Tierheim und Tierschutzverein Kreis Ahrweiler e.V.

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Der Tierheim und Tierschutzverein Kreis Ahrweiler e.V., Träger des Tierheims Remagen, entstand im April 2015 durch eine Umbenennung des Tierschutzverein Remagen und Umgebung e.V..


Mitgliederzahl[Bearbeiten]

  • April 2015: 216[1]
  • Oktober 2004: 45
  • Februar 2001: 43

Gründung und Entwicklung[Bearbeiten]

Remagener Tierfreunde gründeten im Herbst 1954 Tierschutzverein Remagen und Umgebung. Mehr als 20 Jahre lang versorgten die Mitglieder Not leidende Tiere in privaten Pflegestellen - bis der im Jahre 2002 verstorbene Albert Schreier im Jahre 1969 den Vorsitz des Tierschutzvereins übernahm: Er ließ das Tierheim in der Blankertshohl ganz in der Nähe der Apollinariskirche bauen. Architekt war der Remagener Diplom-Ingenieur Alfter; die Bauleitung oblag dem Bauamt der Stadtverwaltung Remagen.

Dieses Tierheim stand von Anfang an unter einem schlechten Stern, weil sich einige Anlieger über das Hundegebell aufregten und letztlich erreichten, dass die Tiere die meiste Zeit des Tages und die ganze Nacht in engen Innenzwingern gehalten werden müssen und nur wenige Stunden am Tag in die kleinen Freiläufe dürfen. Bemühungen, das Tierheim zu erweitern, zum Beispiel um eine Quarantänestation, scheiterten am Widerstand der Anlieger.

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Juni 2010 standen Neuwahlen auf dem Programm, weil drei Mitglieder des bisherigen Vorstands ihre Ämter niedergelegt hatten. Gewählt wurden als Vorsitzende Dr. Monika Hildebrand (Bad Breisig) und als Schriftführerin Dr. Andrea Burkard (Bad Breisig). Das Amt der Zweiten Vorsitzenden übernahm Schatzmeisterin Maria Nwakanma, die im Frühjahr 2011 den Vorsitz übernahm. Stefanie Lindemann leitete im April 2012 das Tierheim. Vorsitzende waren zuvor Ingrid Wallrath (ab März 2008) und Annette Breest (ab ca. 1996).

Im Jahr 2014 wurden 109 Tiere im Tierheim abgegeben - vorwiegend Katzen (52), Kaninchen (22) und Hunde (21), aber auch Meerschweinchen (8), Vögel (5) sowie eine Schildkröte. Hinzu kamen Fundtiere, so Schriftführerin Claudia Radermacher. Von insgesamt 303 Fundtieren waren 206 Katzen. Nur zehn Prozent der Tiere wurden von ihren Besitzern wieder abgeholt. Von 63 Hunden fanden 53 den Weg zurück in ihr Zuhause. In 100 Fällen rückten Mitarbeiter des Tierheims aus, um gemeldete Tiere im gesamten Kreis Ahrweiler abzuholen oder einzufangen. 287 Tiere konnten vermittelt werden, davon 160 Katzen und 39 Hunde. Im März 2015 hat der von Claus-Peter Krah geführte Verein 200 Mitglieder. Zum Tierheimteam gehören zu dieser Zeit neben Leiterin Madeleine von Falkenburg zwei Tierpflegerinnen und drei Auszubildende Tierpflegerinnen. Seit 2014 hat das Heim einen eigenen Einsatzwagen. Im Jahr 2014 erwirtschaftete der Verein ein Minus von 40.000 Euro. Pro Jahr kostet der Betrieb des Tierheims rund 200.000 Euro, auf den Tag gerechnet etwa 570 Euro. Allein die Tierarztkosten beliefen sich im Jahr 2015 auf 50.000 Euro. Knapp 15.000 Euro entfielen allein auf Katzenkastrationen. Von Falkenburg sagte: "Die Fundtier-Pauschale der Gemeinden deckt die tatsächlichen Ausgaben des Tierheims für die Wahrnehmung der Pflichtaufgaben der Städte und Gemeinden und an das Tierheim delegierten wichtigen Aufgaben bei Weitem nicht." Ebenso wenig könnten Vermittlungsgebühren die tatsächlich angefallenen Kosten für die einzelnen Tiere aufwiegen. Allein in diesem Bereich liege eine Unterdeckung von 50 Prozent vor. Auf der Einnahmenseite gebe es nur wenige verlässliche Größen: Der Umfang von Spenden und Erbschaften lasse sich nicht vorhersagen, und die Einnahmen aus 200 Mitgliedsbeiträgen reichten nicht aus, um Verein und Tierheim auf ein stabiles finanzielles Fundament zu stellen. Krah warnte deshalb: "Wenn die Einnahmen nicht beträchtlich steigen, steht das Tierheim samt seiner Mitarbeiter in spätestens drei Jahren vor dem Aus."[2]

Bei der Jahreshauptversammlung im April 2015 wurde der Tierschutzverein Remagen und Umgebung e.V. nach einstimmigem Beschluss in "Tierheim und Tierschutzverein Kreis Ahrweiler e.V." umbenannt. Mit der Umbenennung wolle der Verein "offensiv nach außen tragen, was vielen wohl noch gar nicht so bewusst war: Der Wirkungskreis von Tierheim und Verein ist nicht auf Remagen beschränkt, sondern erstreckt sich auf den gesamten Kreis Ahrweiler", wie die Rhein-Zeitung (RZ) berichtete.

