Bad Bodendorf

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Bad Bodendorf HGR flat.jpg


Bad Bodendorf

Wappen von Bad Bodendorf

Basisdaten
Fläche: 41 km²
Höhe: 76 m über NHN
Einwohner: 3.945[1]
Kfz-Kennzeichen: AW
Postleitzahl: 53489
Vorwahl: 02642
Website: Website besuchen
Lage
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Bad Bodendorf auf einer Luftaufnahme von 1983
Kurzfassung der Bodendorfer Geschichte
Westliche Einfahrt in die Dorfmitte
Die Festmeile beim Dorffest Bad Bodendorf.
Bad Bodendorf bei Schnee 2.jpg
Cover einer vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bodendorf herausgegebenen Broschüre
Eduard Wilhelm Pose: »Blick in das Ahrtal bei Bodendorf« von 1834/35.
Anlässlich des 1100-jährigen Bestehens von Bad Bodendorf im Jahr 1993 organisierte der Heimat- und Bürgerverein einen großen Festzug durch das Dorf.
Das ehemalige Fey’sche Pastorat
Fachwerkhaus in der Dorfmitte.
Blick auf Bad Bodendorf aus Richtung Westen.
Reibekuchen haben beim Dorffest Bad Bodendorf Tradition.
Das Haus von Margret Schiffer an der Hauptstraße.
Öffentliche Zapfstelle für Wasser aus der St. Josef-Quelle Bad Bodendorf.
Ortsbildprägend: Die Gebäude des einstigen Bauern- und Winzerhofs Giesen/Simons diente ab den 1950er Jahren als Pension ("Wie daheim").
Im Winter.
Fachwerk-Ensemble in der Dorfmitte.
Einfahrt zur Burg Bodendorf.
Bodendorf um 1928
Bad Bodendorf 2009.
Pflug.jpg
Urkunde zur Verleihung des Bad-Titels am 12. Mai 1972
Anlässlich der Verleihung des Bad-Titels brachte die Stadt Sinzig eine Festschrift heraus.
Die Skulptur „Die Mam mit der Pann“ wurde am 1. Mai 2021 enthüllt.
Duftinsel
Bodendorf Luft.jpg
Titelblatt einer 1897 angelegten handschriftlichen Pfarr- und Ortschronik von Bodendorf
Bad Bodendorf - Heinz Grates (320).jpg

Bad Bodendorf, im Jahr 1969 eingemeindet, ist ein Stadtteil von Sinzig im Kreis Ahrweiler. Der von der Ahr durchflossene Kurort liegt an der Mündung des Ahrtals in das Rheintal. Deshalb wird Bad Bodendorf mitunter auch als „Tor zum Ahrtal“ bezeichnet.

Lage[Bearbeiten]

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Demografie[Bearbeiten]

1971: 1790 Einwohner

Landtagswahl 2011: 3035 Wahlberechtigte

April 2019: 2435 Haushalte

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Politische Gruppierungen[Bearbeiten]

SPD-Ortsverein Bad Bodendorf

Vereine[Bearbeiten]

Politische Gruppierungen[Bearbeiten]

SPD-Ortsverein Bad Bodendorf

Glaubensgemeinschaften[Bearbeiten]

Adventgemeinde Bad Bodendorf

Katholische Pfarrgemeinde "St. Sebastianus" Bad Bodendorf - mit:

Gewerbe[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Ärzte[Bearbeiten]

Straßen[Bearbeiten]

Ahrtalstraße (Bundesstraße 266) + Ahrweg + Am Finkenstein + Am Kurgarten + Am Rotberg + Am Sonnenberg + Amselweg + Asternweg + Bäderstraße + Bahnhofstraße + Buchfinkenweg + Dahlienweg + Im Ellig + Freiherr-vom-Stein-Straße + Gartenstraße + Goldguldenweg + Hauptstraße + Heerweg + Im Ellig + Im Meisengarten + Am Finkenstein + Heinrich-Lersch-Weg + In den Dreizehnmorgen + Josef-Hardt-Allee + Mittelweg + Mörikeweg + Moselstraße + Naheweg + Nelkenweg + Pastor-Fey-Straße + Peterstal + Schubertstraße + Schützenstraße + Schulstraße + Schwalbenweg + Sebastianusweg + Rosenstraße + Saarstraße + Schillerstraße + Vorm Buchholz + Weinbergstraße + Zeisigweg

Spielplätze[Bearbeiten]

Friedhöfe[Bearbeiten]

Ursprünglich wurden die Verstorbenen aus dem Dorf auf dem Kirchhof an der Kirche beigesetzt. Daran erinnern heute vor Ort noch einige Grabkreuze. Seit der Schließung des Kirchhofs werden die Toten auf dem Friedhof Bad Bodendorf beigesetzt. Als dessen Nachfolger wurde auf Beschluss des Sinziger Stadtrats vom 28. Mai 1998 außerhalb des Dorfes ein neuer Friedhof gebaut, auf dem bislang aber niemand beigesetzt wurde. Ebenfalls außerhab des Dorfes befindet sich die Kriegsgräberstätte Bad Bodendorf. Dort wurden etwa 1000 Tote des Kriegsgefangenenlagers „Goldene Meile“ bestattet.

