Hotel Restaurant Ruland (Altenahr)

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Hotel Ruland
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Das Hotel Ruland, das sich seit 1862 in Familienbesitz befindet, wird heute in fünfter Generation von Andreas Carnott geführt. Es findet sich im Ortskern von Altenahr gegenüber der Kirche „Maria Verkündigung“ und direkt an der Uferpromenade der Ahr.


Anschrift

Brückenstraße 6

53505 Altenahr

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Kontakt

Telefon 02643 8318 info@hotel-ruland.de

Inhaber

Andreas Carnott

Angebot & Ausstattung

Das Hotel verfügt über 52 Zimmer, die allesamt über Lift erreichbar und mit Fernsehen, Radio, Dusche und Toilette ausgestattet sind. Einige Zimmer verfügen über einen Balkon. Das Haus bietet Platz und technische Ausstattung für Tagungen, Bankette und andere Veranstaltungen.

Im Restaurant und auf der überdachten Sonnentrasse wird eine den Jahreszeiten entsprechende ländlich-kreative Küche geboten. Die Karte bietet unter anderem Fisch aus der Ahr, Wild aus den umliegenden Wäldern, Fleisch und Gemüse vom Bauer. Der Garten an der Ahr bietet regionale Küche zwischen Frühjahr und Herbst. Die Weinkarte umfasst über 500 Positionen und ist mit dem Vinum Wine List Award ausgezeichnet.

Der Wellnessbereich im dritten Obergeschoß bietet Saunen, Massage und einen Ruheraum mit Terasse und Blick auf das Ahrpanorama.

Auszeichnungen

Das Hotel wurde im Oktober 2011 mit drei Sternen ausgezeichnet, seit 2014 trägt es das Prädikat drei Sterne superior.

Im November 2012 wurde der Betrieb nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes Kassel als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Als einzig bundesweit gültiges Prädikat wird dieses Siegel an besonders wanderfreundliche Unterkünfte vergeben. Hotelbetreiber Andreas Carnott hatte das Hotel zuvor durch den Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. prüfen lassen.[1]

Seit 2015 wird das Restaurant im Guide Michelin empfohlen.

Geschichte

Im Jahre 1862 wurden im aufstrebenden Fremdenverkehrsort Altenahr neben der Küferwerkstatt des gebürtigen Andernachers Karl Josef Ruland die ersten sechs Gästezimmer sowie eine kleine Gaststube eingerichtet, die seine Frau Elisabeth bewirtschaftete und die schon im folgenden Jahr im Eifelführer empfohlen wurde. Ihr Sohn, Michael Josef Ruland (*1836), dessen Beruf ab 1880 mit Gastwirt und Küfer angegeben wird, übernahm den Betrieb von seinen Eltern und führte ihn bis zu seinem Tode am 14. April 1892.

Da seine erste Gattin, Maria Anna Langen, bereits 1878 bei der Geburt des fünften Kindes verstorben war, hatte Ruland die Schwester der Verstorbenen, Mechthildis Langen, geheiratet. Mechthildis wiederum ehelichte 1895 nach seinem Tode den aus Rech stammenden Winzer Jakob Josten, behielt die etablierte Bezeichnung Ruland aber bei. Die Eheleute Josten erweiterten den Betrieb um die Jahrhundertwende um 20 Betten, 1910 um weitere Restaurationsräume, während eine kleine Küferei und der Weinkeller bestehen blieben.

Nach schweren Kriegsjahren und der Hochzeit 1921 mit dem Ahrbrücker Küfermeister Heinrich Carnott übernahm Tochter Gertrud „Traudchen“ Josten den Betrieb und widmete sich zunächst dem Wiederaufbau. Neben dem Bau eines neuen Gartensaals mit Blick auf die Ahr erhöhte man die Zahl der Betten auf 40. Während Oma Traudchen maßgeblich die Gastronomie verantwortete, half der Vertrieb und Ausschank der eigenen Weine und hervorragenden Destillate aus dem Garten an der Ahr sowie der Handel mit Holz durch Heinrich, die Zeit trotz aller Widrigkeiten zu überstehen. Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch in Altenahr, wo die Ahrtalbahn als Teil der Versorgung des Westwalls zum Ziel alliierter Angriffe wurde, schwere Spuren. Zwischen Dezember 1944 und Januar 1945 war das Ahrtal von schweren Bombenangriffen betroffen, auch das Hotel Ruland wurde in Mitleidenschaft gezogen, als zudem am 9. August 1945 ein Munitionszug explodierte. Der ältere Sohn Jakob-Erich (1927-2023) wurde im November 1944 eingezogen und kehrte erst 1948 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück, um sich gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Theo (1934-2022) sich in den Wiederaufbau des Hauses einzubringen. 1953 wurde das Gebäude zur Straße hin endlich fertiggestellt, das als eines der wenigen zu dieser Zeit bereits über fließendes Wasser und Badezimmer auf allen Zimmern verfügte.

