Otto Gaudlitz

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Dr. Otto Gaudlitz (v.l.) wurde im Oktober 2006 von AW-Landrat Dr. Jürgen Pföhler aus den Diensten der Kreisverwaltung Ahrweiler verabschiedet.
AW-Landrat Dr. Jürgen Pföhler (r.) verpflichtete im Frühjahr Dr. Karl Hehlein (Mitte) als Amtstierarzt und stellvertretenden Abteilungsleiter. Links im Bild: Veterinäramts-Chef ist Dr. Otto Gaudlitz.

Dr. Otto Gaudlitz leitete bis Oktober 2006 die Abteilung für Lebensmittelüberwachung, Veterinärwesen und Landwirtschaft der Kreisverwaltung Ahrweiler.[1]


Vita[Bearbeiten]

Im Oktober 2006 wurde Dr. Otto Gaudlitz nach 34 Jahren als Amtstierarzt in den Ruhestand verabschiedet. Bei einer Feierstunde mit mehr als 100 Gästen würdigte Landrat Dr. Jürgen Pföhler den scheidenden Leiter der Abteilung für Lebensmittelüberwachung, Veterinärwesen und Landwirtschaft der Kreisverwaltung Ahrweiler als „ausgewiesenen Experten und als Mann, der auch bei größter Arbeitsbelastung den Humor nicht verloren und stets konstruktive Ruhe bewahrt hat.“[2]

Als herausragende Leistungen des Tiermediziners bezeichnete Pföhler den Aufbau einer modernen Lebensmittelüberwachung und die über Jahrzehnte laufende Bekämpfung mehrerer Tierseuchen. Besondere Projekte mit überregionaler Ausstrahlung seien die frühe Koordination der Gesundheits- und Fitnessregion Kreis Ahrweiler gewesen, „Der Bauernhof als Klassenzimmer“, der allein 2005 mehr als 1000 Kindern ein lebensnahes Bild der Landwirtschaft vermittelt habe, der Tag der offenen Höfe Gelsdorf, zu dem Gaudlitz 1996 den Anstoß gegeben habe, sowie die Ideen zur Vermarktung ökologisch erzeugter Lebensmittel in Großküchen, zur regionalen Vermarktung von Rindfleisch und zur landwirtschaftlichen Selbstvermarktung.

Bis auf die dreijährige Leitung des Veterinäramtes im Rhein-Lahn-Kreis verbrachte Gaudlitz seine ganze Dienstzeit im Kreis Ahrweiler, wo er fünf Landräte erlebte. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Bekämpfung von Tierseuchen wie Brucellose, Tuberkulose, Geflügelpest, Schweinepest, Tollwut, Maul- und Klauenseuche sowie BSE. Dabei hob Gaudlitz die „stets gute und enge Zusammenarbeit mit Landwirten, Jägern, Fachverbänden, Tierärzten und meinen Kolleginnen und Kollegen in der Kreisverwaltung“ hervor.

Gegen Ende der Amtszeit von Gaudlitz angestoßene Aufgaben betrafen den Einsatz von Biomasse zur Energiegewinnung und als neue Einnahmequelle für Land- und Forstwirte sowie das Entwicklungs- und Erprobungsprojekt „Rotationsbeweidung“, für das der AW-Kreis Modellregion werden sollte. Der Mediziner war oder ist bei seinem Ausscheiden aus den Diensten der Kreisverwaltung teilweise ehrenamtlich in Organisationen wie dem Höfeausschuss, dem Jägerprüfungsausschuss, der Landestierärztekammer und im Vorstand des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte engagiert.

Mit Humor erinnerte sich der scheidende Amtstierarzt an die winterlichen Massenuntersuchungen und –impfungen von Rindern. Dabei zog er einen Vergleich zu Humanmedizinern: Die Aufforderung „Bitte halten Sie den Arm zur Blutentnahme still“ sei „bei den vierbeinigen Patienten nicht immer auf Verständnis gestoßen“. Die Folge: blaue Flecken an allen möglichen Körperstellen eines Tierarztes. „Manche Kuriositäten eines so langen Berufslebens finden vielleicht Eingang in einem kleinen Buch“, überlegte Gaudlitz. Zeit dazu habe er ja nun.

An der Abschiedfeier nahmen die Vertreter zahlreicher Organisationen und staatlicher Einrichtungen teil: Jäger, Land- und Forstwirte, Fischer, Imker, Tierschützer und Tierzüchter, Land- und Forstwirte, Polizei und Rettungsdienste.

Fußnoten