Franz Brantzky

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Die von Brantzky gebaute Villa Lucia Bad Breisig
Kriegsopfer-Denkmal Sinziger Löwe
Das ehemalige Grabkreuz von Franz Brantzky steht heute als Wegkreuz an der Schützenstraße Bad Bodendorf.

Franz Brantzky (* 19. Januar 1871 in Köln; † 28. April 1945 in Dinkelsbühl) war Architekt, Bildhauer und Maler. Er entwarf bzw. baute unter anderem die Villa Lucia Bad Breisig (1908/1909) und den 1931 eingeweihten Sinziger Löwen.


Vita[Bearbeiten]

Franz Brantzky, am 19. Januar 1871 in Köln geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen. Weil ihm eine höhere Schulbildung fehlte, blieb ihm ein akademisches Studium verwehrt. Und für eine Lehre im Bauwesen wurde er als körperlich zu schwach eingestuft. Diese Defizite aber machte er mit Ehrgeiz wett. Von 1886 bis 1888 absolvierte Brantzky eine Ausbildung in Dekorationsmalerei sowie im Modellieren und Ziselieren. Dann arbeitete er im Atelier eines Kölner Architekturbüros, bevor er 1896 selbständiger Architekt wurde. Ab 1902 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und eröffnete noch im gleichen Jahr ein „Atelier für künstlerische Architektur und Ausführung“. Nachdem er 1904, also noch keine 25 Jahre alt, nach Köln zurückgekehrt war, plante und baute er als Architekt Denkmäler und Villen, Kirchen und die Staumauer der Möhnetalsperre, die damals größte Sperrmauer Europas. Brantzky beteiligte sich rege an Wettbewerben und erlangte durch zahlreiche Erfolge rasch einen hohen Bekanntheitsgrad.

Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Soldat teilgenommen hatte, kämpfte Brantzky, der ein zutiefst traditionsverbundener Einzelgänger war, materiell und künstlerisch ums Überleben. In diese Zeit fiel der Bau des Sinziger Löwen.

Aber Brantzky machte sich im Kölner Karneval einen Namen. Brantzky entwarf zahlreiche Wagen für den Kölner Rosenmontagszug. In der Zeit des Nationalsozialismus waren darunter auch Wagen, die sich kritisch mit NS-Amtsträgern auseinandersetzten. Später verwandte er für seine Wagen aber auch antisemitische Motive. Das Festkomitee Kölner Karneval beauftragte ihn 1936 und 1937 sogar mit der Gesamtbauleitung des Rosenmontagszuges.

Bei seinem Tod im Jahr 1945 in Dinkelsbühl war Brantzky völlig verarmt.

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Franz Brantzky: Reise-Skizzen - 100 Tafeln, Berlin: Kanter und Mohr 1898

Siehe auch[Bearbeiten]

Basaltkreuz an der Schützenstraße Bad Bodendorf

Mediografie[Bearbeiten]

  • Anton Simons: Ein Sommersitz für 300.000 Goldmark - Der Architekt Franz Brantzky, der an diesem Dienstag 150 Jahre alt geworden wäre, schuf die Villa Lucia in Bad Breisig, in: General-Anzeiger vom 19. Januar 2021
  • Käthe Menne-Thome: Franz Brantzky 1871-1945 - Ein Kölner Architekt in seiner Zeit (Dissertation), 385 Seiten, 53 Tafeln mit Abbildungen, Köln 1980

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Franz Brantzky