.trauer.de: Gedenkseite für Jörg-Peter Bierach, angelegt am 2. August 2014

Fußnoten

  1. Quelle: Abiturjahrgang von 1969 erinnert an Jörg-Peter Bierach – Kleine Ausstellung ist in der Stadtgalerie Weißer Turm in Ahrweiler zu sehen, in: Rhein-Zeitung vom 25. Juni 2019