St.-Bartholomäus-Kirmes Kalenborn

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Die St.-Bartholomäus-Kirmes in Kalenborn wird schon im Jahr 1706 wie auch heute noch am Festtag von St. Bartholomäus (24. August) gefeiert. Dabei dauert die Kalenborner Kirmes, die von der Freiwilligen Feuerwehr veranstaltet wird, insgesamt drei Tage.


Sonstiges[Bearbeiten]

2012 stand für die Kirmes mehr Platz zur Verfügung als im Jahr zuvor, denn nach Abschluss der Umbauarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule" Kalenborn waren die beengten Platzverhältnisse auf dem Schulhof vorüber. Auftakt war am Freitagabend, nachdem der Junggesellenverein "Einigkeit" Kalenborn den Kirmesknochen vom Vorjahr ausgegraben und Ortsvorsteher Konrad Löhndorf das erste Fass Freibier angestochen hatte. Bruno Baggeler, Franz Winten und Wolfgang Münster sorgten für Reibekuchen zum Kirmesklaaf, der traditionsgemäß bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Die heilige Messe am Samstag in der St. Bartholomäus-Kapelle Kalenborn zelebrierte Pater Werner Dohn.

Anschließend setzte sich der Kirmesumzug, angeführt von Junggesellenverein "Einigkeit" Kalenborn und Pajas, durch Kalenborn in Bewegung. Die „Printemänner“ aus Hilberath sorgten für musikalische Begleitung. Unterwegs machte der Zug immer wieder halt zum Stärken, Tanzen, Klaafen und für Vorführungen des Junggesellen-Fähnrichs Sebastian Breitbach. Nachdem der Kirmesmann seinen Platz in der Sektbar bezogen hatte, spielte die Formation „Herzschlag“ aus Wormersdorf beim Kirmesball zum Tanz auf. Christel Baggeler wurde zur Kirmeskönigin gekürt. Am Sonntag Morgen ging es mit dem Frühschoppen weiter, bei dem das Blasorchester Altenahr e.V. ein Platzkonzert gab. Am späten Abend wurde dem Kirmesmann der Prozess gemacht.[1]

Anlässlich der Bartholomäus-Kirmes im August 2018 schrieb Christine Schulze im General-Anzeiger, der Kirmesmann müsse für alles büßen, was beim Fest schief läuft. Das sei in Kalenborn, aber auch in zahlreichen Nachbarorten so. „Er kann tun, was er will und wird doch am Ende verbrannt“, schreibt Schulze, „damit sind alle Kirmessünden der Feiernden getilgt, und die Kalenborner können frei und fröhlich wieder in den Alltag starten.“ Was es aber mit dem Kirmesknochen auf sich hat, wisse niemand im Dorf so recht. „Der wird am Ende der Kirmes begraben, und ein Jahr später wieder ausgegraben“, zitiert Schulze einen Beteiligten. Mit dem Paias hänge er dann auf dem Festplatz. Beim Versuch, die Funktion des Knochens zu klären, würden Vertreter der jüngeren Generation auf die Älteren verweisen. „Wir haben das immer so gemacht, seit 1910“, sagte einer. Ein anderer wusste, wie Christine Schulze weiter schreibt, dass es sich bei dem ausgestellten Knochen-Exemplar gar nicht um den originalen Kirmesknochen von 1910 handelt. „Der ist einmal verloren gegangen“, sagte er. Aber Andere wussten es genauer. „Wir haben öfter mal vergessen, wo wir den Knochen verbuddelt hatten“, sagte einer. Deshalb musste Ersatz beschafft werden. Und ein solcher Fehler nicht wieder passiert, werde der Knochen neuerdings immer am selben Platz in die Erde gelegt: Hinter der kleinen Kapelle auf der Kalenborner Höhe. Dort werde er zum Kirmesauftakt ausgegraben und komme für ein paar Tage ans Licht, bevor es an gleicher Stelle wieder in die feuchte, kühle Erde geht. Christine Schulze schrieb weiter:

„Wir googeln mal“, weiß der frühere Kalenborner Bürgermeister Konrad Löhndorf Rat auf die Frage, was denn der Kirmesknochen symbolisiert. „Die Tradition stammt nicht aus Kalenborn“, trägt ein anderer zur Diskussion bei. Damit ist seine Kenntnis schon am Ende. Löhndorf findet inzwischen im Internet etwas über „Knochen, die verehrt werden“, meint aber selbst, dass das nicht für den Kirmesknochen passe. Dann stößt er auf die Info, dass es sich beim Kirmesknochen zuerst um einen Stierschädel gehandelt habe, jetzt aber um einen Pferdeschädel. Danach sieht das Hilberather Exemplar aber gar nicht aus. Eher nach dem Schulterblatt eines größeren Vierbeiners. „Vielleicht hat der Kirmesknochen dieselbe Bedeutung wie der Paias, er ist der Sündenbock für die Kirmessünden, die mit ihm nach dem Fest begraben werden“, setzt sich am Ende der Diskussion als Meinung durch. Damit erhielten die Kalenborner nach ihrer Kirmes gleich doppelte Absolution.[2]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: General-Anzeiger vom 27. August 2012
  2. Quelle: Christine Schulze: Strohmann und Kirmesknochen – Die Kalenborner feiern drei Tage lang ihr traditionelles Fest auf dem alten Schulhof, in: General-Anzeiger vom 30. August 2018