Italienischer Eissalon „Da Jerry“ Bad Neuenahr

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Bad Neuenahr - Heinz Grates (2964).jpg
Während des Wiederaufbaus nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Der italienische Eissalon „Da Jerry“ in Bad Neuenahr bietet etwa 120 Plätze innen, auf der Terrasse und im Gartencafé. Acht Mitarbeiter hatte die Eisdiele vor dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021. Bis zu 200 Liter Eis gingen am Tag raus.


Anschrift[Bearbeiten]

Telegrafenstraße 35

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Bad Neuenahr)

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Kontakt[Bearbeiten]

Inhaber[Bearbeiten]

Giovanni Caltagirone

Chronik[Bearbeiten]

Der Sizilianer Giovanni Caltagirone eröffnete den Eissalon im Jahr 1979.

Einmal war die vor seinem Lokal vorbei führende Telegrafenstraße wegen Bauarbeiten fast drei Jahre lang aufgerissen; in dieser Zeit kamen so gut wie keine Kunden mehr. Um den Eissalon zu halten, musste Caltagirone einen Großteil seiner Altersversorgung auflösen. 2020 dann die Corona-Pandemie mit Lockdown und Zwangsschließung. Ein Jahr später kam das Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021, das das Lokal und damit die Existenzgrundlage von Caltagirones Familie zerstörte. Die Flut vernichtete das gesamte Inventar im Wert von mehr als 250.000 Euro. Eine Versicherung kam dafür nicht auf. „Die Ahr schoss durch den mit Wurzelholz getäfelten Gastraum, riss die zwei Tonnen schwere Theke um, verschlang fast alle Möbel, flutete die Eismaschinen, das Büro, die Vorratskammer, einfach alles“, berichtete focus.de, „der braune Strudel stieg auf 3,30 Meter. In etwa dieser Höhe hing eine Uhr an der Wand. Als die Flut sie erreichte, blieben die Zeiger stehen“. Weiter hieß es bei focus.de:

Das Gartencafé verwandelte die Flut in ein Trümmerfeld. Dort, wo ein paar Tage zuvor noch Gäste bei Eis und Torte gesessen hatten, türmten sich demolierte Autos, Treibgut, Scherben, Müll, Steine, Schlamm. Mittendrin ein entwurzelter, 25 Jahre alter Feigenbaum, den die Druckwelle wie einen Grashalm aus der Erde gerissen hatte. „Es sah aus wie im Krieg“, sagt Jerry ...[1]

Nach der Flut kamen viele ehrenamtliche Helfer - Freunde, Bekannte und viele Nachbarn, aber auch eine Lehrer-Truppe aus Bonn half zwei Wochen lang und brachte sogar ihre Schüler mit. Kameraden von der Bundeswehr und vom Technischen Hilfswerk packten ebenfalls mit an und halfen, das gröbste Chaos zu beseitigen.

Vor allem aber sprang Enkeltochter Mirjam (* etwa 1997) für ihren Opa ein. Sie will den Eissalon fortführen. Auf Instagram organisierte sie unter Stammgästen, Freunden und Bekannten eine Sammlung für die Eisdiele. Etwa 4000 Euro kamen dabei zusammen. Mirjam ist in der Eisdiele groß geworden. Schon als Fünfjährige stand sie mit Kochmütze und weißer Schürze an den Eismaschinen im Keller und half mit. Später arbeitete sie hinter der Theke und bediente Gäste.

Anfang Februar 2023 wurde die Eisdiele wiedereröffnet. Siegert Pinger postete aus diesem Anlass am 7. Februar 2023 auf Facebook:

Wunderschöne lichtdurchflutete Location mit italienischem flair. Neue, größere Theke damit die Beschäftigten mehr Platz zum Arbeiten haben. Das Eis war schon immer gut. Aber jetzt ist es noch deutlich cremiger geworden. Dank mehr Sahne. Und neuer Eismaschine. Einfach nur großartig. Für uns ist ein wichtiges Stück unseres Lebens wieder da. Und Jerry ist gut beieinander und wird noch ein Weilchen weitermachen. Nachfolge ist aber schon geregelt. Enkelin Miriam ist schon mit drin.[2]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten