Naturkundemuseum „St. Winfried“ Maria Laach

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Zustand im Frühling 2017
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Das im Herbst 2012 geschlossene Naturkundemuseum "St. Winfried" Maria Laach - nach Angaben von Mitarbeitern das ehemals größte private Naturkundemuseum Deutschlands - zeigte auf mehr als 1000 Quadratmetern Fläche in mehreren Ausstellungräumen mehr als 400 naturgetreue Präparate heimischer und exotischer Säugetiere, Vögel, Schmetterlinge und Insekten von der Maus bis hin zum Eisbär. Außerdem waren eine umfangreiche Stein- und Mineraliensammlung aus dem Laacher-See-Gebiet sowie Dioramen zu sehen, die Tiere in ihrem Lebensumfeld zeigten. Weiter standen Schulungsräume bereit. Das Museum wurde vor allem von Schulklassen besucht; und Jagdscheinanwärter aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bereiteten sich in der Fährten- und Trophäenabteilung auf ihre Jagdscheinprüfung vor.


Ehemaliger Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Grundsteinlegung für das im Eigentum der Benediktinerabtei Maria Laach befindliche Gebäude war im Jahr 1951. Jahrzehntelang diente das Haus als Tagungs- und Jugendbegegnungsstätte, bevor es für einige Jahre leer stand. Ostern 1986 wurde es nach zweijähriger Umbauzeit von der Familie Ullenbruch als Naturkundemuseum eröffnet. Klaus Ullenbruch, der Senior der Familie, hatte im Museum König in Bonn eine Ausbildung zum Tierpräparator absolviert. Mit der Eröffnung eines eigenen Museums erfüllte er sich einen Traum, den sein Sohn Klaus Ullenbruch weiterträumte. Der wollte als Diplom-Biologe in die Fußstapfen seiner Eltern treten und die Leitung des Museums übernehmen. Ab August 1997 verfügte das Museum über eine Terrarienanlage mit lebenden Schlangen und Echsen. Außerdem waren Bienen zu sehen.

Das Museum stehe vor dem Aus, berichtete die Rhein-Zeitung am 14. Oktober 2009. Gründe dafür: sinkende Besucherzahlen und steigende Energiekosten. 60.000 Besucher kamen im Eröffnungsjahr des Museums. Aber die Zahlen gingen kontinuierlich zurück. Im Jahr 2008 zählte das Museum nur noch knapp 20.000 Besucher. Die Stromkosten würden sich monatlich auf fast 1300 Euro belaufen. Hinzu kämen die immensen Heizkosten für das große Gebäude inmitten des Laacher Waldes. Seit Jahren schon drohe dem Museum die Schließung. Nur mit privaten Mitteln, Spenden und einmaligen Zuschüssen der Gemeinde Bell und der Verbandsgemeinde Mendig hätten die Museumsbetreiber, die Familie Ullenbruch aus Bell, die Schließung immer wieder abwenden können. 2003 wendeten sich die Museumsbetreiber erstmals - und seitdem immer wieder - an Politiker und Naturschutzverbände.

Im Herbst 2012 wurde das mehr als 1000 Quadratmeter große Museum geschlossen. Armyna Rätz und Dr. Andreas Braun, die letzten Betreiber, kündigten ihren Pachtvertrag mit dem Gebäudeeigentümer, der Benediktinerabtei Maria Laach. Die Exponate gingen an andere wissenschaftliche Einrichtungen; ein Großteil ist im Naturkundemuseum Münster zu sehen. Gut zwei Jahre zuvor hatten Rätz und Braun das Naturkundemuseum übernommen und das Konzept geändert. „Wir haben großen Wert darauf gelegt, den Leuten Geschichten zu unseren Exponaten zu erzählen“, so Andreas Braun, der als promovierter Geologe den wissenschaftlichen Teil verantwortet, „kein Mensch geht heute noch durch ein Museum, nur um sich erklärende Texte durchzulesen.“ Deshalb seien Kurse für Besuchergruppen angeboten worden. Wegen des Aktivprogramms kamen die Besucher gar nicht mehr dazu, sich alle Exponate anzusehen. Außerdem waren die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes zu groß.[1] Heute betreiben Armyna Rätz und Dr. Andreas Braun ihr Geologikum & Mikroskopikum in Mendig.[2] Die Mutter eines Sohnes hat zunächst Sprachen und dann Volkswirtschaft studiert.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

http://www.naturkundemuseum-maria-laach.de – umgeleitet

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 8. Dezember 2012
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. September 2010
  3. Quelle: Yvonne Stock: Neuanfang nach dem Ende des Naturkundemuseums - Geologikum und Mikroskopikum in Mendig, in: Rhein-Zeitung vom 29. März 2014