Simon-Orgel in der katholischen Pfarrkirche „St. Lambertus“ Lantershofen

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Die Simon-Orgel in der katholischen Pfarrkirche „St. Lambertus“ Lantershofen ...


Chronik[Bearbeiten]

Wegen fehlender öffentlicher und kirchlicher Finanzmittel wurde die Lantershofener Orgel bei ihrer Beschaffung im Jahr 1971 von einem privaten Spender finanziert. Die Sanierungsarbeiten der Jahre 2008 und 2009 betrafen nicht diese Orgel, obwohl sich im Laufe der Jahrzehnte auch hinter dem Orgel-Prospekt etliche Verschleißerscheinungen summierten, die sich bei einer Orgelstimmung im Spätherbst 2013 zeigten. Orgelbaumeister Siegfried Merten (Orgelbau Siegfried Merten) wies deshalb in einem Brief an den Pfarrverwaltungsrat der Kirchengemeinde auf die Gefahr hin, dass das Orgelwerk über zu befürchtende starke akustische Beeinträchtigungen hinaus jederzeit ausfallen könne. Als dringendste Maßnahmen bezeichnete er den Austausch der Gebläsemaschine und das Ausbauen sämtlicher Pfeifen, deren Reinigung, Entstaubung, Dichteprüfung, Wiedereinbau sowie die abschließende Nachintonation und Stimmung. Dafür sei mit Instandsetzungskosten von 17.000 Euro zu rechnen. Zur Finanzierung rief der Pfarrverwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Karweiler/Lantershofen eine Spendenaktion ins Leben. Walter Moitz und Roman Kappen stellten sich für Rückfragen zur Verfügung.[1]

Im April 2016 lehnte der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde die Sanierung der Orgel ab. Zuvor waren vier Angebote eingeholt worden. Ein Orgelbauer lehnte einen möglichen Auftrag wegen des schlechten Zustands der Orgel ab. „Seither suchte man in Lantershofen auf dem Markt für gebrauchte Orgeln, wurde zwei Mal überboten und ist nun im Münsterland fündig geworden“, berichtete der General-Anzeiger im Spätsommer 2016. Die St.-Josef-Kirche in Selm bei Münster werde am 24. September entweiht. Danach werde sie ausgeräumt, entkernt und – mit Ausnahme des Kirchturms – abgerissen. Eine Delegation des Lantershofener Verwaltungsrats fuhr nach Selm, testete die Simon-Orgel und ließ sie von einem Orgelbauer technisch und klanglich begutachten. Fazit: Das Instrument sei in gutem Zustand und eigne sich für die Lantershofener Kirche. Diesmal war Lantershofen auch im Bieterverfahren erfolgreich: 49.000 Euro kostet der Kauf des Instruments. Am 26. September 2016 wird die Orgel in Selm abgebaut und anschließend zur Firma Orgelbau Siegfried Merten nach Remagen transportiert. Dort wird das Instrument überholt und technisch auf den neuesten Stand gebracht, bevor es im November 2016 in die Lambertus-Kirche in Lantershofen eingebaut und intoniert wird. Dabei werden Klangfarben, Klangabstimmungen und Lautstärke der 19 Orgel-Register der Lantershofener Kirche angepasst. Im Dezember 2016 soll das Instrument zum ersten Mal in einem Gottesdienst in Lantershofen erklingen. Die Gesamtkosten dürften sich bis dahin auf 110.000 bis 120.000 Euro summieren. Die August-Doerner-Stiftung hat die neue Orgel mit einem 50.000-Euro-Zuschuss unterstützt. Die Pfarrgemeinde hat bis September 2016 32.000 Euro aus Spenden und Orgelpfeifen-Patenschaften gesammelt. Der Erlös aus dem Verkauf der alten Orgel wird auf 10.000 Euro geschätzt. Ein slowenischer Orgelbauer will das Instrument übernehmen.[2]

Horst-Peter Kujath begleitete Anschaffung, Sanierung und Einbau der Orgel federführend. Dem General-Anzeiger sagte er:

Für die Gemeinde dürfte es ein erhebendes Gefühl und großes Ereignis sein, nach vielen Jahren der Spendensammlung nun eine Orgel zu besitzen, die alle Anforderungen des Gemeindegesanges, aber auch den zahlreichen Pontifikalämtern mit Bischöfen und Kardinälen sowie der musikalischen Priesterausbildung, Chor- und Scholabegleitung als auch Konzerten gerecht wird.[3]

Für 5. Dezember 2016 ist technische Abnahme der Orgel geplant. Im Rahmen des Hochamtes am dritten Adventssonntag, 11. Dezember 2016, ab 10.45 Uhr wird das Instrument eingesegnet und zum ersten Mal für die Gemeinde gespielt – und zwar von Heinrich Fuchs und Markus Prange. Der General-Anzeiger berichtete:

Bei der Orgel dürfte es sich um die meistgespielte Kirchenorgel im Kreis Ahrweiler handeln, da die Lambertuskirche nicht nur von der Pfarreiengemeinschaft, sondern auch vom benachbarten Studienhaus „St. Lambert“ genutzt wird. Ein bis zwei Mal am Tag wird das Instrument gespielt, künftig wird es zudem Orgelkonzerte in St. Lambertus geben.

Während des Sonntagshochamtes am 11. Dezember 2016 wurde die 1982 gebaute neue Orgel von Regens Dr. Volker Malburg geweiht; sie ersetzt seitdem ihre Vorgängerin aus dem Jahr 1971.[4]

Der Trierer Domorganist Josef Still stellte der Simon-Orgel nach einem Konzert im Januar 2017 ein gutes Zeugnis aus: „Die Orgel klingt wunderbar weich und ist mit schönen Registern versehen, so dass hierauf auch Teile der französischen Orgelmusik gespielt werden können.“ Das Instrument eigne sich durchaus auch für Konzerte. Still war es, der der Pfarrei, nachdem feststand, dass die bestehende Orgel nicht mehr zu gebrauchen ist, geraten hatte, sich nach einer gebrauchten Orgel umzusehen. Walter Moitz vom Pfarrverwaltungsrat hatte die Zuhörer vor dem Konzert darüber informiert, dass sich die Gesamtkosten für die neue Orgel auf 137.000 Euro belaufen.[5]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quellen: Die Orgel droht zu verstummen - Spenden erbeten, in: Rhein-Zeitung vom 23. Dezember 2013, und Orgel in Sankt Lambertus: Die Kirche droht zu verstummen, general-anzeiger-bonn.de vom 1. Januar 2014
  2. Quelle: Thomas Weber: Musik in Lantershofen: Die alte Orgel steht vor dem Kollaps, general-anzeiger-bonn.de vom 10. September 2016
  3. Quelle: Thomas Weber: Orgel in Lantershofen: 100.000 Euro für Kauf und Sanierung, general-anzeiger-bonn.de vom 23. November 2016
  4. Quellen: Thomas Weber: Lantershofens Orgel ist geweiht – Freude nach drei Jahren, general-anzeiger-bonn.de vom 13. Dezember 2016, und Rhein-Zeitung vom 13. Dezember 2016
  5. Quelle: Thomas Weber: Kirchenmusik auf der Grafschaft: Simon-Orgel ist für Konzerte geeignet, general-anzeiger-bonn.de vom 27. Januar 2017