Bahnhof Heimersheim

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Blick von der Fußgängerbrücke am Bahnhof Heimersheim in Richtung Westen

Der zur Ahrtalbahn gehörende Bahnhof Heimersheim ist im Jahr 1897 eröffnet worden. Bereits ab 1888 gab es in Heimersheim einen Haltepunkt. In den 1990er Jahren wurde der Bahnhof wieder zu einem Haltepunkt herabgestuft. Das Ladegleis bergseits wurde beim Bau der Fußgängerunterführung im Jahr 1980 abgebaut. Das Bahnhofsgebäude wird heute als Wohnhaus genutzt. Im ehemaligen Güterschuppen befindet sich die Werkstatt von Schreinermeister Thomas Schäfer.


Standort[Bearbeiten]

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Chronik[Bearbeiten]

Die Rhein-Zeitung berichtete knapp zwei Jahre nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021:

Dass die Bahnhofsgebäude gerettet wurden und heute überhaupt noch stehen, ist ihrem Besitzer, dem 54-jährigen Thomas Schäfer, zu verdanken. Als die Gebäude 1989 nicht mehr für die Betriebsabläufe der Bahn gebraucht wurden und zum Verkauf standen, hatten seine Eltern, Hans und Christa Schäfer, zugegriffen, das Gelände gekauft und alles instand gesetzt. Inzwischen sind sie verstorben. Heute ist ihr Sohn Thomas Besitzer, und er sorgt sich mit Lebensgefährtin Tatjana Otterpohl um den Erhalt des Ensembles. Im Bahnhof selbst gibt es keinen Schalterraum oder Wartesaal mehr. Er beherbergt heute drei Wohnungen. Bereits 1997 hat der ausgebildete Schreinermeister Thomas Schäfer in der ehemaligen Verladehalle, einem wunderschönen Fachwerkgebäude, seine Bau- und Möbelschreinerei eingerichtet und betreibt sie dort noch heute. Eine zweite, kleinere Halle dient zur Aufbewahrung von Material.[1]

Architektur[Bearbeiten]

Matthias Röcke schreibt im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1987:[2]

Der Bahnhof Heimersheim ist der Typ des romantisch verspielten Ahrtalbahnhofs wie er außerdem in Dernau und Mayschoß baugleich zu finden ist: Ein schmaler Bau in Längsrichtung zu den Gleisen gelegen mit einem Stockwerk und ausgebautem Dach. Das Erdgeschoß ist aus Bruchstein, die Wände des Dachgeschosses sind in Fachwerk ausgeführt. Große Giebel zur Bahn und zur Straße betonen die Fassaden, wobei dieser Teil nicht zentral angeordnet, sondern von der Mittelachse etwas nach Westen verschoben ist. Sehr interessant ist das aufwendige Schnitzwerk der beiden Giebel, ein typisches Merkmal der Ahrtalbahnhöfe. Im Gegensatz zu Dernau und Mayschoß sind die Flächen im Fachwerk mit Klinkersteinen aufgefüllt und nicht, wie an der Mittelahr, verputzt. Der Zugang zu den Gleisen ist etwas hervorgehoben, zur Straße ist die Gestaltung einfacher. Nach Osten schließt sich ein einfacher Schuppen in Fachwerk an, dessen große Fensterflächen auffallend sind.

Über den Zustand des Bahnhofsgebäudes schreibt Röcke:

Der ganze Bahnhof macht einen erbärmlichen Eindruck. Eine Tür zu den Gleisen ist bereits zugemauert, die Wohnung im Dachgeschoß ist inzwischen leer und wenn die Schranken am östlich vom Bahnhof gelegenen Bahnübergang überflüssig sind, wird kein Bahnbeamter hier mehr Dienst tun. Der Bahnhof Heimersheim ist in seiner Existenz gefährdet.

In der Rhein-Zeitung hieß es im August 2014 über den Heimersheimer Bahnhof:

Nach Ansicht von Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach ist das .. ein reichlich heruntergekommener Haltepunkt – zumindest, was den eigentlichen Bahnsteig betrifft. Er ist nur durch eine in die Jahre gekommene Treppe erreichbar. Das ist ein Problem für Eltern mit Kinderwagen und ältere Leute mit Rollator. Baustilgleich mit fast allen weiteren Bahnhöfen der Ahrtalstrecke, ist das einstige Bahnhofsgebäude längst in privater Hand. Es beherbergt heute Wohnungen. In die einstigen Lager- und Funktionsgebäude ist ein Bau- und Tischlereibetrieb eingezogen.[3]

Weitere Fotos[Bearbeiten]

(Nach dem) Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Fußgängerbrücke am Bahnhof Heimersheim

Videos nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021[Bearbeiten]

Mediografie[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

ahrtalbahn.de: Bahnhof Heimersheim

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: Der Flut getrotzt - Bahnhofsidylle in Heimersheim - Wie Schreinermeister Thomas Schäfer sein historisches Ensemble vor dem Abriss rettete, in: Rhein-Zeitung vom 23. Juni 2023
  2. Bahnhöfe im Kreis Ahrweiler
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Alte Bahnhöfe sind nur noch Immobilien - Lediglich der Bahnhof in Bad Neuenahr wird von der Bahn als solcher genutzt, in: Rhein-Zeitung vom 30. August 2014