Niedertor Ahrweiler

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Ansicht von außen
Spätgotisches Relief aus Weiberner Tuff mit Christus an der Geißelsäule (um 1500)
Ansicht von innen
Hölzerne Plastik der Tor- und Hutheiligen St. Katharina im Fußgängerdurchgang
Niedertor b.jpg

Bei dem 23,50 Meter hohen Niedertor (auch „Rheintor“ genannt) von Ahrweiler, das zweithöchste der insgesamt vier zur ehemaligen Stadtbefestigung von Ahrweiler gehörenden Stadttore, handelt es sich um einen viergeschossigen Torturm mit geschiefertem Mansarddach und Flankierungstürmen. Im Torweg befinden sich ein Tonnengewölbe und zwei Fallgitter. Schutzpatronin des Tores und der gesamten Niederhut ist St. Katharina von Alexandrien; eine hölzerne Plastik der Heiligen steht in einer Nische im Fußgängerdurchgang.


Standort[Bearbeiten]

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Sonstiges[Bearbeiten]

Im Tordurchgang befindet sich innen an der Nordseite etwas über Kopfhöhe ein spätgotisches Relief aus Weiberner Tuff aus der Zeit um 1500. Dieses Relief zeigt Christus an der Geißelsäule mit den beiden Peinigern, darüber Gottvater und die Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Die Tafelinschrift lautet:

UMB UNS MENSCHEN IST IHS GESCHLAGEN MIT GEISSELEN UND MIT RUEDEN; DAS IN SEIN HILICH LICHNAM WARD BLOEDEN. ECCE HOMO

Nach dem Johannes-Evangelium führt der römische Stadthalter Pontius Pilatus den gefolterten und in ein purpurnes Gewand gekleideten und mit Dornenkrone gekrönten Jesus von Nazareth vor, weil er keinen Grund für eine Verurteilung sieht. Die jüdische Führung fordert jedoch seine Kreuzigung. „Siehe, der Mensch!“ (ecce homo). Mit dem Christogramm „IHS“ (Iesus hominum salvator – Jesus, Retter der Menschen) wird die Zeitangabe um das Jahr 1500 grob bestätigt.

Auf dem Schlussstein außen am Torbogen befindet sich ein nach Osten blickender Neid- oder Nidkopf, der Dämonen und anderes Unheil abwehren soll. Derartige Neidköpfe stellen verzerrte Gesichter, fratzenhafte Tierköpfe oder auch Fabelungeheuer dar. Ihre Augen sind in der Regel übergroß.[1]

Auf dem Schlussstein über dem Torbogen auf der Außenseite befindet sich ein Neidkopf, der Unheil und Böses von der Stadt fernhalten sollte.

Im Bereich des Niedertores verlässt der Mühlenteich Bad Neuenahr-Ahrweiler die Innenstadt unterirdisch wieder.

Weitere Bilder[Bearbeiten]

Ansicht von ca. 1940 und 2021

Siehe auch[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Heinz Schönewald bei einem Schulungsrundgang mit der Ahrtal-Gästeführer e.V. zum Thema „Inschriften, Hausmarken und Wappensteine in der Ahrweiler Altstadt“ am 11. August 2016, gemäß Protokoll von Helfried Kellerhoff vom 15. August 2016