Regenrückhaltebecken Gimmigen

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Das 175.000 Kubikmeter fassende Regenrückhaltebecken Gimmingen hat die Aufgabe, die Stadtteile Gimmigen und Heppingen vor Überflutungen durch den Leimersdorfer Bach und den Bengener Bach zu schützen. In früheren Jahren gab es in den beiden Orten nach starken Regenfällen zerstörte Brücken, unterspülte Straßenabschnitte, Verschlammungen und angehobene Asphaltdecken.


Lage[Bearbeiten]

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Kennzahlen[Bearbeiten]

Fassungsvermögen: 175.000 Kubikmeter

Staudammlänge: rund 100 Meter

Dammhöhe: fünf bis acht Meter, verfestigt durch rund 100 Rüttelstopfsäulen, die bis zu 15 Meter tief in die Erde reichen

Baukosten: 3,4 Millionen Euro, davon 80 Prozent Landeszuschuss (2,65 Millionen Euro)

Sonstiges[Bearbeiten]

Die Ingenieurbüros Heinemann aus Altenkirchen und Terporten aus Ahrweiler wurden vom Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler mit den Planungen beauftragt.

Die Arbeiten zum Bau des Beckens begannen am 6. Dezember 2010 mit einem symbolischen ersten Spatenstich. Staatsministerin Margit Conrad aus dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz griff gemeinsam mit Bürgermeister Guido Orthen, dem Landtagsabgeordneten Guido Ernst und weiteren Gemeindevertretern zum Spaten, um die mit 3,35 Millionen Euro veranschlagte Maßnahme zu starten. Der Bau wurde vom Land mit 2,652 Millionen Euro gefördert. Dieser Zuschuss deckte 80 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten von 3,315 Millionen Euro ab. Ursprünglich hatten die beteiligten Kommunen mit einer 50-prozentigen Förderung kalkuliert.

Das letzte Starkregenereignis vor Baubeginn im Juli 2010 mit einer Niederschlagshöhe von weit mehr als 100 Millimetern hatte den Baubeginn beschleunigt. Besonders stark war damals die Ortslage Nierendorf betroffen. Ministerin Conrad kündigte beim ersten Spatenstich an, dass der geplante dritte Baustein bei Nierendorf aus diesem Grunde auch vorgezogen werde und noch vor 2013 beginnen solle. Im Rahmen des Baues solle auch die Radweg-Lücke zwischen dem Deutschen Eck und Gimmigen geschlossen. Der Damm des Beckens werde als Geh- und Radweg freigegeben.

Das Bauwerk, das am 17. Oktober 2013 im Beisein von Staatssekretär Thomas Giese vom Landesumweltministerium und des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord, Ulrich Kleemann, offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde,[1] ist Teil des überörtlichen Hochwasserrückhaltekonzeptes „Bengen-Gimmigen-Nierendorf“, das die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gemeinsam mit der Gemeinde Grafschaft umgesetzt hat. Zu diesem Konzept gehören das im Jahr 2004 fertiggestellte Regenrückhaltebecken Bengen (125.000 Kubikmeter) und das Regenrückhaltebecken Nierendorf. Die drei Becken haben zusammen ein Fassungsvermögen von 380.000 Kubikmetern.

Beim Bau wurde das Bachtal durch einen bis zu acht Meter hohen Naturdamm abgesperrt. Bei normalen Wetterbedingungen werde der Damm kaum auffallen, und Ackerland und Wiesen im Auffangbecken könnten weiterhin genutzt werden, hieß es vor Baubeginn. Lediglich bei extremen Wetterbedingungen entstehe ein ansehnlicher See, der durch Ablaufwerke geregelt wieder abfließt.

Nach heftigen Regenfällen bestand das kurz zuvor fertiggestellte Rückhaltebecken am 20. Juni 2013 seine erste Bewährungsprobe. Mit 6,50 Metern Höhe und 80.000 Kubikmetern war das Fassungsvermögen des Beckens bis zum Anschlag ausgereizt. „Wäre das Wasser ungehindert in den Ort gelaufen, hätte es eine größere Katastrophe als bei den Überflutungen im Sommer 2010 gegeben", sagte Rudi Frick, Ortsvorsteher von Gimmigen, der Rhein-Zeitung. Das Rückhaltebecken habe "seinen Zweck erfüllt und seine Feuertaufe bestanden."[2]

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wolle am Regenrückhaltebecken in Gimmigen Verbesserungen vornehmen, berichtete der General-Anzeiger am 30. Juni 2017. Außer einer Beleuchtungsanlage auf der Dammkrone soll eine Garage gebaut werden, in der Materialien zum Betrieb des Beckens im Ernstfall gelagert werden sollen. Zudem soll sie im Ernstfall auch als Unterstellmöglichkeit für die städtischen Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer dienen. Voraussichtliche Kosten: 70.000 Euro.[3]

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Video[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Victor Francke: Regenrückhaltebecken in Gimmigen - Land sagt weitere Hilfe zu, general-anzeiger-bonn.de vom 18. Oktober 2013
  2. Quelle: Marius Reichert: Gimmigen: Rückhaltebecken hat Schlimmeres verhindert - 80 000 Kubikmeter Wasser gestaut – Becken war bis zum Rand voll, in: Rhein-Zeitung vom 22. Juni 2013
  3. Quelle: Günther Schmitt: Schutz vor Hochwasser – Der Starkregen an der Ahr und die Folgen, general-anzeiger-bonn.de vom 29. Juni 2017