Sierscheid

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Sierscheid, eine Gemeinde in der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler, ist ein typisches Eifeldorf mit altem Ortskern. Im Jahr 1290 wird der auf rund 400 Meter Höhe liegende Ort erstmals urkundlich erwähnt. Sierscheid, auf drei Seiten von Feldern umgeben und im Norden an ein ausgedehntes Waldgebiet grenzend, liegt in einer Bergmulde oberhalb des Ahrtals – mit freiem Blick bis zur Nürburg. Früher war Sierscheid von der Landwirtschaft geprägt. 15 Bauernhöfe gab es dort einst. Inzwischen ist Sierscheid in der Pferdezucht bekannt geworden: Beate und Bobby Kehrhahn züchten „American Quarter Horses“, jene Rasse, mit der einst die Siedler den Wilden Westens Amerikas erobert haben. Um etwas kleinere Vierbeiner kümmert sich die Hundepension von Claudia Esser.[1]


Lage[Bearbeiten]

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Einwohnerzahl[Bearbeiten]

Juli 2010: 99
August 2006: 109
1905: 61
1950: 90
1871: 54
1846: 56
1815: 57

Bürgervertreter[Bearbeiten]

Ortsbürgermeister: Dirk Eßer (ab 2019), Vorgänger: Olaf Oldenburg (2004-2019)

Erster Beigeordneter: Hermann-Josef Sicken (2004-2019)

Gemeinderat Sierscheid

Vereine[Bearbeiten]

Glaubensgemeinschaften[Bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten]

Sierscheider Opernsommer

Straßen[Bearbeiten]

Ahrstraße, Alte Brunnenstraße, Gartenstraße, Kapellenstraße, Lerchenweg, Waldstraße, Wiesenstraße

Gewässer[Bearbeiten]

Sierscheider Bach

Sonstiges[Bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten]

Sierscheid, auf dem Ahr-Höhenrücken an der Grenze nach Nordrhein-Westfalen hin gelegen, wird im Jahr 1290 erstmals erwähnt. Mit den vier „Honschaften“ gehörte es zum Schultheißenamt Schuld im kurkölnischen Amt Nürburg. Kurköln und die Adenauer Johanniterkommende besaßen in Sierscheid die hohe und mittlere Gerichtsbarkeit. Den Zehnten in Sierscheid zog das hohe Domkapitel zu Köln ein. Im Jahr 1629 betrug es 2 Malter an Roggen und an Hafer 200 Malter und vier Simmer. Auf dem Hofgericht, das 1668 in Schuld gehalten wurde als die Rechte und Freiheiten sowie die Lehnsverhältnisse des Schulder „Domhofs“ geregelt wurden, wird auch ein Schöffe Adam von Sierscheid genannt. Im Jahr 1670 gehörten zu Sierscheid etwa 230 Hektar Land.

Im Jahr 1772 musste Sierscheid den Waldbesitz „die Denn“ für 1000 Reichstaler an den Gerichtsschöffen Dionisius Lückenbach des kurkölnischen „Dingstuhles Brüsk“ (Gericht), im Amt Altenahr verkaufen. Grund dafür war u.a. ein verlorener Prozeß gegen Schuld. Kirchlich gehörte Sierscheid immer zu Schuld (Ahr) und wurde als Filiale 1570 erwähnt. Erstmals soll eine Kapelle, dem heiligen Maternus geweiht, um das Jahr 1730 erbaut worden sein. Im jahr 1830 wurde sie renoviert und 1831 benediziert. In den 1960er Jahren wurde die Kapelle restauriert.

Eine eigene Schule besaß Sierscheid nie, die Sierscheider Kinder mussten deshalb die Schule in Schuld (Ahr) besuchen. 1847 wird von der Lieferung von Schulholz sowie von der Entrichtung von 6 Talern für den Schulder Lehrer berichtet. Erst im Jahr 1962 wurde zwischen Harscheid und Sierscheid ein Schulgebäude für die beiden Orte errichtet. Mit der Schulreform im Jahr 1972 und mit der Auflösung der einklassigen Dorfschulen verlor es seine Bestimmung.

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Wolfgang Bartels: Sierscheid - Ein Ortsportrait, swr.de, gesehen am 4. August 2012