Kapellen[Bearbeiten]

Religiöse Kleindenkmale und Plastiken[Bearbeiten]

Denkmalgeschützte Gebäude[Bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten]

Bad Bodendorfer Geschichte(n)[Bearbeiten]

Mit der Geschichte von Bad Bodendorf eng verbunden sind der

Am 12. Mai 1972 überreichte der damalige Landrat Heinz Korbach im Auftrag der rheinland-pfälzischen Landesregierung im Rahmen eines Festakts im Kurhaus Bad Bodendorf dem damaligen Bürgermeister der Stadt Sinzig, Heinrich Holstein, die Urkunde zur Verleihung der Bezeichnung „Bad“ für das Heilbad Bodendorf.

Ehemalige Gaststätten, Hotels und Privatpensionen[Bearbeiten]

Gaststätten:

Hotels:

Namhafte Bodendorfer[Bearbeiten]

Chronik[2][Bearbeiten]

1879: Auf dem Gelände der Burg wird der Bahnhof gebaut.

1969: Bodendorf scheidet aus dem Amt Remagen aus und wird Stadtteil der Stadt Sinzig.

1972:

  • 12. Mai: Bodendorf, das sich bereits seit 1935 „Heilbad“ nennen darf, erhält den Bad-Titel. Anschließend wird der neue Titel drei Tage lang mit Tanz-, Sport- und Kulturveranstaltungen gefeiert.[3]
  • Die Brunnen-Apotheke Bad Bodendorf wird eröffnet.


Am 19. Juni 2013 verlor Bad Bodendorf seinen Status als Heilbad. Das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz - die Bad Bodendorferin Eveline Lemke war zu dieser Zeit Ministerin - hatte den Titel nach Prüfung der örtlichen Situation aberkannt. Strittig blieb zunächst die Frage, ob auch das „Bad“ im Ortsnamen damit verloren ginge. In drei öffentlichen Anhörungen (Ortsvereine, Einzelhändler/Firmeninhaber, Ortsbeirat) durch den Kreis Ahrweiler sprach sich eine einhellige Mehrheit für eine Beibehaltung aus. Dem von der Stadt Sinzig und dem Kreis Ahrweiler unterstützten Votum stimmte der für Ortsnamen zuständige Innenminister von Rheinland-Pfalz aus Gründen des Gemeinwohls rückwirkend ab dem 20. Juni 2013, also einen Tag nach der Aberkennung des „Heilbad“-Titels, zu: „Bad Bodendorf bleibt Bad Bodendorf“, wie ihn die Presse[4] zitierte. „Die Beibehaltung des Namenszusatzes 'Bad' sei für den Ort und die Stadt Sinzig eine motivierende Unterstützung in dem erklärten Bestreben, den Ort Bad Bodendorf wieder zu einem 'echten Heilbad' hinzuführen“, hatte zuvor eine Lokalzeitung geschrieben.[5]

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Große Teile des Kurviertels und des Bereichs zwischen Ahr und Bundesstraße wurden überflutet. Von Todesopfern blieb Bad Bodendorf aber verschont. Entlang der Bäderstraße reichte das Hochwasser bis zur 460 Meter von der Flussmitte entfernten Kreuzung Schillerstraße. Die Schillerstraße selbst wurde auf nahezu ihrer gesamten Länge überflutet, außerdem Pastor-Fey- und Schubert-Straße sowie der Goldguldenweg. Auf der Südseite der Ahr beschädigte die Flut Häuser insbesondere auf der Flussseite der Josef-Hardt-Allee sowie am westlichen Ende der Rosenstraße. Auch das Wohngebiet Heinrich-Lersch-Weg wurde von der Flut nicht verschont.

Schwanenteich-Gelände, Bogenschießplatz und die Tennisplätze samt Clubheim wurden schwer beschädigt oder völlig verwüstet. Das galt auch für den Sportplatz, dessen Umgestaltung vom Hart- zum Kunstrasenplatz gerade vorbereitet wurde, und das SC-Clubheim, für die Schutz- und Grillhütte des Heimat- und Bürgervereins sowie den unterhalb stehenden Ahr-Pegel. Die Reste des schon Jahre zuvor aus Sicherheitsgründen gesperrten Quellenstegs wurden von der Flut aus den Lagern gerissen; nach dem Hochwasser lagen sie einige Meter unterhalb am Südufer der Ahr.