Auch nach dem Tod Heinrichs im Februar 1958 führte Gertrud den Betrieb weiter, bis sie ihn schließlich 1970 ihrem Sohn Jakob-Erich und seiner Frau überließ. Der Erstgeborene hatte zuvor in den Jahren 1952-1954 die Ausbildung im Hotelfach an der staatl. Hotelfachschule am Tegernsee abgeschlossen und 1957 die Ahrweiler Winzertochter Henriette „Henny“ Heinen (*1934) geheiratet, deren Eltern eine geschätzte Straußwirtschaft in der Plätzertstraße betrieben und die als eine der wenigen Frauen in der damaligen Zeit eine Ausbildung zur Köchin im Ahrweiler Hotel Drei Kronen absolvierte.

Mit dem Erwerb eines Gästehauses in der Brückenstraße 1962 und nicht zuletzt dem Neubau zehn weiterer Zimmer, großzügiger Gasträume sowie einer Sonnenterasse zur Ahr hin im Jahre 1979 schufen sie gemeinsam die Grundlage für den modernen Hotelbetrieb, der dem florierenden Tourismus an der Ahr gerecht werden musste. Schon bald etablierte sich das Hotel Ruland mit 100 Betten und 200 Sitzplätzen als beliebtes Haus an der Ahr vor allem für Touristen aus Belgien und den Niederlanden.

1999 wurde das Hotel an Andreas Carnott abgegeben: Es ist der Anbruch einer neuen Ära, denn der jüngste von vier Geschwistern, der in seiner Laufbahn unter anderem bei Sternekoch Hans-Stefan Steinheuer und in Steigenberger Hotels in Bad Neuenahr und Hamburg beschäftigt war, begann postwendend mit der Modernisierung. Nach und nach gab er gemeinsam mit seiner Frau Bernadette dem Haus ein neues Gesicht, schon im ersten Winter begann man, einen Aufzug zu bauen, die Zimmer zu renovieren und dem Restaurant ein einheitliches Konzept zu verleihen. Anfang 2004 entstand die Idee des Biergartens an der Ahrpromenade.

Mit der Eröffnung des Brunnenhauses im Mai 2014 erfolgte der Einstieg in die 4-Sterne-Klasse. Der renommierte Neuenahrer Architekt Hans Jürgen Mertens schuf auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Mönch einen Bau mit zwölf Suiten, der in seiner Fassade durch die Adaption des Motivs der Weinberge an die Heimatverbundenheit erinnern soll. Ein aus dem 17. Jahrhundert stammender, bei den Abrissarbeiten wiederentdeckter Brunnen verlieh dem Gästehaus seinen Namen.

Hatte man sich auch in der Coronakrise am Puls der Zeit eingestellt und stetig investiert, brachte das Hochwasser in der Nacht des 14. Juli 2021 eine Zäsur: Der Familienbetrieb ist im Herzen getroffen, Restaurant, Küche, Garten und zwei Etagen im Brunnenhaus sind zerstört. Nach dem Ereignis entschied Andreas Carnott mit seiner Familie, nicht aufgeben zu wollen und begann bereits zwei Wochen danach mit den Planungen, das Haus nachhaltig für die nächsten Generationen aufzubauen, sodass die Arbeiten direkt im Anschluss an das Aufräumen und Putzen des Hauses im September 2021 beginnen konnten.

Durch das bahnbrechende Tempo der Baustelle, die Andreas Carnott stetig vorantrieb und die medial von ARD tagesschau, ZDF Länderspiegel, Welt Am Sonntag, Sat1 akte und nicht zuletzt der New York Times begleitet wurde, konnte am 15. Juli 2022 nach exakt einjähriger Schließung die Wiedereröffnung als eines der ersten Hotels im gesamten Tal gefeiert werden. Ein Wellnessbereich mit Sauna im dritten Obergeschoß und die neu gestaltete Restauration mit einer Kaminlounge ergänzen fortan das Angebot, auch die Küche, der Außenbereich und der Garten an der Ahr sind neu angelegt.

Dem Ziel entsprechend, das Haus weiterhin zukunftsorientiert aufzustellen, wurden die Zimmer des Stammhauses im Frühjahr 2025 renoviert und zu Boutique-Zimmern vergrößert. Außerdem steht den Gästen fortan ein Fitnessraum und Massage zur Verfügung.


Video

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: General-Anzeiger vom 30. November 2012
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