Norbert Schäfer

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Norbert Schäfer (* 1. Februar 1942) war Unternehmer in Kempenich. Daneben wirkte er als Kommunalpolitiker, nachdem er im April 1969 der CDU beigetreten war. 33 Jahre lang gehörte Schäfer dem Gemeinderat Kempenich an, davon 15 Jahre lang als Zweiter Beigeordneter. Eine Amtsperiode lang gehörte er dem Verbandsgemeinderat Brohltal an. Ein Jahrzehnt lang war er Mitglied des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Ahrweiler, 15 Jahre lang Mitglied der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), der innerparteilichen Interessenvertretung von Unternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern der CDU, zehn Jahre davon als Vorstandsmitglied. In Kempenich wird Norbert Schäfer von allen „et Jüddsche“ genannt. „Ich habe dies nie als ein Schimpfwort empfunden“, sagte er selbst einmal, „das rührt daher, dass ich in meiner Jugend einer der Kleinsten war und ich schon immer als Kaufmann gern beim Preis verhandelt habe.“[1]


Vita[Bearbeiten]

Norbert Schäfer trat in die Fußstapfen seines Großvater Matthias Schäfer („Schneider Matthes“), der sich um 1900 in der Straße „Zur alten Burg“ als Landesprodukthändler selbstständig gemacht hatte. Mit einem Gewerbeschein als fahrender Händler für Kartoffeln und Weihnachtsbäume, fuhr Matthias Schäfer mit einem Ochsenkarren über Land, wo er seine Produkte anbot. Im Jahr 1935 übernahm Sohn Willi Schäfer den Betrieb und baute ihn in den folgenden Jahren aus. Waren transportierte er mit einem 1,5-Tonnen-Borgward.

Nach dem Krieg kam das Geschäft nur schleppend wieder in Gang. Im Jahr 1948 baute Willi Schäfer in der Nähe des Bahnhofs ein Lagergebäude mit Gleisanschluss an die Brohltalbahn. Norbert Schäfer lernte im elterlichen Betrieb, bevor er 1959 die Gesellenprüfung bestand, um dann den Verkauf zu leiten. 1960 wurde die Firma in „Willi Schäfer & Sohn“. Der Handel, der bis dahin eher auf Landesprodukte beschränkt war, wurde auf Mineralöle - 1962 wurde ein Vertrag mit Aral geschlossen - und Baustoffe ausgeweitet.

Nachdem Norbert Schäfer im Jahr 1966 das Unternehmen in dritter Generation übernommen hatte, erhielt es den Namen „Schäfer Bau- und Brennstoffe“. Als der Bahnverkehr eingestellt worden war, kaufte Schäfer das Bahngelände und baute dort eine neue Lagerhalle. 1975 entstand das Grüne Warenhaus. Fast 20 Jahre später, ab 1994, wurde an das bestehende Lagergebäude eine 50 mal 25 Meter große Halle angebaut, die dann Büro und Baumarkt beherbergte.

In das Grüne Warenhaus wurde im Dezember 1994, nachdem der Mineralölsektor ins Gewerbegebiet verlagert worden war, ein Edeka-Markt eröffnet, der in den Jahren 1996 und 1998 erweitert worden ist. Im Gewerbegebiet wurden ein Tanklager mit einer Kapazität von 460.000 Litern und eine Verladestation gebaut. Die Firma Schäfer beschäftigte bis zu 30 Mitarbeiter. Der Fuhrpark bestand aus fünf Last- und zehn Tankwagen. Im Jahr 2015 wurde, was über drei Generationen hinweg in mehr als 100 Jahren im Kempenicher Ortszentrum zwischen Leyberghalle und altem Bahnhof auf einer Fläche von 1,4 Hektar aufgebaut worden war, abgerissen. Lohner hatte die Grundstücke erworben und ließ das Areal als Bauherr völlig neu gestalten und den heutigen Edeka-Markt bauen. Die Firma Hamann zog ins Gewerbegebiet Spessart um. Nur das Wohnhaus von Norbert Schäfer blieb stehen, das er mit seiner Gattin Irene (geborene Adams) bewohnt, die er 1969 geheiratet hatte.

2016 verkaufte Schäfer seine Firmen Schäfer Mineralöle Kempenich und Schäfer Baustoffe Kempenich und ging in den Ruhestand.

Siehe auch[Bearbeiten]

Edeka Aktiv Markt Keller (Kempenich)

Fußnoten