Marienwallfahrt Waldorf

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Von der ursprünglichen Waldorfer Türkenmadonna sind heute nur noch zwei Abbildungen erhalten. Das heutige Gnadenbild zeigt die gütige und hilfsbereite Mutter Gottes mit dem Kind auf dem Arm. Von Blumen umkränzt, wurde die Statue im Pilgerzug mitgeführt.

Die Türkenmadonna in der katholischen Pfarrkirche „St. Remaklus“ Waldorf erinnerte an den Sieg über die türkischen Heere am 7. Oktober 1571 bei Lepanto. Bei der Lichterprozession im Rahmen der traditionellen Marienwallfahrt Waldorf wird das Gnadenbild mit der Madonnenfigur mit geführt, das sonst in der katholischen Pfarrkirche "St. Remaklus" Waldorf aufbewahrt wird.


Geschichte[Bearbeiten]

Die Blütezeit der Wallfahrten nach Waldorf liegt im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit kamen die Gläubigen zahlreich auch aus der weiteren Umgebung in den kleinen Ort, um die so genannte Türkenmadonna zu verehren. Sie erinnerte an den Sieg über die türkischen Heere am 7. Oktober 1571 bei Lepanto. Dieser unerwartete militärische Erfolg über die gefürchteten Eindringlinge wurde hauptsächlich der Macht des Rosenkranzgebetes zugeschrieben.

Als dann der findige Pastor Antonius Queck im Jahr 1724 über Wundergeschichten rund um die Waldorfer Türkenmadonna berichtete, kamen die Gläubigen in Scharen und halfen dem sonst so unbedeutenden Ort im abgelegenen Vinxtbachtal zu wirtschaftlicher Blüte.

Von der ursprünglichen Waldorfer Türkenmadonna sind heute nur noch zwei Abbildungen erhalten. Das historische Gnadenbild selbst soll in den späten 1880er Jahren vernichtet worden sein. Es wäre auch zu heutiger Zeit sicherlich nicht mehr verehrungswürdig, denn es war eine blutrünstige Madonna, die da angebetet wurde. In der Hand trug sie ein Schwert und den abgeschlagenen Kopf eines Feindes. So dokumentierte sie die Furcht vor den muselmanischen Türken des Mittelalters. Deshalb verlor sie auch schon im 18. Jahrhundert stetig an Bedeutung, und die ganz großen Pilgerscharen blieben nach und nach weg.

Das heutige Gnadenbild zeigt die gütige und hilfsbereite Mutter Gottes mit dem Kind auf dem Arm. Von Blumen umkränzt, wurde die Statue im Pilgerzug mitgeführt. Trotz der gewandelten christlichen Sitten und Bräuche ist die Wallfahrt nach Waldorf nie eingeschlafen.

Waren es 1743 wohl erst Einzelpilger, so wurden später ganze Prozessionsgruppen daraus. Zu den treuesten Pilgern gehören die Christen aus Merten-Trippelsdorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Pilgergruppen aus Merten so groß, dass diese nicht alle Unterkunft in Privatquartieren fanden. So wurde der Saal des Gasthauses mit Stroh ausgelegt und dort Unterkunft geboten.

Im Jahr 1968 wurde die Lichterprozession durch den Ort eingeführt. Die Pilger bleiben dabei in der Nacht nicht im Ort, sondern fahren in ihren Heimatort zurück und kommen am anderen Morgen zur Pilgermesse wieder.

Mediografie[Bearbeiten]

Leo Stausberg: Türkenmadonnen im Kreise Ahrweiler. Eine Studie zur Heimat- und Weltgeschichte, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1958

Weblink[Bearbeiten]

Wikipedia: Seeschlacht von Lepanto