Busbahnhof Ringen

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Der Bau eines Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) in Ringen ist geplant. Mindestens sechs Busse sollen am neuen Zentralen Busbahnhof parken können, um Fahrgäste aufzunehmen oder aussteigen zu lassen. Die Haltestelleninseln sollen mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdacht werden. Der General-Anzeiger berichtete im April 2016:

Die Grafschaft soll in Zukunft besser an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen werden. Grundsätzlich sollen in allen Ortsteilen mehr Busse als bisher fahren, die Anbindung an den Innovationspark wird verbessert, wie auch die Anbindung an die Nachbarstädte Meckenheim und Rheinbach sowie in die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Um Verknüpfungspunkte zu schaffen, ist die Einrichtung eines zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) in Ringen zur Umsetzung des heute vom Kreistag zu beschließenden Nahverkehrsplans sinnvoll.[1]

Vier mögliche Standorte für einen rund 2500 Quadratmeter großen Busbahnhof schlug die Gemeindeverwaltung Grafschaft den Beschlussgremien vor: an der Ahrtalstraße, am Ortseingang von Ringen, an der Rheinbacher Straße gegenüber des Rewe-Marktes, im Kreuzerfeld, oberhalb des Bürgerhauses oder an der Rheinbacher Straße, am Ortsausgang Bölingen.


Chronik[Bearbeiten]

Der Standort des Busbahnhofs wird an der Ahrtalstraße sein. Das beschloss der Gemeinderat Grafschaft im April 2016 mit den Stimmen von CDU, FWG und Grünen. Die SPD stimmte dagegen. Grund: das benachbarte Gelände der Kettiger Thonwerke Schaaf & Cie. GmbH Lantershofen und damit verbundene sensible Bodenbeschaffenheiten. Erdrutschungen und Verwerfungen im Geländeumfeld könnten nicht ausgeschlossen werden. Ein Antrag der SPD, den Bahnhof am REWE-Markt Jörg Schäfer im Kreuzerfeld zu bauen, fand keine Mehrheit. Dort hätte ein Grundstück geopfert werden müssen, das für den Bau eines Seniorenheims vorgesehen war. 90 Prozent der Baukosten trägt das Land, die Gemeinde Grafschaft ist mit zehn Prozent beteiligt. Zuvor hatte bereits der Bauausschuss der Gemeinde für diesen Standort auf einem aufgeschütteten, ehemals als Tongrube genutzten Gelände votiert. Dem war auch der Ortsbeirat gefolgt; die Empfehlung dieses Gremiums stellte sich später allerdings als null und nichtig heraus, weil zwei befangene Beiratsmitglieder mitgestimmt hatten. Im nächsten Schritt führt die Gemeinde am vorgesehen ein Bauleitplanverfahren durch.[2]

Trotzdem gab die Gemeinde ein kostspieliges Bodengutachten in Auftrag – mit dem Ergebnis, dass die damalige Einschätzung der SPD im Herbst 2017 bestätigt wurde: Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, dass der Boden am Ortseingang von Ringen für einen Busbahnhof nicht geeignet ist. Ein Busbahnhof wurde aber als nötig erachtet, um einen zentralen Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr in einem wesentlich verbesserten ÖPNV-Netz in der Gemeinde zu schaffen. Er solle reibungslose Umsteigevorgänge und Anschlussfahrten mit geringen Zeitübergängen ermöglichen. Darüber hinaus solle er, so die Meinung der Sozialdemokraten, von Wohnstandorten und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar sein.[3]

Die Einrichtung eines provisorischen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) mit Haltepunkten vor Kindergarten und Schule im Kreuzerfeld sorgte bei den Anwohnern für Unmut. Das wurde bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung deutlich, zu der der Ortsbeirat Ringen im Oktober 2018 ins Rathaus eingeladen hatte. „Wir wollen den provisorischen Omnibusbahnhof nicht im Kreuzerfeld haben, der wurde jetzt schon vor dem Kindergarten und der Grundschule klammheimlich eingerichtet. Wir werden hier alle von Anfang an vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagte ein Anwohner. Im Podium saßen Ortsvorsteher Anton Palm, Andreas Fuchs und Franz-Peter Paffenholz (alle CDU) sowie Klaus Barthelt (FWG). Jörg Ulrich, Mitarbeiter des Bauamts der Gemeinde Grafschaft, erläuterte vor den zwei Dutzend Bürgern, die der Einladung zur Veranstaltung gefolgt waren, drei mögliche Zwischenlösungen auf dem Park- und Verkehrsübungsplatz vor dem Bürgerhaus. Horst Bach berichtete in der Rhein-Zeitung:

Variante eins käme auf Kosten von rund 100.000 Euro, zwei auf 111.000 Euro und die große Kreisellösung mit Haltepunkten für sechs Gelenkbusse kommt auf 167.000 Euro. Ortsvorsteher Palm rechnete vor, dass für einen ausgebauten Busbahnhof auf dem Gemeindegelände im Innovationspark nur Kosten von 7000 Euro zu veranschlagen wären.[4]

Ein Teilnehmer warb dafür, erst gar nicht lange an Provisorien „herumzudoktern“, sondern mit dem Busbahnhof gleich in das große Areal an der Rheinbacher Straße gegenüber dem REWE-Markt zu ziehen. Vom Vorschlag, den provisorischen Omnibusbahnhof auf den Bürgerhaus-Vorplatz zu verlagern, hielt Ortsvorsteher Palm nichts: „Das ganze Problem verschiebt sich dann nur“, sagte er. Aus der Sicht von Andreas Fuchs (CDU) bleibe nur, den Busbahnhof in den Innovationspark Rheinland zu legen. Ortsvorsteher Toni Palm sagte abschließend: „Ich bin dafür, dass wir uns im Ortsbeirat dahin gehend einigen, dass wir sagen, wir lehnen alle drei Varianten ab und schlagen dafür weiterhin vor, den Busbahnhof in den Innovationspark zu verlegen.“

In der Lise-Meitner-Straße (Ringen) im Innovationspark Rheinland wurde provisorisch der Ringener Busbahnhof eingerichtet. Seit dem Fahrplanwechsel bedienen die Linien, die zuvor auch die Haltestelle Ringen Kreuzerfeld angefahren haben, nun den provisorischen Busbahnhof. In den meisten Fällen entfällt dabei die Haltestelle Ringen Kreuzerfeld.

Fußnoten

  1. Quelle: Victor Francke: Für eine bessere Anbindung – Busbahnhof ruft Kritiker auf den Plan, general-anzeiger-bonn.de vom 21. April 2016
  2. Quelle: Victor Francke: Grafschaft bekommt einen Busbahnhof – Gemeinderat beschließt als Standort die Ahrtalstraße in Ringen, general-anzeiger-bonn.de vom 24. April 2016
  3. Quelle: Victor Francke: Grafschafter SPD sieht sich bestätigt – Zentraler Busbahnhof nicht für Ringener Ortseingang geeignet, general-anzeiger-bonn.de vom 21. November 2017
  4. Quelle: Horst Bach: Busbahnhof: Ringener lehnen Varianten ab – Bürger sprechen sich gegen Provisorium im Kreuzerfeld aus – Wie entscheidet sich der Ortsbeirat?, in: Rhein-Zeitung vom 15. Oktober 2018