Königsglied der St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V.

Aus AW-Wiki

Das Königsglied der bereits seit 1403 bestehenden St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler wurde 1819 als Begleitungsgruppe für den König der Gesellschaft gegründet. Entsprechend der damals üblichen strengen gesellschaftlichen Hierarchie – das Rheinland gehörte seit dem Wiener Kongress zu Preußen – durften nur die oberen Herrschaften als Königsbegleiter beitreten. Höhere Verwaltungsbeamte und sonstige Mitglieder der Oberschicht fanden im Königsglied ihren Platz. Auch der Mitgliedsbeitrag im Königsglied war im Vergleich zu den anderen Schützenzügen recht hoch. Die Mitglieder tragen, anders als ihre Schützenbrüder, keine grüne Uniform, sondern erscheinen beim Ahrweiler Schützenfest und bei anderen offiziellen Anlässen in schwarzem Anzug und Zylinder. Das Königsglied entstand 1819 aus den Schützen, die der König als Auszeichnung zu seiner Tafel geladen hatte. Erste genannte Personen sind für 1819 der Königlich Preußische Landrat Franz Heinrich von Gruben, der königlich preußische Sekretär Honecker und der königliche Forstmeister Schenk. Von Gruben gilt seitdem als Gründungsvater des Königsgliedes. Damals wurden zum Königsglied nur Beamte und Akademiker zugelassen. 2019, im Jahr seines 200-jährigen Bestehens, ist das 130-köpfige Königsglied für jeden offen und der größte Zug der zu dieser Zeit mehr als 700 Ahrweiler Bürgerschützen. Der Geheime Sanitätsrat Carl von Ehrenwall trat 1883 in das Königsglied ein, wurde 1892 Schützenkönig und diente der Gesellschaft anschließend bis 1933 als Chronist. Hans-Georg Klein sagte in seiner Festrede anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Königsliedes im September 2019: „Als ich 1988 ins Königsglied eintrat, kam ich mir ziemlich verloren vor. Es gab Schützenbrüder, die waren so vornehm, die sagten zu sich selbst Sie. So kam es, dass 1992 einige jüngere Mitglieder des Königsgliedes eine Rebellion anzettelten, und die starren Strukturen aufbrachen.“[1]


Mediografie[Bearbeiten]

  • Anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Königsgliedes, das 2019 gefeiert wurde, ist eine reich bebilderte Festschrift herausgegeben worden.
  • Hans-Georg Klein: 200 Jahre Königsglied – Festrede des Archivars der Bürgerschützen, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 42/2019, Seite 12
  • Hans-Georg Klein: 200 Jahre Königsglied – Festrede des Archivars der Bürgerschützen – Teil 3, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 43/2019, Seite 14
  • Hans-Georg Klein: 200 Jahre Königsglied. Eine Chronologie der Ereignisse, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 84

Fußnoten

  1. Quellen: Freiherr Franz von Gruben schrieb sich 1819 als Erster ein – Das Königsglied der Ahrweiler Bürgerschützen feiert sein 200-jähriges Bestehen. Rebellion in den 1990er Jahren trug Früchte, in: General-Anzeiger vom 3. September 2019, und Gabi Geller: Begleiter des Königs: Eine Ehre bis heute: Seit 200 Jahren hat der Schützenadel in Ahrweiler Herrschaften in schwarzem Anzug und Zylinder an seiner Seite], in: Rhein-Zeitung vom 3. September 2019