Die finanzielle Situation des Vereins ist zu dieser Zeit nach wie vor prekär. Ursache: Der Betrieb des Remagener Tierheims verursacht alljährlich ein Minus. „Wir werden etwas tun müssen, damit wir überlebensfähig sind“, sagte der Vorsitzende Claus-Peter Krah. Erste Schritte des neuen Vorstandteams unter Krahs Leitung hatten allerdings schon einiges bewirkt. Die RZ berichtete:

So wurden 2014 die Kosten für Tierarzt und Medikamente („ohne dass die Tiere darunter leiden mussten“) sowie für die Müllabfuhr reduziert und auf diese Weise das Defizit auf 42.000 Euro gesenkt. Dass es trotzdem einen leichten Überschuss von rund 3000 Euro gab, ist der Tatsache zu verdanken, dass dem Verein im gleichen Zeitraum Erbschaften von insgesamt 45.000 Euro zugefallen sind. Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen sind 2014 leicht gesunken, die Zuschüsse dafür aber gestiegen. „Wir werden agiler und haben mehr nachgefragt“, erklärte Krah. Mehr Einnahmen gab es auch durch die Tiervermittlungen.[3]

Die Kosten für die Fundtiere beliefen sich im Jahr 2014 auf 168.000 Euro. Die Kommunen erstatteten 32.000 Euro. Hinzu kamen Einnahmen von 21.500 Euro aus der Fundtiervermittlung. Am Ende blieb der Verein auf Kosten von gut 113.000 Euro sitzen. Fernziel des Vereins ist nach wie vor der Bau eines neuen Tierheims. Hauptaufgabe für den Verein werde es aber zunächst sein, zu beweisen, dass das Tierheim überhaupt wirtschaftlich zu betreiben ist.[4]

Um zwei- und vierbeinige Flutopfer zu unterstützten, richtete der Tierschutzverein wenige Tage nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 einen Spenden-Hilfsfonds ein. Aus diesem Topf wurden u.a. Tierarztkosten für ein von der Flut mitgerissenes Pferd übernommen und andere Vereine (z. B. der Tier- und Naturfreunde Schwanenteich Sinzig-Bad Bodendorf e. V. sowie der Hundesportfreunde „Untere Ahr“ Sinzig e.V.) beim Wiederaufbau unterstützt. Claus-Peter Krah wurde im Oktober 2022 als 1. Vorsitzender, Irene Krah als Schatzmeisterin bestätigt. Als 2. Vorsitzende wurde Annette Willerscheid gewählt. Als Ergänzung des Geschäftsführenden Vorstands sind zudem zwei Beisitzerinnen in den Vorstand gewählt worden: Simone Nolden, die ihr bisheriges Amt als 2. Vorsitzende aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte, sowie Ulrike Karst, die 2021 die Leitung des Event-Teams des Vereins übernommen hatte.[5]

Siehe auch[Bearbeiten]

Portal „Tierschutz im Kreis Ahrweiler“

Mediografie[Bearbeiten]

Gemeinde Wachtberg kooperiert mit Tierheim u. Tierschutzverein Kreis Ahrweiler e.V. (Tierheim Remagen) - Gemeinde- und länderübergreifende Partnerschaft, blick-aktuell.de, 30. Dezember 2022

Weblinks[Bearbeiten]

Fußnoten

  1. Quelle: Petra Ochs: Tierschutzverein hat einen neuen Namen - Zuständigkeit für den Landkreis wird betont – Finanzielle Lage bleibt dramatisch, in: Rhein-Zeitung vom 19. April 2015
  2. Quelle: 50.000 Euro Tierarztkosten im Jahr - Remagener Tierheim droht das Aus, general-anzeiger-bonn.de vom 17. März 2015
  3. Quelle: Petra Ochs: Tierschutzverein hat einen neuen Namen - Zuständigkeit für den Landkreis wird betont – Finanzielle Lage bleibt dramatisch, in: Rhein-Zeitung vom 19. April 2015
  4. Quelle: Neuer Name für Trägerverein: Klamme Kasse im Tierheim, general-anzeiger-bonn.de vom 24. April 2015
  5. Quelle: Tierheim und Tierschutzverein Kreis Ahrweiler e. V.: Claus-Peter Krah im Amt bestätigt, blick-aktuell.de, 27. Oktober 2022