Kirchenchor „Cäcilia“ der katholischen Pfarrgemeinde „Mariä Verkündigung“ Altenahr

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Der Kirchenchor „Cäcilia“, eine Gruppierung innerhalb der Katholischen Pfarrgemeinde „Mariä Verkündigung“ Altenahr, ist fester Bestandteil der musikalischen Gestaltung der kirchlichen Feste in Altenahr und begleitete daneben auch Hochzeiten und andere größere Feste im Dorf.


Ansprechpartner[Bearbeiten]

Heinz Langer

Chronik[Bearbeiten]

Der Chor wird im Jahr 1841 erstmals urkundlich genannt. Bis dahin 1841 hatte der Männerchor die lateinischen Messen direkt am Altar begleitet. Am 11. Juli 1841 beschloss der Kirchenvorstand den Einbau einer Orgelempore. In diesem Zusammenhang tauchte der Kirchenchor erstmals urkundlich auf.[1]

Die Chorleitung war damals üblicherweise Aufgabe des Dorflehrers. Das änderte sich unter Pfarrer Franz Buhr, der 1918 nach Altenahr kam: Im Jahr 1920 übernahm er die Leitung des Chores. Und aus dem Männerchor wurde zu seiner Zeit ein gemischter Chor. Dann stellte Buhr erstmals einen hauptamtlichen Kantor für die Pfarrei ein, dessen Aufgaben Orgelspiel und Chorleitung waren. Neben der musikalischen Gestaltung der Messfeiern präsentierte sich der Chor auch bei weltlichen Konzerten. „Schon 1930 war die Gemeinde kirchenmusikalisch so berühmt, dass die Trierer Kirchenmusikschule gleich drei Bewerber um die Nachfolge Metzens dorthin schickte“, berichtete general-anzeiger-bonn.de anlässlich des 175-jährigen Chor-Bestehens im April 2016.

Am Apollonia-Tag 1930 Jahre habe sich Vinzenz Ott vorgestellt, der später zur prägenden Gestalt des Chores werden sollte. Ott studierte mit dem Chor polyphone Werke aus der Renaissance ein, etwa die Messe von Giovanni Pierluigi da Palestrinas.

Über die Jahre des Zweiten Weltkrieges schwieg sich Heribert Mönch in einer Chor-Chronik der 1960er aus. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Kirchenchor stark. Bis zu 90 Sänger drängten sich zu dieser Zeit auf die Orgelempore. 1946 knüpfte der Chor an seine Tradition der Kirchenkonzerte an, die in erster Linie von Altenahrern besucht wurden. Als der Tourismus Ende der 1940er-Jahre an Bedeutung gewann, sank zwar die Zahl der aktiven Sänger, aber dem Chor kam eine völlig neue Bedeutung zu. Die Presse berichtete im Dezember 1951, der Altenahrer Chor sei „einer der besten Kirchenchöre der Diözese.“

Eine herausragende Veranstaltung dieser Jahre war das Dekanats-Cäcilienfest am 24. April 1955, an dem mehr als 400 Sänger teilnahmen.

Nachdem Dirigent Ott am 4. August 1964 gestorben war, übernahm Franziska Thielen („Zissi“) die Rolle der Organistin. Kleo Schäfer übernahm die Chorleitung, wurde aber bald vom neuen Pfarrer Karl Linke abgelöst.

Die Neuordnung der Liturgie Ende der 1960er-Jahre brachte eine Aufwertung des Gemeindegesangs mit sich. Das führte dazu, dass der Chor an Bedeutung verlor. Hinzu kamen Querelen innerhalb des Chores, die zu einem rapiden Schwund der Mitgliederzahl führten. Regionalkantor Jakob Noll regte 1975 an, ehemalige Chormitglieder anzusprechen und den Chor wieder zu beleben. Dieses Vorhaben gelang, und Franziska Thielen übernahm die Chorleitung.

Bei der 140-Jahr-Feier am 29. November 1981 wurde der Chor von Regionalkantor Jakob Noll mit der die Palestrina-Medaille ausgezeichnet.

Im Jahr 1999 übertrug Franziska Thielen die Chorleitung an ihren Sohn Markus. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendchor der Pfarreiengemeinschaft Altenahr gestaltete der Kirchenchor in den Jahren danach die Konzertreihe „Musik zum Advent“. Darüber hinaus singt der Chor alljährlich zu Weihnachten, Ostern und an Pfingsten.

Präses Pfarrer Axel Spiller und Heinz Langer, Vorsitzender des Kirchenchores, dankten bei einer Mitgliederversammlung im März/April 2013 Franziska Thielen, die dem Chor seit 75 Jahren angehört, und überreichten ihr Blumen und eine Urkunde. Franziska Thielen war viele Jahre lang Leiterin des Chores und gestaltete als Organistin unzählige Messen und feierliche Anlässe musikalisch mit. „Musik und Gesang zum Lob und Ruhme Gottes bestimmt ihr Leben“, berichtete die Rhein-Zeitung am 6. April 2013. Auch mit 88 Jahren greife sie gelegentlich noch in die Orgel-Tasten. Bei der Vorstandswahl wurde Heinz Langer als Erster Vorsitzender bestätigt, die Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden wurde zurückgestellt. Karin Simon und Magdalena Thielen übernahmen gemeinsam die Schriftführung. Stefan Zlotnik ist als Kassenwart bestätigt worden. Ludwig Hicking und Marianne Knieps wurden als Beisitzer gewählt, Franz Rosenbaum und Georg Knieps (Altenahr) als Kassenprüfer des zu dieser Zeit rund drei Dutzend Mitglieder zählenden Chores.

Im Rahmen seines Apolloniafestes feierte der Chor am 16./17. April 2016 sein 175-jähriges Bestehen. Trotz sinkender Mitgliederzahl und steigenden Altersdurchschnitts der Sängerinnen und Sänger pflegt der Chor zu dieser Zeit immer noch die auf Vinzenz Ott zurückgehende Tradition der Orchestermessen zu Weihnachten.

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Zu den Höhepunkten im Jahreskalender gehört das Apollonia-Feste auf der St. Martin-Hütte Altenahr.

Fußnoten

  1. Quelle: Sebastian Kirschner: Kirchenchor „Cäcilia“: Kirchenmusik mit wechselvoller Geschichte, general-anzeiger-bonn.de vom 16. April 2016