Hans Jürgen Mertens

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Hans Jürgen Mertens (Zweiter von rechts) bei einem Baustellentermin bei der Dagernova Weinmanufaktur und Ahr-Winzer eG in Dernau.

Der Architekt Dr. Hans Jürgen Mertens (* 1955 in Bad Neuenahr) ist Co-Inhaber der Gesellschaft Mertens Koll Architekten Part mbB Bad Neuenahr. Außerdem hatte er eine Vertretungsprofessor „Bau- und Tragkonstruktion - Leichtbau, Ausbau“ an der Fachhochschule Koblenz.


Vita[Bearbeiten]

1955 geboren in Bad Neuenahr

1971-1983 Mitarbeit im elterlichen Bauunternehmen Hans Günter Mertens (†)

1974 Allgemeine Hochschulreife, Staatliches Gymnasium Mayen

1976-1978 Technische Universität Berlin, Vordiplom

1978-1984 Technische Universität Darmstadt, Diplom

1983-1988 Mitarbeit im Architekturbüro Prof. Rüdiger Kramm, Darmstadt

1987 Eintritt Architektenkammer Rheinland-Pfalz

1987 Gründung Architekturbüro Mertens (Bad Neuenahr)

1998 Aufnahme Bund Deutscher Architekten (BDA)

2001-2007 Lehrbeauftragter FH Koblenz, Lehrgebiet Entwurf und Konstruktion

2004-2007 Dozent IHK Koblenz

2008-2010 Vertretungsprofessur FH Koblenz, Fachbereich Architektur/Baukonstruktion

2013-2016 Vorstandsmitglied BDA Rheinland-Pfalz

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Für einen von ihm entworfenen Ausstellungsraum für den Floristen Gregor Lersch in der Nordstraße in Bad Neuenahr wurde Mertens im Jahr 2001 mit dem Architekturpreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.[1] In der Würdigung hieß es:

Für einen international erfolgreichen Floristen war ein Ausstellungsraum auf dem Gelände einer Gärtnerei zu errichten. In Anlehnung an die stark naturbetonten Auffassungen und Lebensmaximen des Bauherren entschied sich der Architekt für eine besonders einfache Raumform, die zudem aus einer geradezu minimalistischen Konstruktion errichtet wurde: Vorgefertigte, unter verdeckter Nagelung dicht an dicht verlegte Brettstapelbinder bilden sowohl Boden- wie Deckenplatte sowie die Rückwand eines nach Süden (das heißt zum Garten hin) offenen und ansonsten vollkommen 'leeren' Raumes. Die drei offenen Gebäudeseiten sind raumhoch und in Schieberahmen verglast, so dass im Sommer der Charakter einer riesigen Veranda oder sogar Bühne herstellbar ist. Die gesamte Raumkonstruktion ruht auf punktförmigen Fundamenten, die Bodenplatte scheint etwa um einen halben Meter über dem Gartenboden zu schweben. Die totale Reduktion der Materialien (Massivholz, verzinkte Eisenrahmen, Glas) sowie der vollständige Verzicht auf jegliche formale Zutat schaffen an diesem unspektakulären Ort, einer versteckten Insel der Kreativität, eine Bühne für zahlreiche Zwecke, Ereignisse oder gar Inszenierungen - weit vielfältiger, als vom Auftraggeber ursprünglich vorhergesehen. Auf einleuchtende Weise wird die schon sehr alte Devise 'less is more' bestätigt, deren Befolgung auch unter beengten Verhältnissen immer wieder Raumschöpfungen von überraschender Großzügigkeit ermöglicht.

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 25. August 2001