Laacher See

Aus AW-Wiki

Laacher See.JPG
Laacher See.jpg
Aus Naturschutzgründen ist Baden im Laacher See ausschließlich im Strandbad des Campingplatzes Laacher See gestattet.
Laacher See HGR.jpg
Rinderherde des Klosterguts
Alte Ruderkähne am Ufer des Laacher Sees.
Die in Seenähe stehende Klosterkirche der Benediktinerabtei Maria Laach.
Stahlstich aus "Views of the Rhine" von William Tombleson (um 1840): Convent of Laach
Das Hauptgebäude des Fischereibetriebs Laacher See.
Mundloch des Fulbert-Stollens
Laacher See 40.jpg
Laacher See 101.jpg
DSC01934.jpeg
DSC01932.jpeg
DSC01931.jpeg
DSC09998.jpeg
DSC00002.jpeg

Der bei Maria Laach in der Ortsgemeinde Glees im gleichnamigen Naturschutzgebiet liegende Laacher See ist mit 330 Hektar Fläche nicht nur der größte Kratersee der Eifel, sondern auch das größte natürliche Stehgewässer der deutschen Mittelgebirge und mit den angrenzenden Landflächen das größte Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz. Der Laacher See und die übrigen Maare der Eifel sind entstanden, als die Eifelvulkane vor etwa 10.000 Jahren letztmals aktiv waren. Der See liegt auf einer Höhe von 270 Metern über dem Meeresspiegel inmitten eines bewaldeten Talkessels. Der See hat keinen natürlichen Abfluss, und mit deem Beller Wiesenbach nur einen kleinen Zufluss, so dass von einer unterseeischen Speisung ausgegangen wird. Der Wasserstand wird heute durch den Fulbert-Stollen konstant gehalten, den Mönche des in der Nähe des Sees gelegenen Benediktiner-Klosters im Mittelalter anlegten.


Lage[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Anreise und Entfernungen[Bearbeiten]

Der See ist von Norden und von Süden über die Autobahn 61 (Ausfahrt Mendig) zu erreichen. Entfernungen: Koblenz 25 Kilometer, Bonn 40 Kilometer, Köln 80 Kilometer, Frankfurt 130 Kilometer, Trier 120 Kilometer.

Wasserqualität[Bearbeiten]

Die Badewasserqualität des Seewasser ist durchweg ausgezeichnet. Auch die biologische Wasserqualität war 1913 noch sehr gut, ist seit den 1950er-Jahren aber nur noch mäßig - vermutlich wohl als Folge von Phosphateinträgen.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelte ab 2007 mehrere Jahre lang gegen die Benediktinerabtei und das Klostergut Maria Laach wegen des Verdachts der Gülleverunreinigung des Laacher Sees. "Durch undichte Stallböden, Auslaufplätze, Güllekeller und Mistlager drangen bis Frühjahr 2007 jährlich 650.000 Liter Mistsaft in den Boden im Zuflussbereich des Laacher Sees."[1] Lange war die zulässige Zahl der Rinder im Verhältnis zu Weideland und Futterfläche umstritten. Klosterleitung und Klostergut-Pächter beteuerten stets, sämtliche Auflagen der Umweltschutzbehörden eingehalten zu haben. Das Ermittlungsverfahren wurde schließlich eingestellt.

Ab 2006 hat sich die Wasserqualität stetig verbessert, weist aber auch im April 2013 lediglich einen mäßigen Zustand auf. Die Landwirtschaft des Klosterguts Maria Laach "trifft keine Schuld an der immer noch relativ hohen Phosphatbelastung", berichtete die Rhein-Zeitung am 12. April 2013. Die Ursachen für die lediglich mäßige Qualität seien weiter unklar. Möglicherweise kämpfe der See noch immer mit der hohen Belastung aus der Vergangenheit kämpft. Oder aber es gebe eine immer noch unbekannte alternative Störquelle. Biologen, Chemiker und Ökoberater präsentierten diese Ergebnisse beim zweiten öffentlichen Runden Tisch „Laacher See“ im April 2014. Die 24 Mitglieder des Tisches - Vertreter von Abtei, Behörden, Kommunen und Naturschützern - wollen erreichen, dass sich die Wasserqualität des Sees verbessert. Ein drittes Treffen zum gegenseitigen Informationsaustausch ist für Herbst 2013 geplant.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der See wird als Angel- und Badegewässer sowie als Segel- und Surfrevier genutzt. Mit 3,3 Quadratkilometern Wasserfläche ist er der größte natürliche See der deutschen Mittelgebirge. Der See hat eine maximale Tiefe von 53,0 Metern und eine durchschnittliche Tiefe von 31,1 Metern. Im Süden grenzt der See an landwirtschaftliche Nutzflächen, in Norden an den Campingplatz Laacher See. Surfer und Segler dürfen aus Naturschutzgründen nur dort und nur in der Zeit von April bis Oktober starten. Außerdem dürfen nicht mehr als 40 Segelboote und 30 Surfer gleichzeitig aufs Wasser. In der Nähe des Klosters Maria Laach gibt es einen Ruder- und Tretbootverleih. Wassersportler müssen Abstand vom Ufer halten. Baden ist nur am Campingplatz erlaubt. Im östlichen Teil des Sees gibt es eine Stelle an der Kohlenstoffdioxid (CO2) Blasen zu sehen sind. Diese Gas-Austrittspunkte werden Mofetten genannt.

Chronik[Bearbeiten]

Zu den berühmtesten Besuchern des Laacher Sees gehörte Johann Wolfgang von Goethe, der Maria Laach und den Laacher See am 28. Juli 1815 zusammen mit dem Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein besuchte. Ein Relief aus Weiberner Tuffstein an der Klosterschänke erinnert an diese Begebenheit. Die Goethe-Erinnerungstafel wurde von dem Laacher Bruder Tutilo Haas († 1956) im Jahr 1931 im Hinblick auf das 100-jährige Gedenken des Todesjahres von Goethe (1932) geschaffen.

Am 30. August 1942 wurde über dem See ein ein britischer Halifax-Bomber abgeschossen, der anschließend in den See stürzte. 2006 wurde festgestellt, dass sich in dem auf Grund liegenden Wrack möglicherweise noch explosives Material befindet.

Im Jahr 2012 wurde der Laacher See zum „Lieblingssee 2012“ gewählt. Die Internetplattform www.seen.de hatte seine Nutzer im Rahmen eines Wettbewerbs dazu aufgerufen, über ihren Lieblingssee abzustimmen. Zu den von Rheinland-Pfalz vorgestellten Seen zählten neben dem Laacher See noch der Waldsee Kruft, der Waldsee Rieden, der Schwarze See in Dattenberg, der Mahlbergsee in Hausen-Wied und der Steinsee in Engers. Deutschlandweit siegte der Arendsee in Sachsen-Anhalt, den zweiten Preis erhielt der Edersee und auf Platz drei kam der Scharmützelsee in Brandenburg. Die European Environment Agency bewertete die Wasserqualität des Laacher Sees in den Jahren 2010 bis 2012 mit dem Prädikat „Excellent“.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Videos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 12. April 2013
  2. Quelle: Maria Laach: Laacher See ist der Lieblingssee 2012, general-anzeiger-bonn.de vom 1. Juni 2013