Mathias Schäfer

Aus AW-Wiki

Mathias Schäfer († 1935), genannt „Schneider-Mattes“, weil sein Vater das Schneiderhandwerk ausübte, wohnte in der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Burgstraße) in Kempenich und machte sich dort im Jahr 1900 als Landesprodukthändler selbstständig. Mit einem Ochsenkarren fuhr er über Land und verkaufte Kartoffeln, Getreide, Obst, Viehfutter, Kunstdünger und Weihnachtsbäume. Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1935 übernahm Willi Schäfer den Betrieb. Nach dem Krieg kam das Geschäft zunächst nur mühsam wieder in Gang. 1948 baute Schäfer dann ein Lagergebäude mit Gleisanschluss an die Brohltaleisenbahn. Zwischen 1950 und 1960 handelte Schäfer, der über einen Lkw und einen Mitarbeiter hatte, nahezu ausschließlich mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Im Jahr 1942 war Sohn Norbert Schäfer geboren worden. Im elterlichen Betrieb absolvierte er eine Ausbildung, bestand 1959 die Kaufmannsgehilfenprüfung und übernahm im elterlichen Betrieb den Verkauf. 1960 wurde die in "Willi Schäfer & Sohn" umbenannt. Der eher auf Landesprodukte ausgerichtete Handel wurde auf Mineralöle und Baustoffe ausgedehnt. 1966 übernahm Norbert Schäfer in dritter Generation die Leitung des Unternehmens und gab ihr erneut einen anderen Namen "Schäfer Bau- und Brennstoffe". Nachdem die Brohltalbahn ihren Bahnverkehr eingestellt hatte, kaufte Schäer 1974 das weitläufige Areal der Bahngesellschaft in der Leywiese und baute dort ein Baustoff- und Tanklager. Am 15. April 1976 eröffnete Schäfer ein Grünes Warenhaus (später Edeka-Markt). 1994 wurde eine 50 mal 25 Meter großen Halle an das bereits bestehende Lagergebäude angebaut. Das Lagergebäude wurde umgestaltet und diente von da an als Büro und Baumarkt. Im Dezember 1994 wurde in dem Grünen Warenhaus der Edeka-Markt eröffnet; 1996 und 1998 wurde der Edeka-Markt erweitert. In den 1970er-Jahren befanden sich drei Tanks auf dem Gelände „Am Schmitzbohr“. 1994 wurde die Mineralöllagerung ins Gewerbegebiet verlagert, wo ein Tanklager mit einer Kapazität von 460.000 Litern und eine Verladestation geschaffen wurden. Die Firma Schäfer hatte zu dieser Zeit bis zu 30 Mitarbeiter und sie hatte einen Fuhrpark von fünf Lkw und zehn Tankwagen. Nachdem der Baustoffhandel im Jahr 2006 an die Nickenicher Firma Hamann (Nickenich) verpachtet worden war, lief sie unter der Bezeichnung "Schäfer Baustoffe" weiter. 2008 verkaufte Schäfer die Grundstücke an das Ehepaar Achim und Ellen Lohner, das seit 1979 eine Filiale in dem Edeka-Markt unterhielt und dass das Areal völlig neu gestaltete. Die Firma Hamann zog ins Gewerbegebiet Kempenich/Spessart um, direkt an die Landesstraße 111. Irene und Norbert Schäfer blieben in ihrem Wohnhaus an der Burgstraße 5, in dem die Geschichte der Firma einst ihren Anfang nahm.[1]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Firma Schäfer prägte lange den Ort Kempenich - Vor mehr als 100 Jahren begann die Firmengeschichte – Letzte Spuren verschwinden, in: Rhein-Zeitung vom 23. April 2015