Bauhof Niederzissen

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Der neue Bauhof Niederzissen in unmittelbarer Nachbarschaft von Heubachstadion und Sportzentrum Brohltal wurde im Sommer 2017 zur Nutzung übergeben.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Ein neuer Bauhof für Niederzissen muss her. Über diese Forderung bestand im März 2012 im Gemeinderat Niederzissen Einigkeit. Entscheidungen über Standort und Zeitrahmen sowie in der Frage, ob man einen Neubau oder ein Mietobjekt anstreben soll, standen aber noch aus. Die Diskussion über den Bauhof war im Zusammenhang mit der laufenden Neugestaltung des Niederzissener Marktplatzes aufgekommen. Weil die Angebotssumme für das Projekt um rund 70.000 Euro unter der Kostenschätzung lag, ergab sich die Möglichkeit, den Überschuss für einen weiteren Bauabschnitt zu verwenden. Dabei könne der veraltete Bauhof an der Alten Schule zeitgleich mit den Arbeiten am Marktplatz abgerissen werden. Die CDU-Fraktion des Gemeinderats plädierte für einen Neubau im Baugebiet „Im Joch“, wo die Gemeinde oberhalb des Betriebes von Kfz-Jeub zwei Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 1712 Quadratmetern besitzt.[1]

Im Dezember 2012 wurde der Bauhof-Bau mit der Vorstellung der Entwurfsplanung eingeleitet. Im Mai 2013 legte der Gemeinderat Niederzissen den Standort in unmittelbarer Nachbarschaft von Heubachstadion und Sportzentrum Brohltal fest. Im September 2013 brachte die Gemeinde einen Antrag auf Landesförderung auf den Weg, der eine Bausumme von 592 000 Euro beinhaltete. Im April 2014 ging der entsprechende Bewilligungsbescheid mit einer Förderzusage von 180.000 Euro bei der Gemeinde ein. Am 13. Oktober 2015 begann die Einrichtung der Baustelle.

Im Oktober 2016 beschäftigte sich der Gemeinderat Niederzissen mit den gestiegenen Kosten für das Bauprojekt. Im Förderantrag aus dem Jahr 2013 waren die Baukosten noch mit 592.000 Euro (547.000 Euro Bau- und Nebenkosten, 45.000 Euro Erschließung) beziffert worden. Im Oktober 2016 sah es so aus, als würden die Baukosten um mehr als 150.00 auf 750.000 Euro steigen. Folgende Gründe für die Kostensteigerung nannten der zuständige Architekt, Ortsbürgermeister Rolf Hans und Bauamtsleiter Hubertus Reuter den Mandatträgern:[2]

  1. Entgegen der ursprünglichen Planung werde das Oberflächenwasser in den Heubach abgeleitet. So würden künftig wiederkehrende Beiträge entfallen; außerdem würden keine einmaligen Beiträge fällig.
  2. Der Baugrund sei schlechter gewesen als erwartet. Deshalb musste das Gebäude tiefer gegründet werden. Außerdem sei ein Bodenaustausch notwendig gewesen.
  3. Das Land habe einen Förderbetrag von 180.000 Euro aus dem Investitionsstock zugesagt. In seinem Bewilligungsbescheid habe der Zuschussgeber aber die Auflage erteilt, den Bauhof barrierefrei zu bauen.
  4. Darüber hinaus äußerte die Gemeinde Zusatzwünsche, was die technische Ausstattung des Gebäudes betrifft. So solle auch der Bereich Werkstatt und Magazin beheizt werden; das sei zunächst nicht vorgesehen worden.
  5. Einen weiteren Grund nannte Bürgermeister Hans: „Wegen der guten Konjunktur fehlt der Wettbewerb, und die Firmen können die Preise anziehen.“

Im Frühsommer 2017 zogen die Mitarbeiter des Bauhofes in das neue Betriebsgebäude um. Im Rahmen einer Feierstunde wurde das rund 700.000 Euro teure Gebäude wenig später auch offiziell in Betrieb genommen und von Gemeindereferent Rainer Schönhofen eingesegnet. Ortsbürgermeister Rolf Hans sagte, der neue Bauhof bedeute eine entscheidende Verbesserung der Infrastruktur und er sei ein weiterer Baustein bei der Entwicklung der Gemeinde. Die Kostensteigerung um mehr als 100.000 Euro gegenüber den zunächst veranschlagten Zahlen sei, so Hans, auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Eine Rolle habe dabei der lange Zeitraum von der Planung bis zum Baubeginn und die damit verbundene Kostenentwicklung im Baugewerbe gespielt. Der in der Ursprungsplanung nicht vorgesehen barrierefreie Ausbau habe ebenso zur Kostensteigerung beigetragen wie zunächst nicht absehbare umfangreichere Erdarbeiten wegen des schlechten Untergrundes. Darüber hinaus habe es nachträgliche eingebrachte Wünsche der Ortsgemeinde gegeben. Um die Mehrkosten in einem erträglichen Rahmen zu halten, sei im Oktober 2017 ein zweiter Förderantrag gestellt worden. „Nun hoffen wir alle auf eine Bewilligung“, sagte Hans.[3]

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 30. März 2012
  2. Quelle: Hans-Willi Kempenich: Neubau des Bauhofs wird deutlich teurer – Kostensteigerung um 158 000 Euro war Thema in Niederzissen, in: Rhein-Zeitung vom 13. Oktober 2016
  3. Quelle: Hans-Willi Kempenich: Niederzissen weiht seinen teuren Bauhof ein – Tatsächliche Kosten für Gebäude stiegen am Ende um mehr als 100 000 Euro, in: Rhein-Zeitung vom 4. Juli 2017