Römische Villa Waldorf

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Die ältesten in Waldorf gefundenen Siedlungsspuren reichen bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Es wurden zwei römische Villen und ein Gräberfeld aus dem ersten bis vierten Jahrhundert gefunden. Waldorf war in römischer Zeit eine Grenzstadt. Der nördlich der Siedlung verlaufende Vinxtbach bildete dabei die Grenze zwischen den Provinzen Ober- und Niedergermanien. In fränkischer Zeit bis zur Französischen Revolution markierte der Bach die Grenze zwischen den Kirchenstaaten Köln und Trier. [1] Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde in Waldorf die Reste einer römischen Villa geborgen. Sie werden im Archiv des Rheinischen Landesmuseums in Bonn aufbewahrt.[2]


Chronik[Bearbeiten]

Wilfried Dünchel, Eugen Ewig und schrieben bereits in dem Band Waldorf – Geschichte eines Eifeldorfes sowie in weiteren Publikationen über römische Funde in Waldorf. Zu den Funden zählen u.a. eine Terrakottafigur der Göttin Minerva, Scheibenfibeln, Tonrasseln, Doppelhenkelkrüge, Schrägrandgefäße und zahlreiche Münzen (der Kaiser Nero, Vespasian und Konstantin). Von der Öffentlichkeit ungesehen, verschwanden sie nach Ausgrabungen im Jahr 1879 im Archiv des Rheinischen Landesmusems Bonn oder wurden von dem Kölner Privatsammler Carl Anton Nissen (1830-1934) um 1910 bei unwissenschaftlichen Grabungen am Fuße des Bausenberges, ganz in der Nähe des heutigen Mitfahrerparkplatzes an der Grenze zur Gemarkung Waldorf, gefunden. Und als 1936 am Nordrand des Ortes, in der Gemarkung „Walburgis“, Privatleute in ihrem Garten gruben, fanden sie Mosaikstücke und Reste farblich gestalteter Putzstücke. Funde und Fundort wurden jedoch bislang nicht wissenschaftlich ausgewertet. Im Umkreis um Waldorf sind zwei Villen mit Badebezirken bekannt. An insgesamt acht Stellen wurden Reste aus der Römerzeit gefunden. „Mindestens in der Zeit von der Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr. bis zur Mitte des vierten Jahrhunderts n. Chr. waren die Römer rund um Waldorf aktiv“, sagte Martin Mundorf aus Waldorf Ende 2017/Anfang 2018 der Rhein-Zeitung. Der zu dieser Zeit 34-Jährige hat Alte Geschichte und im Nebenfach „Christliche Archäologie“ studiert. Er bemüht sich, die Informationen zu den Römern in Waldorf zusammenzufassen. Zusammen mit Dr. Jürgen Ritzdorf bereitete er zu dieser Zeit eine Ausstellung in der Römervilla am Silberberg in Ahrweiler vor. Mundorf hat auch das Depot des Rheinischen Landesmuseums in Meckenheim besucht und dort die Funde aus Waldorf gesichtet. Auf dieser Grundlage will er das Wissen über die gesamte römische Geschichte seines Heimatortes bündeln.[3]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal "Römer an Rhein und Ahr"

Fußnoten

  1. Quelle: regionalgeschichte.net: Zur Geschichte von Waldorf, gesehen am 28. Dezember 2017
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Waldorfer Funde bereichern Römervilla – Freizeit Museum lockt jährlich mehr als 21 000 Besucher an – Sonderausstellung in 2018, in: Rhein-Zeitung vom 27. Dezember 2017
  3. Quelle: Jochen Tarrach: In Waldorf haben Archäologen noch viel zu tun – Beachtliche Römische Funde aus dem Vinxtbachtal werden erstmalig gezeigt, in: Rhein-Zeitung vom 6. Januar 2018