Schuld





Schuld (Ahr) ist eine Gemeinde in der Verbandsgemeinde Adenau im Kreis Ahrweiler. Schuld, einer der nördlichst gelegenen Orte von Rheinland-Pfalz, wird in West-Ost-Richtung von der Ahr durchflossen, die in dem Ort eine markante Schleife macht und die stellenweise von hohen Felswänden flankiert wird. Schuld ist ein anerkannter Fremdenverkehrsort mit einer guten Handvoll gastronomischer Betriebe und Hotels für das Wohl. Der Ahrsteig verläuft am Ort entlang, der Ahr-Radweg führt mitten durch den Ort.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Einwohnerzahl
Juli 2014: rund 730
Bürgervertreter
Bürgermeister: Helmut Lussi (2004-2019), Vorgänger: Jürgen Hecken (fast 19 Jahre bis Mitte 2009), Johann Römer (bis 1990), Hans Schug, Johann Nelles (ab 1957), Wilhelm Schug (12. Dezember 1948 bis 12. Februar 1957), Peter Zimmer
Erster Beigeordneter: René Haas (2009-2019)
Beigeordneter: Waldemar Kaspers (2009-2019)
Vereine
- Dorfgemeinschaft "Ahrfelsen in Flammen" Schuld
- Förderverein der Freilichtbühne Schuld e.V.
- Förderverein der katholischen Kindertagesstätte „St. Franziskus“ Schuld
- Förderverein Römischer Gutshof Schuld e.V.
- Förderverein "St. Florian" Schuld e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Schuld
- Junggesellenverein Schuld
- Katholische Frauengemeinschaft Schuld (kfd)
- Katholische Jugend Schuld
- Katholische Spielschar Schuld
- Kirchenchor "Cäcilia" der Katholischen Pfarrgemeinde Schuld
- Landfrauen Schuld
- Sportverein Schuld 1979 e.V. (SV)
- St. Hubertus-Schützenbruderschaft Schuld/Ahr e.V.
- Traktorclub Schuld/Ahr
- VdK-Ortsverband Schuld
- Verkehrsverein Schuld
- Wanderfreunde Schuld/Ahr 1980
- Tambourcorps "Germania" Schuld
- Zündapp Rockers (Schuld)
Politische Gruppierungen
CDU-Ortsverband Dümpelfeld/Insul/Schuld
Glaubensgemeinschaften
Veranstaltungen
- Ahrfelsen in Flammen (seit 2007)
- Historisches Dorffest Schuld
- Rosenmontagszug Schuld
- Weihnachtsmarkt Schuld
Verkehrsinfrastruktur
- Ahr-Brücke Schuld
- Bahnhofsbrücke Schuld
- Landesstraße 73
- Stefansbrücke Schuld
- Ahr-Brücke am oberen Ortseingang
- Ahr-Brücke am Campingplatz Schuld
Straßen
Ahrstraße, Ahrtalweg, Auf dem Stausten, Bahnhofstraße, Domhofer Straße, Ford, Hauptstraße, Mühlenweg, Römerstraße, Römerweg
Sonstiges
- ehemaliger Bahnhof Schuld
- Bienenlehrpfad Schuld
- Freilichtbühne Schuld
- Friedhof Schuld
- Friedhofskapelle Schuld
- Geopfad Schuld
- Katholische Kindertagesstätte "St. Franziskus" Schuld
- Katholische Pfarrkirche "St. Gertrud" Schuld
- Katholisches Pfarrheim Schuld
- Kriegsopfer-Gedenkstätte Schuld
- Martinshütte Schuld
- Passionsweg Schuld
- Römervilla Schuld
- Rupenberg-Tunnel
- Schulder Tunnel
- ehemaliges Übergangswohnheim Schuld
- Schornkapelle Schuld
- Schützenhalle Schuld
- Sportplatz Schuld
Gewerbe
- Ahrkustik Veranstaltungstechnik GmbH Schuld
- Angelteiche "Zur Ahrtalmühle"
- Bäckerei Cornelia Schlösser (Schuld)
- Campingplatz Schuld
- Haus Waldfrieden Schuld/Ahr
- Hotel - Restaurant - Café Schäfer Schuld/Ahr
- Hotel - Restaurant - Café "Zur Linde" Schuld/Ahr
- Kinder-Kreativ-Werkstatt Schuld
- Landgasthaus "Zum Köbes" Schuld/Ahr
- Natursteinbetrieb Josef Kaspers
- Stein-Tec Robert GmbH Schuld
- Theater Feuervogel (Schuld)
- Matthias Kircher Baustoff GmbH & Co. KG
Ortsname
Der Name "Schuld" geht vermutlich auf das keltische „scolta“ zurück, in dem zwei keltische Wörter stecken, nämlich scolt (= krumm) und aha (= fließendes Gewässer). Damit könnte die Ahr in Schuld aus der Vogelperspektive gemeint sein. Im 13. Jahrhundert wurde aus scolta dann „scolte“ oder „scoulte“; und durch Lautwandel oder Lautverschiebung entstand dann über „Scholt“, „Schult“ und „Schuldt“ der heutige Ortsname Schuld. Diese Deutung scheint auch aufgrund der frühen und langen Regentschaft der Kelten gegenüber römischen Varianten wahrscheinlich.[1]
Chronik
Bis 1967 durfte Schuld den Namenszusatz „Luftkurort“ führen.[2]
Beim rheinland-pfälzischen Landesentscheid 2014 im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" wurde Schuld am 1. Oktober 2014 mit Gold in der Hauptklasse ausgezeichnet. Insgesamt 220 Dörfer hatten sich am Landeswettbewerb beteiligt, 122 in der Haupt-, 98 in der Sonderklasse. Davon hatten sich aus den vorangegangenen Kreisentscheiden 24 Dörfer für den Landesentscheid qualifiziert. Mit Bürgerschaft, Verein- und Ratsmitgliedern bilde der Ort eine starke Dorfgemeinschaft. Hervorzuheben sei insbesondere das bürgerschaftliche Engagement des Festes Ahrfelsen in Flammen. Neubürger würden durch die vielen Aktionen im Ort schnell integriert und motiviert.[3]
Außerdem hob die Jury die gute infrastrukturelle Ausstattung des Ortes mit Einrichtungen der Grundversorgung, mit medizinischer Versorgung, Gastronomie- und Fremdenverkehrseinrichtungen und Arbeitsplätzen – „ca. 70 Betriebe und ca. 200 Arbeitsplätze“ – hervor. Im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung sei Schuld hervorragend aufgestellt: Die Straßenbeleuchtung sei auf LED umgestellt und die Katholische Kindertagesstätte "St. Franziskus" mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet worden.
