Jürgen Pföhler

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Eines der letzten Bilder von Jürgen Pföhler (r.) als Landrat des Kreises Ahrweiler
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Mit der 64. Deutschen Weinkönigin Julia Bertram (Dernau).
Mit der 62. Deutschen Weinkönigin Mandy Großgarten (Dernau).
Landrat Pföhler (Zweiter von links) im Januar 2004 mit Dr. Josef Derstappen (links), Hauptgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Ehrenpräsident Günther Schartz (von rechts) und Vizepräsident Heribert Metternich.
Pföhler bei einem Besuch der Städtischen Kindertagesstätte "St. Anna" Remagen im Herbst 2013.
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Dr. Jürgen Pföhler (* 11. Juni 1958 in Wittlich) war von 2. Februar 2000 bis zu seiner Amtsniederlegung Mitte August 2021 und seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand zum 31. Oktober 2021 als Nachfolger von Joachim Weiler Landrat des Kreises Ahrweiler. Am 16. Januar 2000 war er für acht Jahre in dieses Amt urgewählt worden. Damit wurde Pföhler Vorsitzender des Kreistags Ahrweiler, politischer Repräsentant des Kreises Ahrweiler und Leiter der Kreisverwaltung Ahrweiler. Am 3. Juni 2007 ist Pföhler für weitere acht Jahre als Landrat bestätigt worden. Der zu dieser Zeit 48-Jährige setzte sich mit 50,73 Prozent knapp gegen seinen Herausforderer, den FDP-Mann Josef Meyer (62), durch, der als Kandidat auch von SPD, Grünen und ÖDP ins Rennen geschickt worden war; die Wahlbeteiligung lag bei 38,6 Prozent. Pföhlers zweite Amtszeit begann im Februar 2008. Am 10. Mai 2015 wurde Pföhler mit 75,2 Prozent der Stimmen in seine dritte Amtszeit gewählt, die am 2. Februar 2016 begann. Herausforderer Dr. Axel Ritter unterlag mit 24,8 Prozent der Stimmen.[1] Hier lag die Wahlbeteiligung nur noch bei 29,7%.[2]


Vita[Bearbeiten]

  • geboren am 11. Juni 1958 in Wittlich, römisch-katholischer Konfession, Besuch von Volksschule und Gymnasium in Prüm, CDU-Mitglied, verheiratet (Frau heißt Andrea), ein Sohn (Hendrik).
  • 1976-1980 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Augsburg und Trier
  • 1980-1984 Juristischer Vorbereitungsdienst des Landes Rheinland-Pfalz im Oberlandesgerichtsbezirk Trier, u.a. bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, Bezirksregierung Trier, Vertiefungsstudium "Staat und Öffentliche Verwaltung" an der Universität Trier, Generaldirektion "Wissenschaft und Forschung" der Verwaltung des Europäischen Parlaments in Luxemburg
  • 1980/84 Erste und Zweite juristische Staatsprüfung
  • 1984-1986 Doktorand im Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Trier, Promotion zum Dr. jur. im Dezember 1986
  • September 1986 - August 1987 Studim des Europarechts, King´s College London (Stipendiat Deutscher Adademischer Austauschdienst)
  • September 1987 - August 1989 Bundesministerium für Wirtschaft, Referent in der Grundsatzabteilung
  • September 1989 - Januar 1993 CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Geschäftsführer der Arbeitsgruppe Wirtschaft
  • Februar 1993 bis April 1993 Bundesministerium für Forschung und Technologie, Leitungsstab des Ministers
  • Mai 1993 - Oktober 1998 Bundesministerium für Verkehr, Leiter des Referats "Längerfristige Perspektiven" im Leitungsstab des Ministers; ab Janaur 1996 Stellvertretender Leiter Leitungsstab, zugleich: Leiter des Referats "Volkswirtschaftliche Untersuchungen, Prognosen, Statistik" in der Grundsatzabteilung seit August 1993
  • August 1998 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Zusammenlegung), ab Juli 1999 Leiter des Referats "Wirtschafts- und Strukturdaten, Statistik und Sondererhebungen" in der Grundsatzabteilung, Dienstsitz Bonn
  • Im Jahr 2007 wurde Pföhler von der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Westum 1935 e.V. mit der "Edelmöhre" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung vergibt die KG an Personen, die sich in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht haben, aber keine Vereinsmitglieder sind.[3]
  • Die BILD-Zeitung berichtete im Juli 2022 über ein außereheliches Verhältnis des ehemaligen Landrats mit Ingrid Näkel-Surges.[4]

Nominierung für die dritte Amtszeit[Bearbeiten]

Bei einer Delegiertenversammlung des CDU-Kreisverbands Ahrweiler am 15. Dezember 2014 in Dernau wurde Pföhler, bis dahin 14 Jahre im Amt, mit 93,1 Prozent der Stimmen als Kandidat für die dritte Landrats-Amtszeit nominiert. Andere Parteien hatten bis dahin keine Kandidaten aufgestellt. Die Urwahl ist voraussichtlich am 10. Mai 2015. Die Rhein-Zeitung berichtete über Pföhlers Rede vor den Delegierten:

In Schulen und Kindertagesstätten seien fast 200 Millionen Euro geflossen. Für die wirtschaftliche Situation des Kreises und der Menschen spreche die seit vielen Jahren deutlich unter Landes- und Bundesdurchschnitt liegende Arbeitslosenzahl. Gezielt sei in Kreisstraßen und ÖPNV seit 2000 investiert worden, beim Thema Ökologie, Umwelt und Klima habe der Kreis in zukunftsweisende Projekte investiert.[5]

Über Pföhlers Programm berichtete die RZ:

Er wolle weiter in Schulen, Kitas, Umwelt und Infrastruktur investieren. Er will aber auch den ländlichen Raum stärken, den der demografische Wandel besonders treffe, und das „Schnelle Internet“ für alle Bürger und Orte realisieren. „An erster Stelle steht aber für mich, das ,Wir-Gefühl‘ zu stärken. Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, die Menschen, Städte, Gemeinden und den Kreis weiter zusammenzuführen.“

Karl-Heinz Sundheimer, Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, nannte Pföhler "einen Landrat, der wichtige Themen für den Kreis entdeckt, der Dialog sucht und Auseinandersetzungen nicht scheut, der Ziele beharrlich verfolgt und hart an der Sache und für die Sache arbeitet", so die RZ. Fraktion und Kreisvorstand stünden deshalb geschlossen hinter Pföhler.

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

„Pföhler attackiert Lewentz“ titelte die Rhein-Zeitung (RZ) am 25. Februar 2022. Pföhler bestreite, Innenminister Roger Lewentz (SPD) darum gebeten zu haben, auf Ermittlungen gegen ihn wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen in der Flutnacht zu verzichten. „Die Äußerungen, die Herr Lewentz gemacht haben soll, erscheinen absurd“, teilte der Bonner Rechtsanwalt Olaf Langhanki, Verteidiger des ehemaligen AW-Landrats, der RZ mit. Pföhler habe sich „niemals mit einem solchen Ansinnen an Herrn Lewentz gewandt.“ Damit reagierte Langhanki auf eine Recherche von FOCUS Online, die die RZ zitiert hatte. Demnach habe Lewentz in einer Vernehmung zur Flutnacht ausgesagt, Pföhler habe in „darum gebeten, dafür zu sorgen, dass er nicht strafrechtlich verfolgt werde, weil er ja die Einsatzleitung abgegeben hat“. Lewentz sei als Innenminister aber „weder für Ermittlungen noch für sonstige Strafverfolgung zuständig“, berichtete die RZ weiter. „Das ist allgemein und erst recht Herrn Dr. Pföhler in seiner Eigenschaft als Volljurist bekannt“, betonte Langhanki gegenüber der RZ. „Auffällig ist zudem, dass die angebliche Bitte von Herrn Dr. Pföhler erst gut ein halbes Jahr nach der Katastrophe ins Gespräch gebracht worden sein soll – und zwar ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als Herr Lewentz zunehmend unter Druck geriet.“

Am 11. Juni 2022 berichtete der General-Anzeiger, Pföhler sei gemäß den Aussagen, die am Tag zuvor vor dem Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zum Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 gemacht wurden, „außer bei einem kurzen Besuch von Innenminister Roger Lewentz (SPD) kaum präsent und schlecht erreichbar.“ Udo Schumacher - er war bei der Flut Feuerwehrinspekteur des Kreises Ahrweiler - sagte, Pföhler habe er während seines Einsatzes von etwa 15 Uhr am 14. Juli bis zum nächsten Morgen gegen 9 Uhr nur „zweimal kurz gesehen, davon einmal bei dem Fototermin mit Lewentz gegen 19.30 Uhr. Als Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) des AW-Kreises habe er den Landrat mehrmals vergeblich versucht, telefonisch zu erreichen.[6]

Mandate[Bearbeiten]

Pföhler ist in der Wahlperiode 2009 bis 2014 Mitglied bzw. Vorsitzender folgender Gremien:

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Jürgen Pföhler: Zur Unanwendbarkeit des strafrechtlichen Rückwirkungsverbots im Strafprozessrecht in dogmenhistorischer Sicht, Berlin: Duncker u. Humblot 1988

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Jürgen Pföhler

Fußnoten

  1. Quelle: Marion Monreal: Landratswahlen in Ahrweiler: Eine Torte für den Sieger, general-anzeiger-bonn.de vom 11. Mai 2015
  2. Quelle: Marion Monreal: [ https://kreis-ahrweiler.de/ergebnis-der-landratswahl-jetzt-amtlich/ Ergebnis der Landratswahl jetzt amtlich], Kreisverwaltung Ahrweiler 13. Mai 2015
  3. Quelle: Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Westum 1935 e.V. (Hrsg.): 80 Jahre Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Westum 1935 e.V. (Festschrift), 2014
  4. U-Ausschuss zur Flut: Ex-Prinzessin bestätigt Affäre mit Landrat - Leider hat Ingrid N.-S. vergessen, warum sie am Tag der Todesflut an der Ahr 13-mal mit Jürgen Pföhler telefonierte, bild.de, 17. Juli 2022
  5. Quelle: Uli Adams: Landratswahl: CDU steht geschlossen hinter Pföhler - Delegiertenversammlung der Christdemokraten in Dernau - 135 von 143 gültigen Stimmen für den Amtsinhaber, in: Rhein-Zeitung (RZ) vom 16. Dezember 2014
  6. Quelle: Untersuchung zur Flut an der Ahr: Untersuchungsausschuss vermutet Absprachen von Zeugen (dpa), ga.de, 10. Juni 2022