Heinz Erven

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Cover von Ervens Band Mein Paradies mit einen Porträt des Autors.
Das Haus, das Heinz Erven und seine Frau einst bauten, wird im Frühjahr 2020 saniert.
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Schild an der Einfahrt zu Heinz Ervens „Paradies“
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Der Öko-Pionier Heinz Erven (* 25. Januar 1900 in Brühl; † 23. Juni 1993) bewirtschaftete von 1948 bis zu seinem Tod das Remagener Paradies, ein gut sechs Hektar großes Gebiet oberhalb von Remagen als „Private biologische Versuchs- und Lehranstalt“ für naturgemäßen Obst- und Gemüseanbau. Es war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Auf Ervens Initiative hin wurde die Straße von „Auf Plattborn“ in „Am Paradies“ umbenannt. Ursula Venator – sie begleitete Heinz Erven und seine Arbeit von 1973 bis zu dessen Tod 1993 – schilderte einmal das Schlüsselerlebnis, das Heinz Erven und seiner Frau Lilly in ihrem Garten in Berlin zur biologischen Landwirtschaft brachte: Lilly habe beobachtet, wie ein Regenwurm ein Blatt in die Erde zog. „Ihr wurde klar, dass ein gesundes Ökosystem nicht funktionieren kann, wenn man durch Chemie die Nützlinge wie den Regenwurm verdrängt“, berichtete Venator.[1]


Vita[Bearbeiten]

Nach einem Motorradunfall im Jahr 1948 wies die Siedlungsbehörde Heinz Erven und seiner Frau Lilly Erven (geb. Mertens) ein 6,5 Hektar großes Gelände Auf Plattborn auf der Höhe zwischen Remagen und Kirchdaun zu. Erven nannte dieses Stück Land, das er ohne den Einsatz synthetischer Düngemittel und ohne Herbizide, Insektizide und Fungizide bewirtschaftete, „Paradies“. Neben der Landwirtschaft unterrichtete Erven anfangs drei Jahre lang als Biologielehrer am Staatlichen Gymnasium in Ahrweiler. 1959 eröffnete er dann auf seinem Gelände eine „Private biologische Versuchs- und Lehranstalt“ - die erste dieser Art in Deutschland.

Ab etwa 1970 hielt Erven in den Wintermonaten Vorträge in der Schweiz, in Österreich, Liechtenstein, Belgien und Holland. 1973 lernt das Ehepaar Erven Ursula Venator kennen. Die Ehefrau eines Apothekers übernahm bald die Organisation der Vorträge und der Korrespondenz von Ervens Versuchs- und Lehranstalt. 1979 starb Ervens Ehefrau Lilli. Ursula Venator übernahm später das Erbe des Ehepaars Erven und führte den Betrieb nach biologisch-dynamischen Anbaumethoden weiter.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • In Anerkennung seiner Verdienste benannte die Stadt Remagen im Jahr 1980 die Straße, die unterhalb von Ervens vorbeiführt, von „Auf Plattborn“ zu "Am Paradies" um.
  • Am 14. Mai 1990 wurde Heinz Erven als Vorreiter des ökologischen Landbaus und für seine damit verbundenen Verdienste auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes mit der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Günther Schmitt: Biologische Wanderung: Es tut sich was im Remagener „Paradies“, general-anzeiger-bonn.de vom 8. September 2017

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Celina de Cuveland: Was wird aus dem Remagener Paradies? Neuer Pächter möchte Erbe von Heinz Erven hochhalten, in: Rhein-Zeitung vom 16. September 2017