Mit Blick auf die demografische Entwicklung wies die Jury auf die Schaffung privater Seniorenpensionen hin. Zum Ortskern hieß es: „Viele der ortsbildprägenden Fachwerkhäuser wurden bereits umgenutzt, fachgerecht saniert und modernisiert. Die kommunalen Projekte wurden mit großen Eigenleistungen umgesetzt, wie z.B. das Freiräumen des ehemaligen Bahndamms oder die Errichtung der Brücke zur Ahraue/Freizeitgelände.“
Die Vermarktung leer stehender Häuser durch ein Leerstandskataster werde durch die Ortsgemeinde unterstützt. Die Innenentwicklung entlang der Ahrschleife sei ein besonderes Anliegen der Gemeinde, insbesondere die Nutzung vorhandener Bausubstanz zur Schaffung von Wohnraum im Dorfkern. Außerdem sei ein durchgängiges Konzept für die Buswartehäuschen und Ortsbeschilderung mit regionaltypischen Materialien konsequent realisiert worden. Der begonnene, rollstuhlgerechte Straßenausbau solle seitens der Gemeinde weiterhin umgesetzt werden.
„Die innerörtliche Begrünung ist geprägt von schönen Rundwegen mit vielen Sitzgelegenheiten und Aussichtspunkten“, hieß es in der Bewertung. Gras- und Waldwege böten ein einzigartiges Ambiente. Der Weg über die Stephansbrücke durch die vielfältige Blumenwiese an der Ahr, die natürlich eingegrünte Ahrschleife sowie der Ahrfelsen böten ein eindrucksvolles Ensemble. „Liebevoll gepflegte Privatgärten und die angepasste Renaturierung des Ahrufers in Verbindung mit dem informativen Geopfad und abwechslungsreichen Streuobstbeständen runden das positive Gesamtbild einer abwechslungsreichen Grüngestaltung ab.“
Weitere Pluspunkte gab es dafür, dass Schornkapelle, Friedhof und Freilichtbühne ehrenamtlich gepflegt würden und hervorragend in die Umgebung eingepasst seien. Vorbildlich sei auch das ehrenamtliche Engagement mit dem Ziel, „diese herrliche Landschaft erlebbar zu machen, sei es durch die landschaftsangepasste Beschilderung z.B. des Ahrsteigs oder die Anlage von Themenwanderwegen, wie beispielsweise eines Passionsweges, eines Bienenlehrpfades oder des Geopfades in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn“.
Historisches
Hotel – Restaurant „Zum Ahrtal“ Schuld
Weitere Bilder
Mediografie
- Geo T. Mary: Im Schatten der Teufelsley, Menschen und Geschichten der Oberen Ahr
- Jakob Rausch: Schuld, seine vier Hundertschaften und seine drei Grundherren, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1964
Weblinks
- http://www.schuld-ahr.de - offizielle Website der Gemeinde Schuld (Ahr)
- facebook.com: Gemeinde Schuld/Ahr
- Wikipedia: Schuld (Ahr)
Fußnoten
- ↑ Quelle: Winfried Sander: Kelten gaben Schuld seinen Namen: das „krumm fließende Gewässer“, in: Rhein-Zeitung vom 22. Juli 2014
- ↑ Quelle: verkehrsverein-schuld.de, gesehen am 2. Mai 2014
- ↑ Quellen: Dorferneuerung: Lewentz: Sieger im Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“, isim.rlp.de vom 1. Oktober 2014, Jury-Begründung für Gold-Gewinner Sonderklasse, isim.rlp.de (gesehen am 2. Oktober 2014, pdf, 19 Seiten), "Unser Dorf hat Zukunft" - Gold für Insul und Schuld, general-anzeiger-bonn.de vom 2. Oktober 2014, Landesentscheid: Gold für Insul und Schuld, rhein-zeitung.de vom 2. Oktober 2014 und Wie Insul und Schuld bei der Jury punkten - Begründungen für Goldmedaillen, Rhein-Zeitung vom 2. Oktober 2014