Uhren Hoffmann am Markt (Sinzig)

Aus AW-Wiki

Juni 2020
Spätsommer 2017
Spätsommer 2017

Das Geschäft Uhren Hoffmann gab es von 1913 bis zur Schließung im Jahr 1977 am Sinziger Markt. Nach dem Krieg hatte es unter den Geschäften in der Innenstadt Vorbildfunktion.


Ehemaliger Standort[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …

Chronik[Bearbeiten]

Die handwerklichen und geschäftlichen Aktivitäten des Uhrmachers Martin Hubert Hoffmann begannen in dem Haus an der Mühlenbachstraße 46 in Sinzig. Hoffmann stammte aus Broich bei Aachen. Nach Sinzig kam er durch die Heirat am 19. Januar 1865 mit der aus Sinzig stammenden Catharina Moeren (* 15. Juni 1843). Chatharina Moeren war die Tochter von Michael Moeren und Anna Maria Catharina Cönzler. Ihr Elternhaus war zunächst das Haus an der Ausdorferstraße 3 (heute Fachwerkhaus Wißkirchen) und dann das Haus an der an der Ausdorferstraße 1. Das Haus an der Mühlenbachstraße 46, in dem Martin Hubert Hoffmann bald nach seiner Hochzeit sein Geschäft eröffnete, hat er vermutlich zuvor gekauft. Sein Sohn Josef Hoffmann führte das Geschäft später weiter. Bereits im Adressbuch des Kreises Ahrweiler für das Jahr 1899 wird bei Josef Hoffmann Uhrmacher, Gold- und Porzellanwarengeschäft als Branche angegeben. Die Unterhaltung von zwei Geschäften dauerte jedoch nicht lange; der Inhaber gab das Geschäft an der Mühlenbachstraße auf.

Bei dem zweiten Geschäft am Markt handelte es sich um das Ladenlokal im Eckhaus Koblenzer Straße/Ausdorferstraße. Dieses große dreistöckige Haus wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts aus Ziegelsteinen gebaut. Bauherr war ein Johann Westenberg, der ebenfalls Uhrmacher war. Er wohnte bereits 1899 in diesem Haus. 1913 verkaufte er das Haus an Josef Hoffmann – angeblich aus finanziellen Gründen. Durch Um- und Ausbauten änderte sich das Aussehen des Hauses dann mehrmals. Zuerst wurden große Schaufenster geschaffen und die Außenwände verputzt. Durch die Einbeziehung des zweistöckigen Wohnhauses an der Einmündung der Ausdorferstraße in die Geschäftsräume wurde die Ladenfläche wesentlich erweitert. Im Zuge des dritten größeren Umbaus in den 1950er Jahren ist das Fachwerkhaus an der Ausdorferstraße abgerissen und durch einen Anbau aus Stahl und Glas ersetzt worden, der den damals vorherrschenden Vorstellungen von moderner Architektur entsprach. Dadurch wurde die Verkaufsfläche nochmals vergrößert. Bauherrinnen waren die ledigen Geschwister Hoffmann: Magdalene Hoffmann (* 18. August 1895, † 5. März 1976), Luise Hoffmann (* 23. September 1898), Klara Hoffmann (* 6. Mai 1900) und Maria Hoffmann (* 31. Mai 1903, † 3. Juli 1974).

Die vier Schwestern hatten nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam die Geschäftsführung übernommen und konnten ihren Kunden in den neuen Räumen ein breites Angebot präsentieren. In der Sinziger Innenstadt stand das Geschäft der Hoffmann-Schwestern, das von den Einwohnern „Uhren Hoffmann am Markt“ genannt wurde, für den Aufbruch in eine neue Zeit. Die Kundenstamm kam nun nicht mehr nur aus Sinzig, sondern aus einem weiteren Umkreis. Nachdem der Geschäftszweig Optik bereits zum 22. November 1960 eingestellt worden war, wurde das Geschäft jedoch mit Wirkung zum 31. Mai 1977 abgemeldet.[1]

Fußnoten

  1. Quelle: Hans Josef Moeren: Einst ein bekanntes Sinziger Geschäft: Uhren-Hoffmann am Markt, in: Blick aktuell - Sinzig Nummer 51/2016, Seite 60