Die Freiherr-vom-Stein-Brücke hielt der Flut stand; lediglich ihr Geländer auf der ahraufwärts gelegenen Seite wurde lädiert. In den ersten Tagen nach der Flut war diese Brücke deshalb eine wichtige Verkehrsverbindung zum Ahrtal. Minigolfplatz und Clubheim am Südufer der Ahr wurden schwer beschädigt. Die Bungalows auf der Südseite von „Schloss Schreckenstein“ standen komplett unter Wasser. Beschädigt wurden auch der Kurpavillon mit Bäckerei-Verkaufsstelle, die Trinkhalle, das als Museum dienende ehemalige Kohlensäurewerk und das zuvor schon marode ehemalige Kurmittelhaus. Das Gelände des Thermalfreibades ist vollständig überflutet worden. Das Hochwasser drang auch in Keller und Erdgeschoss des Hotels „Haus am Weiher“ ein, das aber ohnehin bereits geschlossen war, weil es durch einen Neubau ersetzt werden sollte.

Viele Menschen verloren durch das Eindringen des Wassers in ihre Wohnungen, aber auch in Keller, Garagen und Gartenhäuser Hab und Gut. Das DRK nahm 60 Menschen in seiner Betreuungsstelle auf. Von diesen Flutbetroffenen kehrten nach Sonnenuntergang viele zu ihren Wohnungen zurück. Nachdem sie dort gesehen hatten, welche Schäden die Flut angerichtet und dass sie ihnen Alles genommen hatten, gingen viele von ihnen verzweifelt zur Notaufnahme zurück. Die Notunterkunftsplätze dort reichten aber bei weitem nicht aus. Die Zentrale Einrichtung des Katastrophenschutzes von Rheinland-Pfalz half deshalb, weitere Notunterkünfte einzurichten. Mit Verwandten und Freunden wurde im Tagesverlauf geklärt, wo Flutbetroffene, deren Wohnungen zerstört worden waren, langfristig eine Bleibe finden konnten. Beim Abtransport pflegebedürftiger Menschen unterstützen Krankenwagen aus umliegenden Bundesländern.

Bad Bodendorfer, die noch über ein Auto verfügten, fuhren mehrmals nach Remagen, wo sie in einem Supermarkt kostenlos Lebensmittel erhielten, während Bäcker aus der Region die Menschen versorgten. Brötchenschmieren im Akkord war angesagt. Drogerie- und Getränkemärkte der Umgebung brachten ebenfalls Sachspenden nach Bad Bodendorf. Verpflegungsstationen mit warmen Mahlzeiten entwickelten sich rasch zu wichtigen Treffpunkten für Begegnungen und zu Umschlagplätzen für Informationen. Im beheizten KurpAHRkzelt wurden bis Mai 2022 warme Mahlzeiten ausgegeben, und es diente als Begegnungs-Café. Zum Hilfezentrum am Kurpavillon gehörten aber zum Beispiel auch Sanitär-Container. In den ersten Tagen nach der Flut gab es Hilfsangebote außerdem am Wasserhäuschen an der Einmündung des Goldguldenwegs in die Bäderstraße.

Historisches[Bearbeiten]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Kirche, Kapellen und Wegkreuze[Bearbeiten]

Historische Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Denkmäler in Bad Bodendorf

Videos[Bearbeiten]

(Nach dem) Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Oktober 2022

Mediografie[Bearbeiten]

Diskussion um den Bad-Titel[Bearbeiten]

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Ortsteile der Stadt Sinzig

Sinzig • Bad Bodendorf • Löhndorf • Westum • Franken

  1. www.sinzig.de: Infos zum Standort Stand: 31.12.2020
  2. Siehe: Jürgen Haffke/Bernhard Koll (Hrsg.): Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute, 785 Seiten, Sinzig 1983, Jürgen Haffke: Geschichte von Sinzig-Bad Bodendorf, hrsg. Rheinische Künststätten (Köln) und Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf e.V., ISBN 3-88094-727-9, 31 Seiten, 3,50 Euro, Jürgen Haffke: Träume & Alpträume? Eine Chronik des Fremdenverkehrs in Bad Bodendorf, hrsg. v. Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf, 2002, 42 S., und Jürgen Haffke: Bad Bodendorf – Wohnort im Park, in: Die Dorfschelle Ausgabe 2/2020, S. 7 f.
  3. Quellen: Heinrich Holstein: Bodendorf wurde Bad – Stolze Anerkennung - Große Verpflichtung, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1973, Seite 93-98, u.a.
  4. Quelle: General-Anzeiger vom 29. Oktober 2013
  5. Quelle: Blick aktuell - Sinzig vom 2. Oktober 2013