Tambourcorps „Edelweiß“ Weibern

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Das Tambourcorps „Edelweiß“ Weibern wurde im Jahr 1919 gegründet.


Chronik[Bearbeiten]

Ludwig Hilger, Josef Kraus, Wilhelm Schmitt, Peter Hilger, Karl Schild, Ludwig Degen und Erich Herschbach waren die Männer der ersten Stunde; Peter Schild war der erste Tambourmajor. Bald stießen weitere 17 Mitglieder zu dem Corps. Unter der Stabführung von Peter Rausch errang der junge Musikverein eine Vielzahl von Preisen. Als Mitglied des Kyffhäuserbundes, eines deutschen Soldatenbundes und Dachverbands deutscher Kriegervereine, spielten die Weiberner Musiker in den 1920er-Jahren häufig bei Kriegerfesten im damaligen Kreis Adenau auf.[1]

1934 wollte die SA das Corps als Mitglied aufnehmen, woran die Vereinsmitglieder allerdings nicht interessiert waren. Als Instrumente und Kasse daraufhin beschlagnahmt werden sollten, wurden die Musikinstrumente zum Privateigentum der einzelnen Mitglieder umgewidmet und die Vereinskasse bei einem Fest in Leutesdorf auf den Kopf gehauen. Das bedeutete allerdings zugleich das vorläufige Ende des Vereins.

Erst 1950 wurde an eine Wiederbelebung gedacht. Interessierte trafen sich bei Ewald Hoffmann in der Küche und berieten, wie man den Verein wiederbeleben könnte. Nur noch einige wenige Instrumente waren damals noch vorhanden. So wurde die Idee geboren, in Weibern Kartoffeln zu sammeln und zu verkaufen, um mit dem dabei erwirtschafteten Geld drei Trommeln, eine Pauke und ein paar Flöten anzuschaffen. Bald trafen sich die Musiker zu ersten Probeabenden. Zwei Mal wöchentlich wurde gemeinsam geübt, wobei mangels Alternativen mitunter Melkschemeln als Sitze dienten. Auf dem Sportplatz wurde sonntags das Marschieren geübt. Beim ersten öffentlichen Auftritt am 1. Mai 1951 um 6 Uhr spielte das Corps zum Wecken auf. Weitere Auftritte schlossen sich an, sodass der Verein bald in der Lage war, seine Ausstattung mit Instrumenten mit einer Lyra zu komplettieren. Unter der Stabführung von Ewald Hoffmann traten die Musiker aus Weibern im Jahr 1954 beim Junggesellenfest in Waldesch auf. Die Aktiven marschierten dabei zu Fuß ins heutige Kirchwald. Dort spielten sie bei Kirchgang und Totenehrung sowie beim Abholen der Gastvereine vor dem Dorf auf. Als Gegenleistung erhielten die Weiberner 15 D-Mark.

Seit 1972 ist Hermann Rausch Tambourmajor, mit einer kurzen Unterbrechung in den 1980er Jahren. Im Juni 2019 zählt das Corps 12 Mitglieder. Die 49-jährige Elke Kühn ist dabei die Musikantin.

Fußnoten

  1. Quelle: Hans-Josef Schneider: Drei Trommeln, Pauke und Flöten für Kartoffeln – Tambour-Corps Edelweiß Weibern feiert 100 Jahre, in: Rhein-Zeitung vom 15. Juni 2019