Bausenberg (Niederzissen)
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Der zum Vulkanpark Brohltal/Laacher See gehörende Bausenberg bei Niederzissen ist Europas besterhaltener Schlackenvulkan (Typ Stromboli) mit Hufeisenkrater. Der Bausenberg-Vulkan war vor 140.000 bis 150.000 Jahren aktiv, also vor weitaus längerer Zeit als der unweit gelegene Laacher Vulkan, der vor rund 13.000 Jahren aktiv war. Der 340 Meter über Normal Null hohe Schlackenkegel gilt als besterhaltener Hufeisenvulkan nördlich der Alpen. Nicht nur wegen seiner Schlackeformationen ist er bekannt, sondern auch wegen seiner Flora und Fauna. Der Bausenberg wird als Wandergebiet und Ausflugsziel beworben. Die Tourist-Information Brohltal bietet Führungen auf dem Bausenberg an.
Standort
Ansprechpartner
- Dipl.-Biol. Andreas Weidner (Biotopbetreuer im Kreis Ahrweiler)
- Walter Müller (Vulkanparkführer)
Sonstiges
Nach seinem Erlöschen war der Krater 70 bis 80 Meter tief. Als es noch keine Umwelt- und Naturschutzgesetze gab, wurde der Krater besiedelt; Bürger steckten dort Grundstücke ab. Walter Müller und Heinz Schröder fanden bei den Recherchen für ihr Buch Der Bausenberg heraus, dass in der Niederzissener Gemeindechronik bereits im Jahr 1861 von einem Bausenberger Hof die Rede ist. Von 1895 bis unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Kraterinnere einem Ernst Hartung aus Bad Breisig.
1919 nutzte der Fußballclub Alemania den Krater als Fußballwiese. Wegen der großen Entfernung zum Ort wurde sie jedoch bald aufgegeben. Von ihm ging es ins Eigentum von Leonhard Metzler über. Bei einem Brand wurde der Bausenberger Hof im Jahr 1927 schwer beschädigt. Ein Herr Schlemmer (Vorname unbekannt) kaufte den Hof, baute ihn wieder auf und eröffnete den Gasthof „Marienhof“. Er bestand aber wohl nur kurze Zeit; bereits im Jahr 1930 kaufte Vorbesitzer Leonhard Metzler den sogenannten "Eulenkessel", also das Innere des Kraters, zurück, investierte nochmals und betrieb das Gebäude als Erholungsheim Bausenberg.
Immer wieder gab es Bestrebungen, am Bausenberg Vulkangestein abzubauen. Derartige Vorhaben wurden am 15. April 1936 unterbunden, indem der Bausenberg unter Naturschutz gestellt und jede Veränderung untersagt wurde. Deshalb wurde auch der geplante Bau eines Kriegerdenkmals im Krater untersagt. Das Erholungsheim allerdings weiter betrieben werden. Der Kurbetrieb hielt sich, bis der Besitzer ihn um 1970 aus Altersgründen aufgab. Das Kurheim und das Wohnhaus des Besitzers stehen zwar noch, verfallen aber zunehmend.
Christian Qualmanns und sein ca. 1960 geborener Sohn Uwe Qualmanns kauften den Krater im Jahr 1969 und nutzten ihn landwirtschaftlich. Sportclub Niederzissen und Tambourcorps veranstalteten im Jahr 1972 mit Erlaubnis der Eigentümer ein großes Vulkanfest im Krater.[1]
Der Vulkanberg ist Namensgeber der Bausenberghalle. Der Schlackenkegel ist vom Naturschutzgebiet "Bausenberg" umgeben. Die Tourist-Information Brohltal bietet Führungen auf dem Bausenberg an.
Infotafeln zum Bausenberg
Weitere Bilder
Siehe auch
- Bausenberghalle
- Jakobsbrunnen (Bausenberg)
- Naturschutzgebiet "Bausenberg"
- Vulkanpark Brohltal/Laacher See
Videos
Mediografie
- Jakob Rausch: Was zwei Laacher Mönche vom Bausenberg berichten, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1963
- Walter Müller: Der Bausenberg - Vulkan und Heimat seltener Pflanzen und Tiere
- Walter Müller: Der Bausenberg im Brohltal. Ein besonderer Vulkanbau mit einzigartiger Flora und Fauna, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2005
- Walter Müller: Kleinod Bausenberg. Ein Vulkanbau mit einzigartiger Flora und Fauna (pdf, 5 Seiten)
- Hans Ulrich Thiele/Jürgen Becker (Hrsg.): Der Bausenberg. Naturgeschichte eines Eifelvulkans. Mit besonderer Berücksichtigung der Tierwelt auf den Trockenrasen, Oppenheim 1975, Beiträge zur Landespflege in Rheinland-Pfalz, Beiheft 4
- Hans-Jürgen Hoffmann/Hans Ulrich Thiele (Hrsg.): Neue Untersuchungen zur Tierwelt des Bausenbergs in der Eifel, Decheniana-Beihefte 27, Bonn 1982
- Hans Ulrich Thiele: Der Bausenberg in der Eifel - eine Schatzkammer der rheinischen Tierwelt, in: Rheinische Heimatpflege, 14. Jahrgang, 1977, S.181-187
- Ein Insekt wie aus einer anderen Welt – Gottesanbeterin Am Bausenberg bei Niederzissen ist die streng geschützte Art inzwischen heimisch – Auch andere Exoten leben dort, in: Rhein-Zeitung vom 16. August 2018
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. Februar 2012